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HAMBURG/2254: Armut in Hamburg ist größer als behauptet (Die Linke)


Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Presseerklärung vom 16. November 2012

Armut in Hamburg ist größer als behauptet



Medienberichte unter Berufung auf die Studie der Hans-Böckler-Stiftung, wonach Hamburg im bundesweiten Ranking den Platz als Stadt mit der zweitniedrigsten Armutsquote einnimmt, erweisen sich bei näherer Betrachtung als Schönfärberei. Darauf weist Cansu Özdemir, sozialpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft, hin. So liege die Armutsquote von Kindern in Hamburg mit 21,3 % fast doppelt so hoch wie im erstplatzierten München (12,1%). Nach einem Absinken (13,1% 2008) steige auch die allgemeine Armutsquote in Hamburg wieder (aktuell 14,7%). "Die Studie hat nochmal deutlich dargestellt, wie groß die soziale Spaltung und Ungleichverteilung in unserer Stadt ist", erklärt Cansu Özdemir.

Die sozialräumliche Spaltung in Hamburg nimmt demnach zu. "Jeder siebte Erwachsene und jedes fünfte Kind, in manchen Stadtteilen sogar jedes zweite, lebt in Armut", fasst Özdemir die Ergebnisse der Studie zusammen. "Weitere 190.000 Menschen sind laut dem paritätischen Armutsbericht in Hamburg armutsgefährdet, darunter 50.000 Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren: Ungleichverteilung und Spaltung steigen im Zusammenhang mit der Kinderarmut weiter an."

Die Programme der Städtebauförderung haben vor diesem Hintergrund für die Fachabgeordnete eine besondere Bedeutung. "Doch statt vor diesem Hintergrund die soziale Stadtteilentwicklung auszuweiten dreht der SPD-Senat im Haushaltsentwurf für 2013/14 den Hahn noch weiter zu", kritisiert sie. "Bei Betrachtung der Zahlen und Quoten kann von einer erfolgreichen Sozialpolitik keine Rede sein. Die Kürzungen des SPD-Senats im Bereich Soziales, Bildung und öffentlicher Dienst tragen nur dazu bei, dass die Schere zwischen Arm und Reich in den nächsten Jahren noch weiter auseinander klaffen wird."

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Quelle:
Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Presseerklärung vom 16. November 2012
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veröffentlicht im Schattenblick zum 20. November 2012