Schattenblick →INFOPOOL →PARLAMENT → LANDESPARLAMENTE

SACHSEN-ANHALT/310: ZwischenRuf 3-2011 - Das Magazin des Landtages


ZwischenRuf 3/2011
Das Magazin des Landtages von Sachsen-Anhalt

ZwischenRuf

In Würde altern
Menschen mit Demenz in Sachsen-Anhalt


Inhaltsverzeichnis

AUS DEM PLENUM
Datenschutz
In Sachsen-Anhalt künftig in einer Hand
Polizei mit Namensschild
Pro und Contra debattiert
Strafvollzug steht vor Modernisierung
Die Zukunft der Bundeswehr in Sachsen-Anhalt
Open Data
Öffentlichkeit soll vollständigen Zugang zu Daten erhalten

REGIONALFENSTER
Bördeimpessionen
Zwischen besten Böden und brummenden Boliden

IM BLICKPUNKT
50. Jahrestag des Mauerbaus
Gedenken an die Schrecken der deutschen Teilung
Runder Tisch
Gegen Ausländerfeindlichkeit in Sachsen-Anhalt

IM LANDTAG
- Zeichen setzen: "Rote Hände" Gegen Kindersoldaten

DEUTSCHE GESCHICHTE
Gedanken zur Einheit
Tag der Deutschen zum 21. Mal begangen

VORGESTELLT
Neue Wege für die Kultur
Landtag ruft einen Kulturkonvent ins Leben

IM BLICKPUNKT
Jugendliche lernen Israel kennen
Städte jetzt mitgestalten
"7 Tage Zukunft" im Landtag von Sachsen-Anhalt eröffnet

IM GESPRÄCH
Gesichter der Demenz
Ausstellung und Gespräche im Landtag
Wissenschaft und Demenz
Bundesweite Forschungen - auch in Magdeburg

IN SACHSEN-ANHALT
Landtag International
Der Südtiroler Landtag
Der Naumburger Meister
Landesausstellung in Naumburg
Ausstellungen im Landtag von Sachsen-Anhalt

Bildunterschriften der im Schattenblick nicht veröffentlichten Abbildungen der Originalpublikation:

- Mit der voranschreitenden Nutzung des Internets im privaten Bereich wird der Datenschutz immer bedeutender. Wer darf meine Daten wofür verwenden? Der Landesbeauftragte für den Datenschutz war bisher nur für den öffentlichen Bereich, vornehmlich für staatliche Stellen, zuständig. Zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger wurde die gesetzliche Grundlage verändert.

- Sollten Sachsen-Anhalts Polizisten bei Einsätzen ihre persönliche Identität preisgeben? "Nicht immer notwendig", meint die Koalition. "Was spricht dagegen?", fragt die Opposition.

- Mit einer Festveranstaltung beging der Landtag im Plenarsaal den Tag der Deutschen Einheit. Junge Menschen reflektierten mit eigenen Beiträgen den 3. Oktober.

- Der Landtag hat im September einen Kulturkonvent ins Leben gerufen. Durch ihn werden Leitlinien der Kulturpolitik für Sachsen-Anhalt aufgestellt, evaluiert und letzthin Empfehlungen entwickelt, wie die künftige Kulturentwicklung und Kulturförderung gestaltet werden kann. Diese fließen in die Erstellung eines Landeskulturkonzeptes bis zum Jahr 2025 ein, das von der Landesregierung erarbeitet wird.

Raute

Neue DVD erschienen!

- Die Jahre des Aufbruchs -
Zeitzeugen erinnern sich

20 Jahre nach der Neugründung Sachsen-Anhalts haben zwei ambitionierte Journalisten 70 Abgeordnete - die dem Landtag der ersten Wahlperiode angehörten - gebeten, ihre Erinnerungen der Kamera anzuvertrauen. Auszüge aus den Interviews von 19 engagierten Frauen und Männern, die 1990 als Landtagsabgeordnete begannen, eine parlamentarische Demokratie in Sachsen-Anhalt aufzubauen, beschreiben die Herausforderungen sowie die erlebten Höhen und Tiefen der ersten Jahre. In Verbindung mit zeitgeschichtlichem Archivmaterial entstand ein 26 Minuten dauernder Film, der mit bewegenden Bildern die Arbeit des Landtages von Sachsen-Anhalt von 1990 bis 1994 umreißt.

Die DVD kann kostenfrei bestellt werden:
Landtag von Sachsen-Anhalt | Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,
Besucherdienst und Protokoll | Domplatz 6-9 | 39104 Magdeburg
FON: 0391 | 560 | 1226 FAX: 0391 | 560 | 1230
landtag@lt.sachsen-anhalt.de

Raute

EIN ZWISCHENRUF VORWEG

Liebe Leserinnen und Leser,

nach einer hoffentlich für alle von Ihnen erholsamen Ferienzeit hat uns nun der Alltag wieder fest im Griff und wartet mit vielen neuen Aufgaben auf uns. Dies gilt natürlich auch für das Parlament, für das im Herbst 2011 die Beratungen und Entscheidungen zum Landeshaushalt der nächsten zwei Jahre anstehen.

Durch das sog. Budgetrecht - auch als Königsrecht der Parlamente bezeichnet - legt die Legislative die Einnahmen und Ausgaben des Landes fest. Die Abgeordneten entscheiden über die Verwendung der Steuermittel und stellen damit die Weichen für die Entwicklung Sachsen-Anhalts in den Jahren 2012 und 2013. Welche Investitionen werden gefördert, in welche Richtung soll sich die Bildungspolitik entwickeln, wie werden die Kommunen unterstützt? All das und vieles mehr sind Fragen, mit denen sich die 105 Parlamentarier in den nächsten Wochen intensiv befassen werden. Sie haben dabei über die Verwendung von mehr als 10 Milliarden Euro jährlich zu entscheiden. Eine besondere Verantwortung trägt dabei der Finanzausschuss des Landtages, dessen Terminplan für die nächsten zwei Monate mindestens fünfzehn Sitzungen - erfahrungsgemäß nicht selten bis in die tiefen Abendstunden dauernd - vorsieht, um die verschiedenen Einzelpläne der Ressorts der Landesregierung intensiv zu beraten. Aber auch in den übrigen ständigen Ausschüssen des Landtages steht in den nächsten Wochen die Beschäftigung mit dem 2.960 Seiten umfassenden Haushaltsentwurf im Mittelpunkt ihrer Arbeit. Nach momentaner Planung wird der Landtag am 19. Januar 2012 endgültig über den Haushalt entscheiden und damit die Weichen für die Jahre 2012 und 2013 stellen.

Mit ganz anderen, historischen Weichenstellungen befasst sich die aktuelle Ausgabe des ZwischenRufs. So erinnerte der Landtag gemeinsam mit der Landesregierung anlässlich des 50. Jahrestages des Mauerbaus in einer Gedenkveranstaltung in Hötensleben an die Schrecken der deutschen Teilung und die Opfer der innerdeutschen Grenze. Aber auch das Ende dieser Teilung - die Wiedervereinigung Deutschlands - konnte in den letzten Wochen gefeiert werden. Dabei rief Landtagspräsident Detlef Gürth im Rahmen einer Festveranstaltung am 29. September 2011 im Magdeburger Plenarsaal auf, in der wiedergewonnenen Freiheit und Einheit mehr bürgerschaftliche Verantwortung für die gemeinsame Zukunft zu wagen.

Das die Zukunftsgestaltung auch immer wieder die zentrale Themenstellung der verschiedenen Jugendprojekte und -veranstaltungen des Landtages ist, zeigte die Auftaktveranstaltung zur Aktionswoche "7 Tage Zukunft", bei der Schülerinnen und Schüler des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums Halberstadt am 13. September 2011 mit Parlamentariern über Perspektiven von Mobilität, Wohnen und sozialer Integration in Sachsen-Anhalt diskutierten.

Welchen Weg die Kulturpolitik in Sachsen-Anhalt in Zukunft einschlagen soll, damit wird sich bis Ende 2012 der vom Landtag beschlossene Kulturkonvent befassen. ZwischenRuf informiert über die Aufgaben und Zielsetzungen dieses neuen, aus 36 Mitgliedern verschiedener gesellschaftlicher Institutionen bestehenden Gremiums. Weitere Themen aus der Arbeit des Landtages sind die Entscheidung zur erweiterten Aufgabenstellung für den Datenschutzbeauftragten des Landes, die Diskussionen um die Modernisierung des Strafvollzugs und die Kennzeichnungspflicht für Polizistinnen und Polizisten.

Weitere Informationen aus und um den Landtag erwarten Sie außerdem auf den nächsten Seiten. Viel Spaß beim Lesen wünscht

Ihr ZwischenRuf-Redaktionsteam.

Raute

AUS DEM PLENUM

Datenschutz

In Sachsen-Anhalt künftig in einer Hand

Wie kommt die Firma zu meiner Adresse, der unbekannte Anrufer zu meiner Telefonnummer? Das fragt sich nicht selten, wer unerwünscht Werbepost oder Anrufe erhält. Und mit der massenhaften Nutzung von PC und Internet explodieren seit einiger Zeit die Datenmengen im Netz geradezu. Es wird immer schwerer erkennbar, wer was bei welcher Gelegenheit über eine Person weiß und welcher Umgang mit den Daten beabsichtigt ist. Namens-, Adress- und Geburtsdaten werden ebenso gespeichert wie Informationen zu Kaufverhalten oder Einkommensverhältnissen. Wann aber ist eine solche Datenerfassung gesetzeskonform, wann jedoch nicht erlaubt?

Auch in Sachsen-Anhalt mehrten sich in den vergangenen Jahren Anfragen und Eingaben, die die Verarbeitung personenbezogener Daten durch Handelsund Wirtschaftsauskunfteien betrafen und sich häufig um die Frage drehten, ob Dritte private Daten überhaupt geschäftsmäßig vermarkten dürfen.

