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BADEN-WÜRTTEMBERG/1090: Bildungsausschuss zur Umsetzung der Suchtprävention an Schulen (LBW)


Landtag von Baden-Württemberg - Pressemitteilung 29/2019

Bildungsausschuss sieht noch Luft bei Umsetzung der Suchtprävention an Schulen


Stuttgart. 2011 beschloss die Landesregierung das Rahmenkonzept zur Suchtprävention "stark.stärker.WIR" (SSW) mit dem Ziel, eine grundlegende Festschreibung der Präventionsarbeit an Schulen zu erreichen. In seiner Sitzung vom 14. März diskutierte der Bildungsausschuss einen Grünen-Antrag zum aktuellen Stand der Präventionsarbeit an Schulen, insbesondere im Bereich Sucht, der darauf zielte, gegebenenfalls Möglichkeiten der Weiterentwicklung schulischer Präventionsarbeit anzustoßen. Aufgrund von Zahlen der Regierungspräsidien ließ sich feststellen, dass von 3940 öffentlichen Schulen in Baden-Württemberg erst 251 Schulen ein schuleigenes Konzept erarbeitet haben und etwa 1000 Schulen eine Fortbildung oder Beratung zu den Themen Gesundheitsförderung und Prävention aufweisen könnten.

"Es war gut, das Rahmenkonzept zu beschließen und es war gut, Prävention und Gesundheitsförderung als Leitperspektive im Bildungsplan festzuschreiben", so die Vorsitzende des Bildungsausschusses, Brigitte Lösch (Grüne). "Die Zwischenbilanz zeigt acht Jahre nach dem Beschluss aber auch: Wir sind auf einem guten Weg, aber noch lange nicht am Ziel." Effektive Präventionsarbeit brauche Zeit, ausreichend Ressourcen, Kooperationen und Netzwerke.

Die etwas zeitversetzt eingeführte Leitperspektive "Prävention und Gesundheitsförderung" im Bildungsplan stelle zusätzlich einen wertvollen Paradigmenwechsel innerhalb des Präventionsansatzes dar, weil das Thema nun in den gesamten Unterricht integriert sei statt in einzelne Programmen gepackt. Als entscheidend sei in der wissenschaftlichen Evaluation, die das Kultusministerium beauftragt habe, die schulspezifische Beratung durch einen Präventionsbeauftragten eingestuft worden. "Unterstützung für die Schulen gelingt nur im Team und in Kooperation mit regionalen kompetenten Netzwerkpartnern wie den psychosozialen Beratungsstellen, den regionalen Suchtbeauftragten und den Gesundheitsämtern, ist Lösch überzeugt. Auch eine vernetzte Vorgehensweise über die Ministerien hinweg, vor allem mit dem Ministerium für Soziales und Integration wie auch mit dem Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration sei unerlässlich.

Wertvolle Anregung ist laut Lösch auch der Hinweis auf mehr Orientierung und Verbindlichkeit im Umsetzungsprozess durch detaillierteres Projektmanagement. Unerlässlich sei eine aktivere Einbindung von Schulleitung, Eltern sowie Schülerinnen und Schülern sowohl eine breit angelegte Öffentlichkeitsarbeit, um die Akzeptanz von Präventionsmaßnahmen zu fördern. Qualitätskriterien wie auch die Wirksamkeit von Maßnahmen müssten regelmäßig überprüfbar sein.

"Der 2011 eingeschlagene Weg ist richtig, aber die Umsetzung muss mehr Fahrt aufnehmen", fasste die Vorsitzende Lösch die Diskussion im Ausschuss zusammen. Es reiche nicht, nur auf die Holschuld zu setzen, die Schulen müssten bei diesem schwierigen Thema auch mehr Unterstützung erfahren. "Es geht darum, Kindern und Jugendlichen Lebenskompetenzen mit auf den Weg zu geben und ihre persönlichen Schutzfaktoren zu stärken", so die Ausschussvorsitzende Lösch.

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Quelle:
Pressemitteilungen 29/2019 - 14.03.2019
Herausgeber: Landtag von Baden-Württemberg
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veröffentlicht im Schattenblick zum 16. März 2019

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