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RHEINLAND-PFALZ/2711: Blutspende nicht kommerzialisieren (StZ)


StaatsZeitung, Nr. 35/2012 - Staatsanzeiger für Rheinland-Pfalz
Der Landtag - Nachrichten und Berichte, 24. September 2012

Blutspende nicht kommerzialisieren

CDU-Arbeitskreis informierte sich beim DRK-Blutspendedienst in Bad Kreuznach



Auf Einladung des ärztlichen Geschäftsführers, Prof. Dr. Jürgen Bux, besuchte der sozialpolitische Arbeitskreis der CDU-Fraktion den Blutspendedienst Bad Kreuznach. Mit dabei waren unter anderem die Wahlkreisabgeordnete und Fraktionschefin Julia Klöckner und der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses, Dr. Peter Enders. Bei einem Informationsgespräch mit anschließendem Rundgang durch das Zentrum informierten sich die Abgeordneten über die verschiedenen Abteilungen und die Organisationsstruktur des Dienstes, der 160 Kliniken und Arztpraxen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland rund um die Uhr mit Blutpräparaten versorgt.

"Die Infrastruktur ist beeindruckend. Über 200 Mitarbeiter sind hier beschäftigt, jährlich werden rund 200 000 Blutspenden entnommen. Zudem ist das Zentrum ein Referenzlabor und erfüllt sowohl bei der Ausstattung, beim Qualitätsmanagement als auch bei der fachlichen Kompetenz allerhöchste Ansprüche, sodass selbst die Uniklinik in Mainz sich Rat hier in Bad Kreuznach holt", fasste der gesundheitspolitische Sprecher der Fraktion und Facharzt für Anästhesiologie Dr. Peter Enders zusammen. Im Gespräch präsentierte Professor Bux den Politikern aktuelle Zahlen zur Blutspende. Die zentrale Botschaft: Bei einer gleichbleibenden Spendenbereitschaft in der Bevölkerung wird sich in den nächsten Jahren - maßgeblich bedingt durch den demografischen Wandel - die Schere zwischen den benötigten Spenden und dem Spendenbedarf immer weiter auftun. Momentan kommen durchschnittlich 55 Spender auf je 1000 Einwohner. Beachtenswert dabei ist, dass im ländlichen Raum 78 Spender auf 1000 Einwohner kommen, während es in Großstädten nur 23 sind. Grundsätzlich sei vor allem die regelhafte Spende wichtig, betonte Bux. Eine hohe Spendebereitschaft in Katastrophenfällen sei zwar gut, aber gerade in akuten Fällen müsste ein ausreichend großer Pool an Blutspenden sofort zur Verfügung stehen.

"Eines ist bei unserem Besuch ganz deutlich geworden: Blut spenden schadet keinem. Im Gegenteil, auch der Spender profitiert. Beispielsweise durch die strengen Kontrollen, bei denen Krankheiten, wie etwa Bluthochdruck, früh erkannt werden. Blutspende ist gelebte Solidarität von Menschen, durch Menschen für Menschen. Umso wichtiger, dass diese freiwillig und unentgeltlich bleibt. Pauschalisierte Aufwandsentschädigungen für die Spende, eine de facto Bezahlung 'durch die Hintertür', darf es nicht geben. Eine solche Handhabe widerspricht dem ethischen Kodex der Blutspende, kommerzialisiert diese und wird sich letztlich negativ auf die Spendenbereitschaft auswirken", so Julia Klöckner.

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Quelle:
StaatsZeitung, Staatsanzeiger für Rheinland-Pfalz, Nr. 35/2012, Seite 4
Der Landtag - Nachrichten und Bericht
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veröffentlicht im Schattenblick zum 23. Oktober 2012