Anliegen des Datenschutzes

Geregelt ist dies im Wesentlichen durch Sachsen-Anhalts Gesetz zum Schutz personenbezogener Daten der Bürger und das Bundesdatenschutzgesetz. Wichtigstes Anliegen des Datenschutzes ist es, die Bürger vor Beeinträchtigungen durch unbefugten Umgang mit ihren Daten sowohl durch öffentliche als auch nichtöffentliche Stellen zu schützen. Während der Landesbeauftragte für den Datenschutz bisher ausschließlich über Einhaltung datenschutzrechtlicher Bestimmungen durch öffentliche Stellen Sachsen-Anhalts - also sämtliche Landesbehörden, Organe der Rechtspflege und andere öffentlich organisierte Einrichtungen - wachte, wurde der Umgang mit personenbezogenen Daten durch so genannte nichtöffentliche Stellen - natürliche und juristische Personen, Gesellschaften und andere Personenvereinigungen des privaten Rechts wie Banken, Versicherungen, Industrie- und Dienstleistungsunternehmen oder freiberuflich tätige Ärzte, Rechtsanwälte und Architekten - durch das Landesverwaltungsamt überwacht. Nicht unabhängig genug, meinte der europäische Gerichtshof. Für ganz Deutschland wurde ein organisatorischer Umbau beim Datenschutz angemahnt, dem Sachsen-Anhalts Parlament Anfang September 2011 durch eine Gesetzesänderung datenschutzrechtlicher Vorschriften folgte. Künftig werden sich der Datenschutzbeauftragte und sein Team in beiden Bereichen - öffentlich und nichtöffentlich - um den Schutz der informationellen Selbstbestimmung kümmern und Ordnungswidrigkeiten ahnden können.

Ahndung von Verstössen

Das erlebte in der Vergangenheit zum Beispiel ein Unternehmen, das seinen Mitarbeitern einen mit Name, Anschrift, Geschlecht, Geburtsdaten, Arbeitgeber vorausgefüllten Antrag "Aufnahme zur Krankenversicherung" und ein vorgefertigtes Schreiben zur Kündigung der Mitgliedschaft in der bisherigen Krankenkasse schickte. Bei den Ermittlungen der damals zuständigen Aufsichtsbehörde bestätigte sich der Verdacht der Betroffenen, dass an die "neue" Krankenkasse bereits Daten übermittelt waren. Die mussten nach der Prüfung des Vorfalls gelöscht werden. Das Unternehmen entschuldigte sich bei den Mitarbeitern für "den Datenschutzverstoß", wurde im Rahmen eines Ordnungswidrigkeitsverfahrens aber dafür belangt. Viele Beschwerden und Anfragen von Verbrauchern betreffen immer wieder unerwünschte Telefonanrufe von Firmen, Videoüberwachungen an öffentlich zugänglichen Stellen sowie bei Auskunfteien gespeicherte persönliche Daten. Datenschutzrechtliche Probleme bergen jedoch auch soziale Netzwerke, in denen Internetnutzer häufig (zu) viel von sich selbst preisgeben. Denn oftmals werden der scheinbar anonymen (Online-)Welt Informationen anvertraut, die man im realen Leben selbst guten Freunden gegenüber verschweigen würde, meinen Datenschützer.

Zügige Modernisierung gefordert

In Zeiten einer nahezu unermesslichen Sammelleidenschaft nach Informationen müsse der Datenschutz mit dem Stand von Wissenschaft und Technik Schritt halten, sind sich in Sachsen-Anhalt Legislative und Exekutive einig. Für eine zügige Modernisierung des Datenschutzrechtes wurde die Landesregierung vom Parlament aufgefordert, bis spätestens Ende 2012 die nötige Anpassung des Gesetzes auf den Weg zu bringen. Der Entwurf soll insbesondere Fragen zum Jedermann-Anrufungsrecht, zur Auftragsdatenverarbeitung, aber auch zur Stärkung (behördlicher) Datenschutzbeauftragter und zu Informationspflichten bei Datenpannen sowie eine bessere Einbindung des Landtages in datenschutzrechtliche Fragen berücksichtigen.


*


Personenbezogene Daten

sind Einzelangaben über persönliche oder sachliche Verhältnisse einer bestimmten oder bestimmbaren Person. Zu ihnen gehören nicht nur "klassische" Daten wie Name, Vorname, Adresse, Geburtsdatum und Personenstand, sondern alle Informationen, die mit einer Bezugsperson in Verbindung zu bringen sind - also auch Meinungsäußerungen, Beurteilungen und Werturteile, die sich auf einen bestimmten oder bestimmbaren Betroffenen beziehen, oder die Wiedergabe von mündlichen und schriftlichen Aussagen.

Vor einem Missbrauch solcher Daten kann man sich auch selbst schützen, indem Privates nicht allzu freigiebig im Internet offeriert wird. In sozialen Netzwerken möglichst nur unter Pseudonym auftreten, raten Datenschützer, Fotos vermeiden, auf denen man deutlich erkennbar ist, und grundsätzlich auf "Datensparsamkeit" achten, um die Privatsphäre zu schützen. Die Standardeinstellungen des Netzwerkbetreibers sollten auf "Privatsphäre hoch" gesetzt werden, so dass die allgemeine Öffentlichkeit nicht auf die Profildaten zugreifen kann. Daten eines sozialen Netzwerkes sollten auch nicht in Suchmaschinen auffindbar sein.


Öffentliche Räume

Ein Dauerbrenner bei Anfragen zum Datenschutz ist die "Videoüberwachung", kann dadurch doch in die Persönlichkeitsrechte Einzelner eingegriffen werden. Die Beobachtung öffentlich zugänglicher Räume mit optisch-elektronischen Einrichtungen ist nach Bundesdatenschutzgesetz nur zulässig, "soweit sie

• zur Aufgabenerfüllung öffentlicher Stellen,
• zur Wahrnehmung des Hausrechts, oder
• zur Wahrnehmung berechtigter Interessen für konkret festgelegte Zwecke

erforderlich ist und keine Anhaltspunkte bestehen, dass schutzwürdige Interessen der Betroffenen überwiegen". Dabei sind unter "öffentlich zugänglichen Räumen" Flächen zu verstehen, die ihrem Zweck nach nur von einer unbestimmten Zahl oder nach nur allgemeinen Merkmalen bestimmten Personen betreten und genutzt werden - zum Beispiel Ausstellungsräume eines Museums, Schalterhallen, Tankstellen, Cafés, Parkhäuser. Maßgeblich für den Begriff des Raumes nach dem Bundesdatenschutzgesetz ist, dass der Betroffene nur über begrenzte Möglichkeiten verfügt, der Videoüberwachung auszuweichen. Daher können "Räume" auch außerhalb von Gebäuden liegen, wenn sie umgrenzt sind.

Gudrun Oelze

Raute

AUS DEM PLENUM

Polizei mit Namensschild

Pro und Contra debattiert

Sollten Sachsen-Anhalts Polizisten bei Einsätzen ihre persönliche Identität preisgeben? "Nicht immer notwendig", meint die Koalition. "Was spricht dagegen?", fragt die Opposition. Auf deren Initiative beschäftigte den Landtag die Einführung einer allgemeinen Kennzeichnungspflicht für Polizistinnen und Polizisten. Die Linke hatte dies per Antrag gefordert, Bündnis 90/Die Grünen eine Gesetzesänderung angestrebt.

Unstrittig in der heftig geführten Debatte war, dass die Polizei bei der Bevölkerung des Landes ein hohes Vertrauen genießt. Eine Kennzeichnung des Einzelnen würde sie vor Generalverdacht und falschen Verdächtigungen, die Bürgerinnen und Bürger vor Polizeiwillkür, rechtswidriger Polizeigewalt und dem unverhältnismäßigen Agieren von Beamten schützen, begründeten die Grünen ihre Gesetzesinitiative. Es sei nicht die Polizei im Allgemeinen, die Befugnisse überschreite oder vielleicht sogar Straftaten begehe, sondern immer ganz konkret eine Beamtin oder ein Beamter, pflichtete DIE LINKE bei. Als eine Art Dienstleistung sei per Erlass doch bereits jede Polizeibeamtin und jeder Polizeibeamte in diesem Land durch Namensschild erkennbar, so der Innenminister. Bei geschlossenen Einsätzen wie Demonstrationen oder Krawallen aber lehne er dies ab.

Für das "Sommerloch" sei das Thema zu ernst, meint die SPD, gehe es doch "um nichts Geringeres als das Schutzbedürfnis von Menschen: von Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten auf der einen Seite und von Versammlungsteilnehmern auf der anderen Seite". Da Polizisten im Dienst als Ausdruck des staatlichen Gewaltmonopols in manchen Fällen unmittelbare Gewalt ausüben müssen, könne auch diskutiert werden, ob durch Kennzeichnungspflicht ein effektiverer Rechtsschutz zu erreichen wäre. "Auf der anderen Seite müssen wir das Sicherheitsbedürfnis der Polizeibeamten ernst nehmen", mahnt die SPD.

Denn diese werden zunehmend Opfer von Gewalt, erinnert die CDU. Neben der Häufigkeit steige auch Anzahl und Schwere der Angriffe. "Unter jedem Einsatzanzug steckt eine Polizistin oder ein Polizist, einfach ein Mensch, oft nicht älter als die Randalierer selbst." Die CDU-Fraktion lehne eine individuelle Zwangskennzeichnung durch Namen- oder Nummernschild ab, da für sie die Schutzinteressen der Polizistinnen und Polizisten überwiegen. Man sei es den Beamten schuldig, sie vor Ausforschung, Repressalien und Veröffentlichung ihres Namens und ihrer Privatanschrift durch die politisch extreme Szene zu schützen.

Ja, der Staat habe eine Fürsorgepflicht gegenüber den Beamtinnen und Beamten, ist auch Bündnis 90/Die Grünen überzeugt. Sie sollten im Privatleben vor Verfolgung und Nachstellung geschützt werden. Weil Polizistinnen und Polizisten aber auch nur Menschen seien, könnten sie Fehler machen. Das sei kein Problem, solange eine Aufklärung möglich ist. Für die Kennzeichnung spreche daher das Prinzip der individuellen Verantwortlichkeit, der effektive Rechtsschutz, die Veränderung des Machtgefälles zwischen Bürger und Polizei, eine Demokratisierung der Polizei und eine Veränderung der Polizeikultur.

Auch bei den Linken spreche niemand den Polizeibeamtinnen und -beamten ab, dass sie unter teilweise sehr schwierigen Verhältnissen ihren Dienst verrichten, eine schlechte Bezahlung und häufig Schichtdienste haben. "Wir wissen auch, dass sie oftmals Einsätze tätigen, die sie an die Grenzen der Belastbarkeit führen." Das dürfe jedoch nicht als Begründung oder Entschuldigung dafür herhalten, dass Einzelne das ihnen vom Staat eingeräumte Gewaltmonopol missbrauchen und Straftaten begehen. Das Thema wird die Abgeordneten weiter beschäftigen, denn beide Papiere wurden einstimmig in den Innenausschuss überwiesen.

