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MECKLENBURG-VORPOMMERN/2311: Sichere Gesundheitsversorgung braucht Kooperationsbereitschaft (SPD)


SPD-Landtagsfraktion Mecklenburg-Vorpommern - 10. April 2015

Langfristig sichere Gesundheitsversorgung braucht Offenheit und Kooperationsbereitschaft

Julian Barlen: "Die Pflege ist bei den Überlegungen zur Zukunft des Gesundheitswesens noch unterrepräsentiert"


In der heutigen Sitzung der Enquete-Kommission "Älter werden in Mecklenburg-Vorpommern" diskutierten Fachleute das Gutachten, dass im Auftrag der Enquete-Kommission zum Thema "Gesundheit und Pflege" angefertigt wurde. Hierzu erklärt Julian Barlen, Sprecher der SPD-Landtagsfraktion für Gesundheitspolitik und Obmann in der Enquete-Kommission:

"Grundlage für die Entwicklung eines demographiefesten Gesundheitssystems ist, dass wir mit den Herausforderungen im Gesundheitswesen offen umgehen. Im internationalen Vergleich haben wir in Deutschland und MV eine Gesundheitsversorgung auf hohem Niveau. Sie muss aber in Zukunft - das haben die Gutachter aufgezeigt - an demographische Entwicklungen angepasst werden. Der Anteil der Älteren in der Bevölkerung wird ansteigen. Das bedeutet, dass wir in Zukunft mehr pflegebedürftige Menschen versorgen müssen und die Fallzahlen, insbesondere bei Krankheiten, die vermehrt im Alter auftreten, steigen werden. In den dünner besiedelten ländlichen Räumen unseres Landes ist sicherzustellen, dass die Menschen stationäre und ambulante Versorgungseinrichtungen erreichen können und auch die pflegerische Versorgung in der Fläche sichergestellt ist.

Für eine zukunftsfeste gesundheitliche Versorgung brauchen wir die Zusammenarbeit über die Sektorengrenzen hinweg. Gerade in MV können frühzeitig, auch für andere Bundesländer beispielgebende Versorgungs-Modelle entwickelt werden. Die Modelle sollten auf vorhandenen stationären Standorten aufbauen und an diesen sektorenübergreifende Versorgungseinheiten bündeln, die für die Menschen in der Fläche erreichbar und wirtschaftlich langfristig tragfähig sind.

Die gegenwärtigen Diskussionen zeigen zudem, dass die Pflege eine stärkere Rolle im Gesundheitswesen einnehmen muss. Dafür muss sie umfassend gestärkt werden. Dazu gehören mehr Anerkennung des Berufsbildes und die Stärkung der tatsächlichen Kompetenzen genauso wie eine angemessene Bezahlung. Bei allen strukturellen Planungen ist die Pflege außerdem stets einzubeziehen.

Der Vortrag von Wolfgang Loos von der "Deutschen Gesellschaft für Telemedizin" hat erneut gezeigt, dass elektronische Gesundheitsdienstleistungen ein weiterer Baustein einer zukunftsfesten medizinischen Versorgung gerade im ländlichen Raum sind. So spart z.B. das telemedizinische Monitoring von Patienten und die schnelle Kooperation mit spezialisierten Kollegen Zeit und kommt den Patienten zugute. MV hat bereits in der Vergangenheit mit zahlreichen, vom Land geförderten Initiativen der Telemedizin den richtigen Weg eingeschlagen. Der Telemedizin-Beirat hat in diesem Zusammenhang eine wichtige, koordinierende Funktion und sollte daher wieder ins Leben gerufen werden."

Hintergrund: Die Enquete-Kommission "Älter werden in Mecklenburg-Vorpommern" wurde vom Landtag eingesetzt, um politische Maßnahmen zur Anpassung an die älter werdende Gesellschaft zu empfehlen. Sie setzt sich aus elf Mitgliedern des Landtages und zehn externen Fachleuten zusammen und tagt öffentlich. In den sechs Themenfeldern "Wohnen im Alter", "Alter und Gesundheit/Pflege", "Mobilität im Alter", "Bildung/Arbeit", Bürgerschaftliches Engagement/Gesellschaftliche Teilhabe" und "Infrastruktur" erarbeitet die Kommission auf Grundlage von wissenschaftlichen Gutachten und im Dialog mit den zuständigen Ministerien und Experten aus der Praxis Vorschläge für eine zukunftsfeste Seniorenpolitik.

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Quelle:
Pressemitteilung der SPD-Landtagsfraktion Mecklenburg-Vorpommern
Pressestelle, Lennéstr. 1, 19053 Schwerin
Telefon: 0385-525-2359 o. 0385-525-2360
E-Mail: info@spd-fraktion-mv.de
Internet: www.spd-fraktion-mv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 11. April 2015

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