Gudrun Oelze

Raute

AUS DEM PLENUM

Strafvollzug steht vor Modernisierung

Mit der Föderalismusreform ist die Gesetzgebungskompetenz für den Strafvollzug an die Länder übergegangen. In ihrer Koalitionsvereinbarung legten die Fraktionen von CDU und SPD fest, ein Strafvollzugsgesetz für Sachsen-Anhalt zu schaffen sowie die Justizvollzugsstrukturen im Land weiter zu optimieren.

Recht auf zweite Chance
Die Fraktion DIE LINKE brachte einen Antrag in den Landtag ein, um dieses Vorhaben zu forcieren. In einem von der Landesregierung aufzustellenden Konzept sollen die Grundsätze und Eckpunkte für einen zukunftsfähigen Strafvollzug im Land aufgezeigt werden, welche an wissenschaftlichen und empirischen Kriterien angelehnt sind. Der Ausschuss für Recht, Verfassung und Gleichstellung soll unverzüglich über die Ergebnisse der Untersuchungen unterrichtet werden. "Wenige Chancen, den Schulabschluss nachholen zu können, wenige Möglichkeiten für eine Wiedergutmachung, kaum Chancen auf eine Erwerbstätigkeit" - so resümierte Eva von Angern (DIE LINKE) den derzeitigen Strafvollzug in Sachsen-Anhalt. Es gelte, einen behandlungsorientierten Strafvollzug aufzubauen, der die in die Freiheit Entlassenen nicht am Tropf der Sozialhilfe beließe, sondern sie ihr Leben selbstbestimmt gestalten lasse.

Entwurf für den Vollzug
"Wir brauchen einen modernen Strafvollzug mit neuen Therapieansätzen und Behandlungskonzepten", mahnte auch Justizministerin Prof. Dr. Angela Kolb an. Sie versicherte die Vorlegung von Entwürfen für ein Sicherungsverwahrungs- und ein Strafvollzugsgesetz. Ein Musterentwurf für letzteres wurde in Zusammenarbeit von zehn Bundesländern kürzlich aufgestellt. Darin spiele die Resozialisierung von Gefangenen eine wichtige Rolle. Ein enges Miteinander zwischen Strafvollzug und dem Leben draußen sei wünschenswert. "Die erfolgreiche Resozialisierung bedeutet weniger Straftaten und dadurch weniger Opfer." Es müsse entschieden werden, ob Standorte, die aufgrund ihrer baulichen Substanz oder mangelnden Ausstattung nicht für einen modernen Strafvollzug geeignet seien, geschlossen werden könnten. Der Musterentwurf soll im Ausschuss für Recht, Verfassung und Gleichstellung diskutiert werden. Es sei allem voran notwendig, dass die Gefangenen an den Maßnahmen auch mitarbeiten wollen. "Weigert sich der Gefangene, sollten die kostenintensiven Maßnahmen abgebrochen werden", sagte Siegfried Borgwardt (CDU). Dass Strafe auch abschreckend wirken müsse, meinte Sören Herbst (Bündnis 90/Die Grünen). Dies stärke das Vertrauen in den Bestand und die Durchsetzungskraft der gültigen Rechtsordnung. Nichtsdestotrotz müsse eine erfolgreiche Wiedereingliederung von Gefangenen gewährleistet werden. "Es bedarf mehr ausgebildeten Personals, um die Gefangenen auf ein selbstbestimmtes Leben nach der Haft vorzubereiten", forderte Dr. Ronald Brachmann (SPD) abschließend.

Dr. Stefan Müller


Raute

AUS DEM PLENUM

Die Zukunft der Bundeswehr in Sachsen-Anhalt

Vor dem Hintergrund der größten Strukturreform in der Geschichte der Bundeswehr fordert der Landtag auf Antrag der Fraktionen von CDU und SPD die Landesregierung auf, die Landesinteressen gegenüber dem Bund nachdrücklich zu vertreten. Hierzu gehören unter anderem der Erhalt der flächenmäßigen Präsenz der Bundeswehr und die Sicherstellung der Unterstützung ziviler Katastrophenschutzkräfte durch die Bundeswehr auf derzeitigem Niveau. Der Antrag erreichte - nach kontroverser Debatte - mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen die notwendige Mehrheit im Plenum.

"Ende Oktober wird der Verteidigungsminister über die Struktur der Bundeswehr entscheiden. Wir wollen mit diesem Antrag ein Zeichen dafür setzen, dass Landtag und Landesregierung sich Seite an Seite für den Erhalt aller Standorte in Sachsen-Anhalt einsetzen", erklärte Rüdiger Erben (SPD). Für den flächenmäßigen Erhalt der Bundeswehr gäbe es schließlich gute Argumente.

Gute Gründe für Erhalt
Zum einen kämen aktuell auf 1.000 Anwohner nur 2,4 Soldaten. In Schleswig-Holstein seien es 9,1. Der deutschlandweite Durchschnitt liege bei 3,5. "Wenn es Einbußen gibt, müssen jetzt erst einmal andere ran", so der Abgeordnete. Weiterhin ginge es um die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger. "Wir sind zum Beispiel in bestimmten Fällen von Katastrophen angewiesen auf die Bundeswehr."

Bundeswehr als Bestandteil der Gesellschaft erhalten
"Wir müssen die Bedürfnisse entsprechend zukunftsfähig machen", erklärte Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff. Dazu sollte man Wege finden, um Menschen zu einem freiwilligen Dienst zu bewegen. Die personelle und materielle Gestaltung müsse die Bundeswehr auch weiterhin für Freiwillige attraktiv machen. Außerdem sollte die Bundeswehr immer Bestandteil der Gesellschaft - also nah an den Menschen bleiben - und der Friedensdienst rückgekoppelt in die Bevölkerung hinein sein. "Deshalb muss die Präsenz in der Fläche gesichert bleiben", so Haseloff weiter.


Anzahl der militärischen Dienstposten in Sachsen-Anhalt
Havelberg
Klietz
Letzlingen
Burg
Magdeburg
Blankenburg
Drnitz (Altentreptow)
Halle
Naumburg
Weissenfels
1.344
219
685
1.321
49
138
14
3
3
725

Bedeutung bei Katastrophen
"Wir fordern die Landesregierung auf, sich für den Erhalt von Standor ten in Sachsen-Anhalt einzusetzen. Für den Fall von Schließungen soll sie gemeinsam mit den Kommunen Konzepte des Strukturwandels erstellen", so Franziska Latta (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN). Ralf Geisthardt (CDU) hob hervor: "Wir haben hier Standorte mit Alleinstellungsmerkmalen." Zudem betonte auch er die Fähigkeiten im Katastrophenschutz. Dies kritisierte Dr. Frank Thiel (DIE LINKE): "Die Bundeswehr darf nicht allein über Wirtschaftshelfer und Katastrophenschutz definiert werden. Nur im Ausnahmefall sollte sie hier einschreiten." Weiterhin sprach er sich gegen die Auslandseinsätze aus: "Man sollte die Mittel, die für Auslandseinsätze verwendet werden, lieber dafür nutzen, die Kürzungen im Zuge der Bundeswehrstrukturreform auszugleichen."

Carolin Trübe

Raute

AUS DEM PLENUM

OPEN DATA

Öffentlichkeit soll vollständigen Zugang zu Daten erhalten

Während der Septembersitzung des Landtages von Sachsen-Anhalt wollte die Fraktion DIE LINKE den Landtag durch ihren Antrag dazu auffordern, die acht Prinzipien des so genannten "Open Data" anzuerkennen. Die Mehrheit der Landtagsfraktionen lehnte dieses Vorhaben jedoch ab.

Hinter dem Begriff "Open Data" verbirgt sich der Anspruch, öffentliche Daten in ihrem vollumfänglichen Bestand, sprich Rohdaten, auch der allgemeinen Öffentlichkeit ohne künstliche Hürde zur Verfügung zu stellen. "Dies ist eine Herausforderung für Verwaltung und Regierung, das wissen wir", erklärte Jan Wagner (DIE LINKE), "Wir fordern hierbei aber lediglich, die bereits vorhandenen Daten technisch verwertbar uns und der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen."

"Open Data" derzeit nicht umsetzbar
"Ich halte es nicht für möglich, dass wir das für den Haushalt von 2012/ 2013 schon umsetzen", erklärte Finanzminister Jens Bullerjahn. "Dieses digitale Netz muss offen sein für alle und das ist derzeit sowohl technisch als auch politisch nicht umsetzbar. Außerdem sind auch bestimmte rechtliche Regeln zu klären." Auch Kay Barthel (CDU) verdeutlichte, dass "Open Data" nicht mit einem Knopfdruck zu erledigen sei. Trotzdem sei es ein Thema, dem man sich ohne Frage stellen müsse. "Den Antrag werden wir aber ablehnen, weil wir die Art und Weise des Einstieges in die Thematik nicht angemessen finden."

Demokratie fördern
"Der Haushalt bleibt für die meisten ein Buch mit sieben Siegeln, daher müssen wir ihn für Bürger transparenter machen", forderte Sören Herbst (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN). Dafür sei es notwendig, die entsprechenden Daten offen zugänglich zu machen. "Politik ist sehr komplex. Um Demokratie zu fördern, müssen wir daher auch Prozesse verständlicher machen", so Herbst weiter. "Open Data macht die Kooperation zwischen staatlichen Stellen und Bürgern möglich", stellte Krimhild Niestädt (SPD) positiv heraus. "Dieser Trend ist zu unterstützen, das ist gar keine Frage." Ihrer Meinung nach sollte man dabei aber einen Schritt nach dem anderen machen und den Aufbau behutsam angehen. Auch ihre Fraktion lehne den Antrag der Fraktion DIE LINKE daher ab.

Carolin Trübe

Raute

Der Landtag von Sachsen-Anhalt trauert um

Prof. Dr. med. Hans-Herbert Haase

Vorsitzender der FDP-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt der ersten Wahlperiode, der am 4. September 2011 im Alter von 84 Jahren verstorben ist.

Professor Hans-Herbert Haase gehörte dem Landtag von Sachsen-Anhalt der ersten Wahlperiode an und hat während der ersten Legislaturperiode in seiner Funktion als Vorsitzender der Fraktion der FDP die politische Landschaft Sachsen-Anhalts entscheidend mitgeprägt. Sein Name wird mit der noch immer jungen Geschichte unseres Bundeslandes verbunden bleiben.

Die Mitglieder des Landtages von Sachsen-Anhalt verneigen sich mit Respekt und Dankbarkeit. Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen.

Detlef Gürth,
Präsident des Landtages von Sachsen-Anhalt

Raute

REGIONALFENSTER

Bördeimpressionen

Zwischen besten Böden und brummenden Boliden

Hast du die Börde mal gesehen, frühmorgens wenn die Sonn' erwacht?
Du glaubst ein Wunder wär geschehen, daß sich so schmuck die Heimat macht.
Waldemar Uhde, Dichter um 1900


Die Deutschen Tourenwagen Masters in Oschersleben

Es ist Sonntag, der 18. September; um Punkt 14:00 Uhr haben sich die Boliden der Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) auf der verregneten Start- und Zielgeraden eingefunden. Die Ampel zeigt rot, dann grün. Die Motoren heulen auf und schon beginnt eine rasende Jagd durch die Magdeburger Börde. Nicht durch die gesamte Börde, versteht sich, doch über die Rennstrecke der Motorsportarena Oschersleben. Sie wurde am 25. Juli 1997 nach zweijähriger Bauzeit eröffnet. Die Investitionssumme betrug 58 Millionen Euro. Ein auf dem Arenagelände gebautes 4-Sterne-Hotel trägt zur touristischen Anreicherung der Region bei. Im achten von insgesamt elf Saisonläufen macht der internationale Rennzirkus in Oschersleben, nahe der Landeshauptstadt Magdeburg, halt. Alles in allem müssen während des Wettkampfes 184,8 Rennkilometer, in 45 Runden möglichst schnell und unfallfrei bewältigt werden. Von der Ruhe und Gelassenheit, die man der Börde gemeinhin nachsagt, ist an diesem Rennwochenende nicht viel zu spüren. Der Rennbetrieb bringt Fahrer, Teams, Fans und Interessierte in den eigentlich eher beschaulichen Landstrich. So bereichert das Spektakel der Geschwindigkeitsfanatiker den Charakter einer der fruchtbarsten Regionen der Bundesrepublik.


Bördeböden

Brüllen an diesem Wochenende die Motoren der Boliden, so hörte man früher eher Traktoren brummen.

Traktoren waren lange der Inbegriff landwirtschaftlicher Produktivität. So wurde den Böden der Börde bereits in den Dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts das Attribut der besten Böden Deutschlands zugebilligt. Mit einer Bodenwertzahl von 100 und damit dem Richtwert hervorragenden Bodens wurde die damalige Gemeinde Eickendorf, nahe Schönebeck, ausgezeichnet. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges galten die Schwarzerdeböden als Vergleichsbasis für die deutsche Landwirtschaft. Im Museum für Bodenschätzung in Schönebeck wird die "edle Krume" dem geneigten Besucher auch heute noch näher gebracht. Seit Generationen bestimmt der Anbau von Zuckerrüben und Getreide das Bild der Börde.

Umsäumt von Elbe, Saale, Bode und Ohre ist es nicht allzu einfach, das Territorium der Magdeburger Börde trennscharf zu bestimmen. Grundsätzlich gilt jedoch die Grenze zu Niedersachsen als westlichster Teil des Landstriches. Nahe der Landeshauptstadt schmiegt sich die "fruchtbare Krume" zwischen die Altmark im Norden und den Harz im Süden. Die östliche Grenze bildet die Elbe.


Wirtschaftsfaktor Börde

Die Börde hat sich in den letzten Dekaden zu einer Wirtschaftsregion entwickelt, die sich durch die Transformation traditioneller Unternehmen zu modernen Industrien auszeichnet. Somit steht die älteste deutsche Zuckerfabrik in Klein Wanzleben. Als eine von insgesamt 18 Zuckerfabriken des zweitgrößten europäischen Zuckerherstellers, Nordzucker, wird in Klein Wanzleben Bioethanol produziert.

Seit mehr als 125 Jahren werden in den Sodawerken Staßfurt (SWS) lokale Steinsalz- und Kalksteinvorkommen für die Sodaproduktion genutzt. Als modernisiertes Traditionsunternehmen wurden die SWS 2007 an den polnischen Konzern Ciech SA verkauft. Fortan bildet das Unternehmen Europas zweitgrößten Hersteller für Sodaprodukte.

Ein weiteres traditionelles Unternehmen befindet sich im Norden der Börde. In der IFA ROTORION - Holding GmbH Haldensleben werden seit Ende der 50er Jahre Gelenke und Wellen für die internationale Fahrzeugindustrie hergestellt. Diese drei Unternehmen stehen exemplarisch für eine Vielzahl traditionsreicher Betriebe in der Magdeburger Börde, die den bergang in das moderne Industriezeitalter erfolgreich gemeistert haben.


Touristische Highlights

Während die Motorsportarena Oschersleben und die DTM zu den jüngeren touristischen Errungenschaften der Börde zählen, kommen andere touristische Ziele bisweilen in einem traditionelleren Gewand daher.


Die Strasse der Romanik

So verlaufen Teile der Straße der Romanik durch die fruchtbaren Gegenden rund um Magdeburg. Die Nordroute entlang der historischen Bauten zieht sich von Magdeburg aus Richtung Groß Ammensleben, Hillersleben, Haldensleben, Bebertal, Walbeck und verläuft dann weiter in Richtung Altmark und Colbitz-Letzlinger Heide. Die Straße der Romanik ist eine der populärsten deutschen Tourismusrouten und verläuft in Form einer Acht durch Sachsen-Anhalt. Die romanischen Bauten zeichnen sich durch ihre Rundbogenarchitektur aus. Sie sind Originalschauplätze mittelalterlichen Lebens in Mitten unserer neuzeitlichen Kulturlandschaften. Zum Kernland dieser mittelalterlich, deutschen Geschichte gehören beispielweise das Benediktinerkloster St. Laurentius in Hillersleben mit dem ehemaligen Nonnenkloster aus dem 10. Jahrhundert sowie die Ruine der Stiftskirche Walbeck mit den Sarkophag Graf Lothars des II.


Barockschloss Hundisburg

Eines der bedeutendsten ländlichen Barockschlösser Sachsen-Anhalts ist das Schloss Hundisburg nahe Haldensleben. Es besticht durch seine Garten- und Parkanlagen. Der barocke Garten wurde direkt am Schloss angelegt und befand sich Mitte des 18. Jahrhunderts auf dem Höhepunkt seiner Gestaltung. Nach 1945 wurde die Gartenanlage vollkommen zweckentfremdet und als Fußballplatz und Obstplantage genutzt. Erst mit der Sanierung von Schloss und Garten konnten die Kleinode wieder ihrer ursprünglichen Bestimmung zugeführt werden - zu faszinieren und zum Träumen einladen.

Nahe dem Schloss befindet sich das Technische Denkmal Ziegelei Hundisburg. In der Ziegelei aus dem Jahre 1882 wird interessierten Besuchern die althergebrachte Form der Ziegelherstellung nähergebracht.


"Das Blaue Band" durchzieht die Magdeburger Börde

Doch nicht nur Architektur- und Kulturinteressierte kommen in der Magdeburger Börde auf ihre Kosten. So führen Teile des "Blauen Bandes" durch die Börde und laden zu vielfältigen Aktivitäten entlang von Bode, Elbe und Mittellandkanal ein.

Alles in Allem bietet die Magdeburger Börde vielseitige Möglichkeiten, im Herzen Sachsen-Anhalts, zwischen Kulturgeschichte und moderner Rennkultur zu pendeln.

Annekatrin Barth


Bildunterschriften der im Schattenblick nicht veröffentlichten Abbildungen der Originalpublikation:

- Ruine der Stiftskirche St. Marien Walbeck
- Barockgarten Schloss Hundisburg
- Elbauenlandschaft mit Paddlern


*


VERANSTALTUNGSTIPPS 2011

Oktober
18.10.
Heimatkundlicher Stammtisch, Alvensleben-Nathusius - der Besitzerwechsel 1811 in Hundisburg vor 200 Jahren. Gesprächspartner: Ulrich Hauer, 19 Uhr, Schloss Hundisburg

23.10.
Gastspiel des Berliner Kabaretts "Sündikat", "Volldampf - Angeladoria! oder: Rette sich wer kann", Flechtinger Kurhaus

31.10.
Orgelmusik zum Reformationstag in der Flechtinger Patronatskirche

November
01.11.
Eröffnung der Sonderausstellung "Die Sammlung Jutta Gärtner", Keramik der Haldensleber Firma Carstens-Uffrecht aus der Zeit zwischen den Weltkriegen (Ausstellung wird bis 23.04.2012 gezeigt), 17:00 Uhr, Museum Haldensleben

02.11.
Literatur im Lese Café mit Werner Kropf "Wendezeiten"

05. - 06.11
OTT Oscherslebener Testtage (vcb Berlin)

06.11.
"Kinderrestaurant" Kinder kochen für ihre Familien mit Dr. Martina Wöhlert

12.11.
Sport-Gala im Landkreis Börde

15.11.
Heimatkundlicher Stammtisch, 19 Uhr, Schloss Hundisburg, Schlosscafé "Einstimmung auf die Weihnachtszeit" Adventsausstellungen der Flechtinger Floristen

26. - 27.11
Weihnachtsmarkt zum 1. Advent; Samstag, 26.11. von 13:00 - 18:00 Uhr und Sonntag, 27.11. von 11:00 - 18:00 Uhr im Innenhof der Burg Ummendorf und auf den Straßen vor der Burg

27.11.
Musikalischer Adventsnachmittag im Kurhaus Flechtingen

Dezember
02.12.
Traditionelles Nikolausfest an der Flechtinger Schlossmühle

03. - 04.12.
Weihnachtsmarkt auf Schloss Hundisburg

04.12.
Adventskonzert des Blasorchester Oschersleben

04.12.
Puppentheater für unsere Kleinen, 15 Uhr, Schloss Hundisburg, Akademiesaal

07.12.
"Literatur im Lese-Café" mit Hans Eberhardt Fischer, "vorweihnachtliche Lesung mit Musik-Geige"

11.12.
Festkonzert des Kammerchores Wernigerode im Kurhaus Flechtingen

17.12.
Weihnachtliches Ringreiten feiert der Haldensleber Reitclub e.V. In mehreren Leistungskategorien getrennt werden die Besten ermittelt. Mit den anwesenden Gästen wird im Anschluss die Vereinsweihnachtsfeier durchgeführt.

18.12.
Jagdhorn Bläser Niederndodeleben

24.12.
Christ Vesper, Niederndodelebener Männerquartett

26.12.
Weihnachtliche Hausmusik in Niederndodeleben

Raute

IM BLICKPUNKT

50. Jahrestag des Mauerbaus

Gedenken an die Schrecken der deutschen Teilung

Am 13. August 2011 wurde bundesweit der 50. Jahrestag des Mauerbaus begangen. Grund genug, auch in Sachsen-Anhalt eine Gedenkveranstaltung mit Fokus auf die deutsche Teilung abzuhalten. Mit Beteiligung des Landtagspräsidenten Detlef Gürth und seinem Niedersächsischen Amtskollegen Hermann Dinkla sowie Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff fand diese am Grenzdenkmal Hötensleben im Westen Sachsen-Anhalts, nahe der Grenze zu Niedersachsen statt.

Vor genau 50 Jahren veränderte sich das Leben vieler Menschen auf einen Schlag. Mit den Worten Walter Ulbrichts: "Niemand hat die Absicht eine Mauer zu bauen" errichtete die DDR-Regierung den so genannten "antifaschistischen Schutzwall", der vorgab den Sozialismus vor kapitalistischen Einflüssen zu schützen. Letztlich sollte er jedoch in erster Linie die Flucht von DDR-Bürgern in den Westen verhindern. "Die DDR-Führung gab vor, einen Arbeiter- und Bauernstaat friedlich aufbauen zu wollen, doch als die Menschen diesem sozialistischen Experiment fortliefen, kam es nicht zum berdenken der Ziele, sondern man sperrte die Bevölkerung einfach ein", so Landtagspräsident Detlef Gürth in seiner Rede während der Gedenkveranstaltung in Hötensleben. Von Heute auf Morgen konnten sich im Speziellen die Berliner in ihrer Heimatstadt nicht mehr frei bewegen. Mit dem Bau der Berliner Mauer wurde die Teilung Deutschlands endgültig besiegelt. Auf einer Länge von 160 km wurde West-Berlin von nun an durch eine militärisch gesicherte Grenze eingehegt. Die Hauptstadt war - wie auch Gesamtdeutschland - gespalten. Damit veränderten sich sowohl die Struktur Berlins als auch die ganz Deutschlands gravierend. Die Gedenkveranstaltung am Grenzdenkmal Hötensleben befasste sich weniger mit der Berliner Mauer, als vielmehr mit der innerdeutschen Grenze, die Deutschland über 28 Jahre teilte. Die Bürger Sachsen-Anhalts hatten gerade im Grenzgebiet unter den Repressalien des DDR-Regimes zu leiden. Landtagspräsiden Detlef Gürth sieht die Teilung Deutschlands folgendermaßen: "Der Mauerbau und das Grenzregime sind Zeugnis millionenfacher Freiheitsberaubung und eines Unrechtsstaates." Doch nicht nur die Reise- und Meinungsfreiheit wurde durch die DDR-Regierung massiv eingeschränkt. Die freie Entfaltung des Individuums und die freie Meinungsbildung wurde durch ein ausgeklügeltes und menschenverachtendes Kontroll- und Bespitzelungssystem verhindert. Ziel der Veranstaltungen in Sachsen-Anhalt zum 50. Jahrestag des Mauerbaus war es, auf die Gesamtheit der Taten und somit der Opfer des Unrechtsregimes DDR hinzuweisen und zu gedenken.

Annekatrin Barth


Weiterführende Links

http://50jahremauerbau.de
http://www.chronik-der-mauer.de/index.php/de/Media/VideoPopup/day/15/field/audio_video/id/36381/month/Juni/oldAction/Detail/oldModule/Chronical/year/1961
http://www.berlin.de/ba-lichtenberg/politik/eu-beauftragter33.html
http://www.politische-bildung.de/20_jahre-deutsche-einheit.html
http://www.grenzdenkmaeler.de/projekt/projektinhalt/
http://www.grenzdenkmal.com/


Bildunterschrift der im Schattenblick nicht veröffentlichten Abbildung der Originalpublikation:

- Gelände des ehemaligen Potsdamer Bahnhofes in Berlin.

Raute

IM BLICKPUNKT

Runder Tisch

Gegen Ausländerfeindlichkeit in Sachsen-Anhalt

Am 7. September 2011 trafen sich im Landtag von Sachsen-Anhalt die Mitglieder des Runden Tisches gegen Ausländerfeindlichkeit mit den migrationspolitischen Sprecherinnen und Sprechern der Landtagsfraktionen. Unter der Schirmherrschaft des Landtagspräsidenten Detlef Gürth tauschen sie sich einmal im Jahr über ihre Positionen, gemeinsamen Ziele sowie die Umsetzungs- und Verbesserungsmöglichkeiten der Migrationspolitik in Sachsen-Anhalt aus.

Der Runde Tisch gegen Ausländerfeindlichkeit verfolgt das Ziel, eine Plattform für Akteure, die sich mit Flüchtlingsoder Ausländerpolitik auseinandersetzen, zu schaffen. Als nicht eingetragener Verein wurde er 1993 auf Initiative des DGB-Landesverbandes Sachsen-Anhalt sowie der christlichen Kirchen und der Synagogengemeinde gegründet. In Sachsen-Anhalt bildet er das älteste Netzwerk für Ausländerfreundlichkeit, Toleranz und Weltoffenheit. Der Runde Tisch ist offen für alle Organisationen und Vereine, die sich mit den Problemen und den Lebenssituationen von Zuwanderern auseinandersetzen.

Ein weiteres Ziel des Runden Tisches ist es, sich für die Belange im Land lebender, sich um Asyl bewerbender Menschen einzusetzen. Ein besonderes Anliegen besteht darin, auf menschenunwürdige Lebenssituationen, beispielweise in der Unterbringung von Asylbewerber/Innen aufmerksam zu machen und von Politikern sowie Trägern der Einrichtungen ein vehementes Bekenntnis gegen auftretende Missstände zu fordern. Dabei wird im Besonderen die Unterbringung in Massenunterkünften kritisiert. Doch auch eine Wohnsituation in separaten Wohnungen sei laut Vertretern des Runden Tisches nicht immer die idealste Lösung: Befinden sich diese nämlich in abgesonderten Stadtgebieten, wäre auch dies einer gelungenen Integration und damit der Gestaltung eines nachhaltigen Miteinanders abträglich.

Um Missstände aufzudecken, organisiert der Runde Tisch seine Arbeitssitzungen in den Landkreisen und kreisfreien Städten Sachsen-Anhalts, als Anhörungen zu akuten Problemen ausländischer Bürgerinnen und Bürger. Sie sollen dazu beitragen, sich ein Bild von der Situation in den jeweiligen Regionen zu machen, Defizite wahrzunehmen, positive Impulse in die Öffentlichkeit zu tragen und praxisorientierte Problemlösungen beratend zu begleiten. Dabei soll die große Bandbreite an Kompetenzen aller Beteiligten dazu beitragen, sich gemeinsamen Zielen zu nähern.

Zwei der bedeutendsten Themen, die den Runden Tisch gegen Ausländerfeindlichkeit beschäftigen, sind das nachhaltige Eintreten gegen Massenunterkünfte von Asylbewerber/Innen und der Kampf gegen Fremdenangst, Alltagsrassismus und strukturellen Rassismus. Diese Formen der Fremdenfeindlichkeit seien laut Vorstandsmitglied Michael Marquardt, als sehr persönlich zu verstehen und in erster Linie der Unfähigkeit und Unwilligkeit zur Empathie geschuldet. Eben diese Empathie - sich in die Situation anderer hineinzufühlen - soll mit den Bestrebungen des Runden Tisches in die Welt getragen werden, um ein Bewusstsein für die Lebenssituation fremder Mitmenschen in Sachsen-Anhalt zu schaffen und damit Vorurteilen und Diskriminierung entgegenzuwirken.

Annekatrin Barth

Raute

IM LANDTAG

Zeichen setzen: "Rote Hände" gegen Kindersoldaten

Viele Kinder wachsen in Kriegs- und Krisengebieten auf. Ihr Alltag wird durch Krieg, Gewalt und Zerstörung geprägt. Manche werden als Soldaten zwangsrekrutiert und entführt. Andere werden mit falschen Versprechungen und einem geringen Sold gelockt. Gegen diese Kinderrechtsverletzung wird seit 2002 in vielen Ländern protestiert. Aus diesem Protest ist die Aktion "Rote Hände" gegen Kindersoldaten entstanden.


Situation weltweit

• Die Zahl der Kindersoldaten wird weltweit auf 250.000 bis 300.000 geschätzt. Minderjährige werden sowohl von regulären Armeen wie auch von Rebellengruppen rekrutiert. Meistens handelt es sich um Zwangsrekrutierungen.

• Auf die kindlichen Bedürfnisse der Kindersoldaten wird keine Rücksicht genommen, sie werden oft geschlagen, misshandelt und gezwungen, Grausamkeiten zu begehen.

• Kindersoldaten haben meist keine Ausbildung oder eine Schule besucht, können deshalb weder lesen noch schreiben. Sie erlernen so auch nicht die notwendigen Kulturtechniken, um in einer Zivilgesellschaft friedlich miteinander leben zu können.

• Kindersoldaten gibt es beispielsweise in Kolumbien, Angola, Indien, Afghanistan, Philippinen und Indonesien.


Rote Handabdrücke auf Zwischenstation im Landtag
Im August besuchte ein dutzend Schüler des Magdeburger Hegelgymnasiums mit einer ganz besonderen Absicht den Landtag. Im Gepäck hatten sie über 1.900 rote Handabdrücke. Die Mädchen und Jungen hatten sich in mehreren Schulprojekten über das Schicksal von Kindersoldaten informiert. Im Rahmen der Aktion "Rote Hände" sammelten sie die roten Handabdrücke von ihren Mitschülern, von Eltern, von Lehrern und von Passanten als Protest gegen den Einsatz von Kindersoldaten. Landtagspräsident Detlef Gürth, der in Sachsen-Anhalt die Schirmherrschaft über die Aktion hält, übergab im Landtag gemeinsam mit den Schülern die Handabdrücke an die beiden UNO-Jugenddelegierten Heidrun Fritze und Andreas Deutinger. Sie begleiten die deutsche Delegation zur UN-Vollversammlung nach New York und sollen speziell die Belange Kinder und Jugendlicher vertreten. Dort wollen sie die roten Hände aus Sachsen-Anhalt direkt an den Botschafter, der momentan der Arbeitsgruppe "Kinder und bewaffnete Konflikte" des Sicherheitsrates vorsitzt, übergeben.

Grosse Ziele: Prävention und psychologische Aufarbeitung des Geschehenen
Die Aktion "Rote Hände" entstand in Deutschland 2003 durch das Deutsche Bündnis Kindersoldaten. Die Empfänger der roten Hände sollen Politiker sein, die ihren Einfluss geltend machen und Forderungen umsetzen können. Sie sind aber auch aufgefordert, die roten Hände an Politiker der nächsthöheren Ebene weiterzugeben. So wanderten schon mehrmals die roten Hände ins Europaparlament und nach New York. Ziele, die durch die Aktion angestrebt werden, sind, dass Kinder unter 18 Jahren weder freiwillig noch zwangsweise rekrutiert werden dürfen. Außerdem sind weitere zentrale Ziele die Gewährleistung einer medizinischen und psychologischen Aufarbeitung ehemaliger Kindersoldaten sowie die Bereitstellung staatlicher und internationaler Finanzmittel für Präventions- und Reintegrationsprogramme. Gefordert wird von Teilnehmern der Aktion zudem die Bestrafung der Verantwortlichen: Personen, Staaten und bewaffnete Gruppen, die Kinder rekrutieren und als Soldaten einsetzen, sollen durch den UN-Sicherheitsrat öffentlich benannt und sanktioniert werden.

Engagement in Deutschland ist gross: Tausende sammeln Handabdrücke
Tausende Kinder, Jugendliche und Erwachsene beteiligen sich jedes Jahr an der Aktion, in Deutschland und in vielen anderen Ländern. Allein seit 2007 sind in Deutschland von engagierten Kindern und Jugendlichen 157.180 Handabdrücke gesammelt worden.

Das Symbol der roten Hand wurde von einem Bündnis internationaler Menschen- und Kinderrechtsorganisationen, der "Coalition to Stop the Use of Child Soldiers", für die weltweite Kampagne gegen den Missbrauch von Kindersoldaten eingeführt.

Katrin Wurm

Raute

DEUTSCHE GESCHICHTE

Gedanken zur Einheit

Tag der Deutschen zum 21. Mal begangen

Der Landtag von Sachsen-Anhalt gedachte mit einer Festveranstaltung der Einheit der Deutschen aus Ost und West im Jahr 1990. Nach nur kurzen Beratungen mit kaum überschaubar vielen Entscheidungen hatte die erstmals frei gewählte Volkskammer der DDR dem Beitritt zum westlichen deutschen Nachbarn zugestimmt.

Landtagspräsident Detlef Gürth (seinerzeit Mitglied der Volkskammer) und Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff erinnerten in ihren Redebeiträgen an vergangene Geschehnisse und richteten den Blick in die Zukunft, in der nicht mehr allein der Zusammenschluss beider deutscher Staaten im Mittelpunkt steht, sondern der fortschreitende Bau am Haus Europa. Erstmals nahmen als Mitwirkende (Musik und Literatur) Schülerinnen und Schüler aus Halle und Magdeburg an den Feierlichkeiten teil.

Mut und Besonnenheit im Herbst 1989
Mauer, Stacheldraht, zerrissene Familien, Entbehrungen in vielen Lebensbereichen und die ungestillte Sehnsucht nach Freiheit und Unabhängigkeit - Deutschland im Jahr 2011 kennt nur noch wenige der Dringlichkeiten, die nach vierzig Jahren SED-Diktatur die Bürgerinnen und Bürger in der DDR auf die Straßen zwangen, um für Menschenrechte einzustehen, die man ihnen über Jahrzehnte hin verwehrt hatte. Als im Herbst 1989 die Mauer fiel, schien dieser Einsturz die leichteste Übung der Deutschen gewesen zu sein, in einer Nacht hatte sich das Schicksal von Millionen Menschen entschieden. Doch viel Arbeit steckte in dieser historischen Episode, im Untergrund ebenso wie auf der Straße. "Wochen des Bangens lagen hinter uns", erinnerte sich Detlef Gürth und zeichnete noch einmal das Bild von Montagsdemonstrationen und Friedensgebeten nach, das damals in der ganzen Republik gemalt wurde. "Ich denke an den Mut dieser Menschen zur offenen Opposition gegen das SED-Unrechtsregime, die mit ihrem unübersehbaren politischen Engagement die Veränderung des Landes entfalteten - damals noch mit vielen Ungewissheiten und Risiken für den Einzelnen." Große Dankbarkeit brachte Gürth - damals wie heute - den Kirchen dar, die Freiräume gewährten und besonnen zur Friedfertigkeit des Herbstes 1989 beigetragen hätten.

Keine Alternative zum Einigungsprozess
"Mich haben der demokratische Aufbruch im Herbst 1989, die Chance auf Veränderungen, die Suche nach den richtigen Wegen und nicht zuletzt das Befreiende des Mauerfalls elektrisiert", rekapitulierte Detlef Gürth die Geschehnisse vor 22 Jahren. Der Osten traf auf den Westen - auf der einen Seite eine gut funktionierende soziale Marktwirtschaft, auf der anderen Seite ein ehemals eingesperrtes Volk, das zwar viel Euphorie, ebenso aber auch nur ein bankrottes Land in die Wagschale der Einheit zu werfen hatte. "Wir waren insoweit unendlich reiche Habenichtse. Wenn man all dies berücksichtigt, ist es nahezu ein Wunder, dass die Zahl der Unzulänglichkeiten und Fehler im Einigungsprozess nicht größer war." Dass es einen anderen Weg zur Einheit hätte geben können, glaubt Detlef Gürth nicht. Ökonomische Vernunft, soziale Zumutbarkeit, juristische Norm und historische Realität, Recht und Moral - dies seien die Pfunde gewesen, mit denen man zu arbeiten hatte. Die (manchen Teils zu) hohen Erwartungen haben sich nicht alle erfüllt. Blühende Landschaften aber finde man landauf, landab. Auch Freiheit und Selbstständigkeit seien solche - jetzt immer blühenden - Pflanzen.

Aus Mauerteilen wurden Brückenpfeiler
Mehr als zwei Jahrzehnte nach der Wende schaut das Land auf eine Generation junger Erwachsener, die die DDR nur noch aus Geschichtsbüchern kennt, es sind Kinder dieses einen Deutschlands auf der Landkarte. Ihnen obliegt die Aufgabe, das Land - auch ihr Sachsen-Anhalt - in der Zukunft mitzugestalten: In der Kunst, im Beruf und in der Politik. "Sorgen mache ich mir um die Zukunft unseres Bundeslandes nicht", sagte Detlef Gürth. "Man sieht den jungen Menschen in die Augen und spürt ihre Kraft und Entschlossenheit."

Schülerinnen und Schüler des Landesgymnasiums Latina (Halle/Saale) hatten als Streichquartett und Duo für die musikalische Umrahmung der Veranstaltung gesorgt, während Altersgenossen vom Ökumenischen Domgymnasium Magdeburg mit literarischen Kleinodien zum Gelingen des Festaktes beitrugen. Sie führten die Vereinigung der beiden deutschen Teile plastisch in die Welt der Sprache: "Aus Mauerteilen wurden Brückenpfeiler und machten den Weg frei zur Einigkeit mit Recht auf Freiheit."

Dass nach wie vor Klischees zwischen Ost und West ausgespielt würden, bekommen auch die jungen Leute von heute mit und bedauern dies: "Wir müssen an unseren Idealen festhalten. Zusammen sind wir viel größer als die Summe der Einzelteile", lautete ihr berührendes Fazit. "Ich wünsche mir, dass wir jedes Gegenwartsproblem zuallererst als Zukunftschance ansehen. Sachsen-Anhalt, Deutschland, Europa und die Welt können verändert werden. Denn Zukunft ist kein Schicksal", so Landtagspräsident Detlef Gürth am Ende seiner Rede während des Festaktes.

Hand in Hand für das Haus Europa
An eine Revolution des langen Atems denke Ministerpräsident Reiner Haseloff, wenn er sich an die Ereignisse vor und während des Falls des Eisernen Vorhangs erinnere. Der Ostblock habe sehr viel früher zu bröckeln begonnen als erst 1989 - der Volksaufstand von 1956, der Prager Frühling 1968 und die polnische Solidarnosc-Bewegung 1980 hätten in Abständen gezeigt, dass die Menschen schon recht früh Veränderungen für ihr Leben verlangten. "Sooft die Regimes auch versucht haben, diese Bewegungen zum Schweigen zu bringen, dem geballten Freiheitswillen von Millionen von Menschen konnten sie am Ende doch nicht standhalten", sagte Haseloff. Auch heute noch gebe es große, aber überwindbare Probleme, räumte der Ministerpräsident ein. Aber die Geschichte der Gegenwart spiele die Karten günstig für Europa: "Was ist uns dieses Europa wert?", fragte Haseloff und verwies auf einen Empfang in der Deutschen Botschaft in Warschau, zu dem eigens für den Einheitstag 2011 geladen wurde. "Deutsche und Polen arbeiten Hand in Hand am Haus Europa und weisen darauf hin, dass es vielleicht keine europäische Nation, wohl aber ein europäisches Bewusstsein aller EU-Staaten geben wird. Denn nur so lassen sich die brennenden Fragen der Globalisierung beantworten." Mit der EU-Osterweiterung im Jahr 2004 habe man den Gründervätern der Gemeinschaft den Lorbeer aufgesetzt - als "Ein Traum von wenigen, eine Hoffnung für viele", wie Konrad Adenauer es einst beschrieb, trügen die Vereinigten Staaten von Europa das stolze Zeichen ewigen Friedens.

Dr. Stefan Müller


Bildunterschriften der im Schattenblick nicht veröffentlichten Abbildungen der Originalpublikation:

- Paul Lühmann, Karolin Pott und Hannes Riehn (v.l.) vom Domgymnasium Magdeburg trugen Selbstgeschriebenes vor.
- Landtagspräsident Detlef Gürth während seiner Rede zum 21. Jahrestag der Deutschen Einheit.

Raute

VORGESTELLT

Neue Wege für die Kultur

Landtag ruft einen Kulturkonvent ins Leben

Über die Schaffung eines Kulturkonvents für das Land Sachsen-Anhalt herrschte in der Septembersitzung des Landtages von Sachsen-Anhalt große Einmütigkeit zwischen den Fraktionen. Alle vier politischen Lager im Plenum hatten Anträge eingebracht, durch die diese neuartige Institution geschaffen werden sollte. Insbesondere vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung, nicht zuletzt auch in Hinblick auf die finanzpolitischen Rahmenbedingungen des Landes in der Zukunft sollen im Konvent die Leitlinien der Kulturpolitik für Sachsen-Anhalt aufgestellt, evaluiert und letzthin Empfehlungen entwickelt werden, wie die künftige Kulturentwicklung und Kulturförderung im Bundesland gestaltet werden kann. Die Empfehlungen des Konvents sollen als Grundlage für die Erstellung eines Landeskulturkonzepts für den Zeitraum bis 2025 durch die Landesregierung dienen. Insgesamt 36 ständige Mitglieder verschiedener gesellschaftlicher und kultureller Institutionen sowie ein vom Kultusminister vorgeschlagener und berufener Moderator bilden den Stamm des Kulturkonvents.

Einstimmigkeit im Bildungsausschuss
Der Kulturkonvent ist eine der Aufgaben, die CDU und SPD bereits im Koalitionsvertrag vorgesehen hatten, erinnerte Dr. Gunnar Schellenberger (CDU) kurz vor der Einberufung der Institution. Auf einer Sondersitzung des von ihm geleiteten Ausschusses für Bildung und Kultur Ende August hatten die Mitglieder - Alternativ- und Änderungsanträge gegeneinnander abwägend - einstimmig für die Schaffung des Konvents votiert. Am 31. Dezember 2012 soll der Konvent beendet werden. "Vom Museums- bis zum Theaterbesuch und alles dazwischen - dies dient der harmonischen Ausgestaltung unseres Lebens", erklärte SPD-Kollege Gerhard Miesterfeldt. Der Konvent bedeute harte Arbeit, was schon die "Kunst des Kompromisses" während der Ausschussdebatte gezeigt habe.

Kultusministerium in den Startlöchern
"Dies ist ein starkes politisches Signal für die Kulturlandschaft im Land", freute sich Kultusminister Stephan Dorgerloh kurz vor der Zustimmung des Landtages zum Kulturkonvent. "Es unterstreicht den hohen Stellenwert der Kulturarbeit im Land." Das Kultusministerium stehe schon in den Startlöchern, versicherte Dorgerloh, alle notwendigen organisatorischen Vorbereitungen seien getroffen. Ganz nach Plan könne sich der Konvent am 19. Oktober 2011 in Magdeburg konstituieren und seine Beratungen aufnehmen. Bis zum Doppelhaushalt 2014/15, so der Minister, soll dann schon das erwartete Landeskulturkonzept aufgestellt sein, das in den Finanzverhandlungen Berücksichtigung finden soll.

Mitglieder vor einer Mammutaufgabe
Von einem guten Signal an die Kulturschaffenden des Landes sprach auch Stefan Gebhardt (DIE LINKE). Der nötige Konsens im Ausschuss für Bildung und Wissenschaft sei über die Parteigrenzen hinweg einstimmig erreicht worden. Das Ziel der Linken, den Konvent auch gegenüber dem Landtag rechenschaftspflichtig zu machen, wurde ins Programm aufgenommen. Auch sei es gelungen, alle Kultursparten zu berücksichtigen. "Angesichts der relativ kurzen Arbeitszeit liegt vor uns und den Konventsmitgliedern eine Mammutaufgabe", erklärte Gebhardt und wies darauf hin, wie hoch die Erwartungen in das Gremium seien. Es gehe darum, ein Landeskulturkonzept für die nächste Dekade im Land Sachsen-Anhalt zu entwickeln, sagte Prof. Dr. Claudia Dalbert (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN). Es handele sich um eine umfangreiche und komplexe Aufgabe. Keinen Hehl machte die Grünen-Politikerin daraus, dass sie anstelle eines Konvents die Schaffung einer Enquetekommission vorgezogen hätte, weil diese dem politischen Instrumentarium des Landtags mehr entsprochen hätte. "Aber wir sollten gemeinsam starten, auch wenn es in Form eines Konvents ist", räumte Dalbert ein. "Wir haben einen gemeinsamen Weg gefunden, auf dem sich alle wiederfinden können". Einer der wichtigsten Punkte für Dalbert - die Finanzierung - wurde wunschgemäß als selbstständiger Aspekt ins Programm aufgenommen.

Wechselbeziehungen in der Kultur
"Es ist doch ein richtig gutes Zeichen, wenn man das Gefühl hat, man muss zur Debatte gar nicht mehr sprechen", freute sich Jürgen Weigelt (CDU) hinsichtlich des Einverständnisses zwischen allen Fraktionen bezüglich des Kulturkonvents. Landesweit seien die Erwartungen sehr hoch, und es werde sich um eine Zäsur handeln, wie viel von den Ergebnissen und Empfehlungen letztlich ins Landeskulturkonzept eingebracht werden könnten. Dieses sei später eine Wechselbeziehung zwischen Kunst, Kultur und Denkmalpflege mit der Kulturwirtschaft und den Anforderungen eines wachsenden Kulturtourismus. Es gelte, neue Wege zu suchen, für das Kulturland Sachsen-Anhalt eine Zukunft zu sichern, die Erhaltenswertes erhalte und sich gleichzeitig offen für Neues zeige. Mit den Stimmen aller Fraktionen wurde die Schaffung eines Kulturkonvents für das Land Sachsen-Anhalt bestätigt.

Dr. Stefan Müller


KULTURKONVENT

• Vorhandene und perspektivisch zu erschließende Kultur-Ressourcen sollen analysiert werden. Hinzu kommt die Klärung, welche Aufgaben das Land in der Förderung übernehmen müsse.

• Unterschiedliche und gegensätzliche Interessen sollen berücksichtigt werden. Wichtig sind die Beachtung des demografischen Wandels und die Verantwortung gegenüber den künftigen Generationen.

• Das öffentliche Kulturangebot soll erhalten und aufgebaut werden. Die Kultur wird als Teil der Daseinsvorsorge verstanden und gilt als positiver Standortfaktor und imageprägende Komponente.

• Angestrebt wird die verstärkte Wechselbeziehung zwischen Kulturkonsum und Kulturschaffung, kreatives bürgerschaftliches Engagement soll besser unterstützt werden.

• Kulturpolitik soll auch Kooperationspolitik zwischen den unterschiedlichen Ressorts, aber auch über die Ländergrenzen hinweg (zum Beispiel touristische Vermarktung des Kulturerbes) bedeuten.

Raute

IM BLICKPUNKT

Jugendliche lernen Israel kennen

Unter dem Motto "Israel - anders kennen lernen" nahmen Schülerinnen und Schüler der 10. bis 12. Klassen am Dienstag, den 13.09.2011, an einem Seminartag in der Hochschule Harz (FH) in Wernigerode teil. Neben Vorträgen und Seminaren stand auch eine Podiumsdiskussion mit Landtagspräsident Detlef Gürth auf dem Programm.

Das Projekt war durch die Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt, die Hochschule Harz (FH) und die Botschaft des Staates Israel organisiert worden, um den über 200 angereisten Schülerinnen und Schüler aus Sachsen-Anhalt, Einblicke in den israelischen Alltag zu geben. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion berichteten Landtagspräsident Detlef Gürth und der israelische Gesandte Emmanuel Nahshon über das Verhältnis zwischen Sachsen-Anhalt und Israel. Beide waren sich einig, dass es wichtig sei, solche Projekttage durchzuführen, um ein so besonderes Land kennen- und verstehen zu lernen.

Austausch der Jugendlichen fördern
Detlef Gürth berichtete, er sei während seiner ersten Israel-Reise in Tel Aviv auf eine Bauhaussiedlung gestoßen, was ihn sehr überrascht hatte. "Es gibt noch viel mehr solcher gemeinsamen Anknüpfpunkte", so der Landtagspräsident. "Diese müssen wir besser nutzen." "Die Zusammenarbeit zwischen Sachsen-Anhalt und Israel hat großes Potenzial", erklärte auch Emmanuel Nahshon. "Daher müssen wir den Dialog mit und zwischen jungen Leuten fördern. Sie sind unsere Zukunft."

Eine gute Möglichkeit dafür würden zum einen Projekttage, aber auch Jugendaustauschprogramme bieten, an denen sich auch Schulen aus Sachsen-Anhalt beteiligen. Im März 2012 beispielsweise werden Jugendliche aus Wolmirstedt und Schönebeck eine Studienreise nach Israel antreten. Eine der Teilnehmerinnen ist Tina Koslowski vom Kurfürst-Joachim-Friedrich-Gymnasium Wolmirstedt. "Ich bin schon sehr gespannt auf diese Fahrt. Sonst gab es immer Studienfahrten nach Italien oder Frankreich, aber diesmal ist es etwas ganz Besonderes", erklärte die 16-Jährige. "Zwar haben meine Eltern auch Bedenken, aber grundsätzlich finden sie es toll, dass ich so eine Reise machen kann."

In verschiedenen Seminaren hatten die Schülerinnen und Schüler schließlich die Gelegenheit, Israel näher kennenzulernen. Experten informierten sie über den Alltag in Israel, über Tourismus, Journalismus im Nahen Osten, die Grundprinzipien der jüdischen Religion, deren Riten, Feste und Sitten, die Wirtschaft des Landes sowie über die Möglichkeit eines Freiwilligenjahres. Abschließend kamen die Jugendlichen in großer Runde zusammen und konnten einander berichten, was sie an diesem Tag gelernt hatten.

Carolin Trübe


Bildunterschriften der im Schattenblick nicht veröffentlichten Abbildungen der Originalpublikation:

- In einer Podiumsdiskussion wurde das Verhältnis zwischen Sachsen-Anhalt und Israel thematisiert.
- Diese Jugendlichen aus Wolmirstedt freuen sich auf ihre Studienreise nach Israel: Eddie Kuczyk (16), Rebecca Richter (16), Tina Koslowski (16), Judith Michaelis (16) und Erik Niemietz (16) (v.l.n.r.).

Raute

IM BLICKPUNKT

Städte jetzt mitgestalten

"7 Tage Zukunft" im Landtag von Sachsen-Anhalt eröffnet

"Schritte in die Stadt der Zukunft" war das Motto der Aktionswoche "7 Tage Zukunft", koordiniert von Akteuren, wie der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt oder dem Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt. Im September ist sie durch Detlef Gürth, dem Präsidenten des Landtages, im Landtag eröffnet worden. Schüler der zehnten Klasse des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums in Halberstadt diskutierten über Perspektiven der Mobilität, des Wohnens und der sozialen Integration sowie der Freizeit und Kultur.

Was ist "7 Tage Zukunft"
2005 hat die UNO die Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" ausgerufen, mit dem Ziel, miteinander so zu leben, dass alle Menschen im Heute und in Zukunft menschenwürdig leben können. Aus dieser Dekade entstand 2006 die jährlich stattfindende Aktionswoche "7 Tage Zukunft". Motto in diesem Jahr ist "Schritte in die Stadt der Zukunft" und beschäftigt sich mit der Frage, wie Städte sich entwickeln können.

Arbeitsschritte
Die Nachhaltigkeit mit Verbraucherfragen zu kombinieren, war Schwerpunkt des Projekts im Landtag. Deshalb beschäftigten sich die Schüler aus Halberstadt auch mit vielen Aspekten aus dem Hier und Jetzt. Wie müssen öffentliche Verkehrsmittel optimiert werden, damit sie für Kinder, Senioren oder Behinderte zugänglicher sind?, oder wie können Ressourcen eingespart werden?, waren nur einige der diskutierten Aspekte.

Ergebnisse
Städte müssen sich entwickeln, waren sich die Schüler aus Halberstadt einig. Mit Abgeordneten der Fraktionen diskutierten sie über Nachhaltigkeit. Die Schüler schlugen Veränderungen vor, um sich auch in Zukunft in der Stadt wohl zu fühlen. Unter anderem sprachen sie sich für Mehrgenerationenhäuser, den Erhalt kultureller Einrichtungen und die Bündelung verschiedener Einrichtungen - das erspare Wege - in der Innenstadt aus.


Marvin Mikulla, Schüler:
"Gemeinsam und nicht einsam. Wir müssen versuchen, die Zukunft gemeinsam zu gestalten, nur so können wir etwas erreichen."

Hannes Focke, Schüler:
"Es ist wichtig, Ressourcen zu sparen. Wir müssen schon jetzt damit anfangen, damit wir in Zukunft mit dem was wir haben noch klar kommen."

Jonas Teschner, Schüler:
"Eine gute Infrastruktur ist wichtig. Gerade für Schüler müssen Radwege auch mal erneuert werden, damit sie sicher zur Schule kommen."

Katrin Wurm

Raute

IM GESPRÄCH

Gesichter der Demenz

Ausstellung und Gespräche im Landtag

"In einem förderlichen Milieu, das sich durch einen offenen Blick und eine respektvolle Begegnungskultur auszeichnet, können demenziell veränderte Menschen sich als aktive und wertgeschätzte, mit Würde ausgestattete Personen erfahren."
Peter Wißmann, Demenz Support Stuttgart


Menschen mit Demenz können glücklich sein - wenn sie im Kontakt mit anderen sind sowie Liebe und Wertschätzung erfahren. Sie können aber auch traurig und verzweifelt sein, wenn sie sich einsam und hilflos fühlen. Die vielen Formen und Gesichter von Demenz waren Motto des diesjährigen Welt-Alzheimertages am 21. September.

"Gesichter der Demenz" zeigte auch der Landtag von Sachsen-Anhalt im Rahmen der Magdeburger Demenzwoche "Lichtblicke". Besucher des Parlamentsgebäudes konnten Menschen mit dieser Krankheit ins Auge schauen - bei einer kleinen, aber sehr eindrucksvollen Ausstellung mit Porträts und Geschichten von Betroffenen. In Bild und Text berichtet wurde unter anderem von Herrn G., der Sprachen studiert hatte, heute aber oft verzweifelt nach Worten sucht und nun malt, um sich mitzuteilen, oder von der einstigen Tänzerin Lisa, die manchmal vielleicht immer noch tanzt, nach ihrem eigenen Rhythmus.

Die Hirnerkrankung Demenz ist eine Herausforderung, der sich die Gesellschaft zunehmend stellen muss. Bundesweit sind 1,2 bis 1,3 Millionen Menschen betroffen, in Sachsen-Anhalt nach vorsichtigen Schätzungen 50.000 bis 60.000 Frauen und Männer. Die Diagnose Demenz wird meist erst im hohen Lebensalter gestellt, doch trifft die Krankheit auch Jüngere, die noch mitten im Leben stehen - in Deutschland bis zu 6.000 Mal im Jahr. "Mit der Demenz verändert sich das Leben, alles verändert sich - für die Betroffenen selbst und für ihre Angehörigen", erinnerte Landtagsvizepräsidentin Dr. Helga Paschke bei einem Podiumsgespräch mit Politikern, Medizinern und Betroffenen zum Auftakt der Demenzwoche. Die Initiatoren - darunter die Alzheimer-Gesellschaft und Der Paritätische Sachsen-Anhalt - wollten bei den Veranstaltungen, für die auch der Landtag seine Pforten öffnete, nicht nur über Hilfsangebote informieren, sondern suchten den gesellschaftlichen Dialog. Denn die Krankheit, die mit dem demografischen Wandel zunehmen wird, löst vielfach noch immer Angst, Abwehr und Blockaden aus. Dass lterwerden aber nicht nur Vergehen, sondern auch Glück bedeuten kann und es durchaus auch ein gutes Leben mit Demenz gibt - das brachte die Ausstellung mit dem Titel "Was bleibt..." im Landtag den Betrachtern nahe und forderte dazu auf, das Selbstwertgefühl Erkrankter zu stärken, den Angehörigen Verständnis für ihre Situation entgegenzubringen und ihnen die weitere Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. "Es sollte jedem geholfen werden können, die Würde zu bewahren und eine entsprechende Lebensqualität mit passenden Angeboten zu erhalten", meinen die Initiatoren der Magdeburger Demenzwoche. Den Blick auf Vielfalt und Einzigartigkeit der "Gesichter der Demenz" ermöglichten die fotografischen Porträts von Michael Uhlmann und die von Petra Uhlmann notierten Geschichten Betroffener.


*


Wissenschaft und Demenz

Bundesweite Forschungen - auch in Magdeburg

Mehr als hundert Jahre sind vergangen, seit der deutsche Psychiater Alois Alzheimer erstmals die später nach ihm benannte Krankheit beschrieb. Und noch immer weiß man nicht viel über ihre Ursachen und noch weniger darüber, ob und wie Betroffene geheilt werden können. Eines aber ist gewiss: Weder Reichtum noch geistige Aktivitäten schützen vor ihr, erkrankten im hohen Lebensalter doch auch Rita Hayworth, Anna Seghers, Winston Churchill, Ronald Reagan oder Henry Forth an Demenz vom Typ Alzheimer.

Gewiss ist auch: Mit steigender Lebenserwartung wird der Anteil Betroffener enorm zunehmen. Bei etwa 200.000 Neuerkrankungen im Jahr in Deutschland, davon an die 10.000 in Sachsen-Anhalt, wird es in der Bundesrepublik 2050 rund vier Millionen Menschen mit Demenz geben. Ab dem 65. Lebensjahr verdoppelt sich aller fünf Jahre das Risiko zu erkranken, informierten bei einer Veranstaltung im Landtag zu Stand und Perspektiven der Demenzforschung Wissenschaftler vom Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen DZNE. Diese vom Bund geförderte Einrichtung widmet sich an acht Standorten in Deutschland der Erforschung von Ursachen, Mechanismen, Diagnose und Therapie neurodegenerativer Erkrankungen, vorwiegend altersbezogener Krankheiten wie Alzheimer und Parkinson. Schwerpunkte der DZNE-Forschung in Magdeburg sind Früherkennung und Vorbeugung demenzieller Erkrankungen. Ein Ansatzpunkt der hiesigen Neurologen und Biologen: die Plastizität, also die Anpassungsfähigkeit des Gehirns.

Denn die Veränderungen im Gehirn beginnen nicht erst, wenn die Krankheit den Menschen bereits verändert hat, weiß die heutige Wissenschaft. Bis zu 40 Jahre, ehe die einst als "Krankheit des Vergessens" bezeichnete Demenz klinisch sichtbar wird, kommt es im Gehirn zu ersten Eiweißablagerungen und zum Absterben von Nervenzellen. Lange Zeit fokussierten sich die Forschungen ausschließlich auf Plaque, die "Müllhalde" im Gehirn. Doch die so genannte Nonnenstudie bewies: die Anzahl der Eiweißablagerungen sagt nur wenig aus über das Ausmaß des geistigen Verfalls eines Menschen, hatten doch einige Ordensschwestern ein Gehirn, das nach bisheriger medizinischer Erklärung einem schweren Demenzgrad entsprach - und dennoch waren sie bis zum Lebensende topfit.

Lange galt es auch als ausgeschlossen, dass im Gehirn neue Nervenzellen gebildet werden können. Dieses Dogma ist gefallen, so die erfreuliche Botschaft Magdeburger Grundlagenforscher, die herausfanden, dass die Stammzellenreparatur - mit großen Einschränkungen - möglich sei. Wie und wann sich das auf Prävention und Therapie von Demenz auswirken kann - die Antwort auf diese Frage mussten die Experten den Besuchern der Veranstaltung im Landtag noch schuldig bleiben. Schon heute aber bietet das DZNE Magdeburg als landesweiter Anlaufpunkt Betroffenen, Angehörigen und Interessierten Tipps zum gesunden Altern und auf aktuellen Forschungsergebnissen basierende Beratung bei Gedächtnisproblemen.

Gudrun Oelze

Raute

IN SACHSEN-ANHALT

Landtag International

Der Südtiroler Landtag

Interview mit Maria Magdalena Hochgruber Künzer, Vorsitzende des II. Gesetzgebungsausschusses des Südtiroler Landtages.


"Grosse Ressourcen und Potenziale"

Frau Hochgruber Künzer, Sie haben als Vorsitzende des Gesetzgebungsausschusses des Südtiroler Landtages mit ihren Kollegen viele Wirtschaftsunternehmen und kulturelle Einrichtungen in Sachsen-Anhalt besucht. Welchen Eindruck haben Sie bekommen?

Für mich ist Sachsen-Anhalt ein Land mit riesigen Ressourcen und Potenzialen. Diesen Reichtum an Ressourcen haben wir bei uns nicht. Sachsen-Anhalt nutzt diese Ressourcen noch nicht zu hundert Prozent. Aber das Land kann und wird daraus noch viel machen, es wird sich noch viel entwickeln.

Welche Themen der mehrtätigen Tour durch Sachsen-Anhalt blieben Ihnen besonders im Gedächtnis? Wo erkennen Sie Chancen oder Potenzial für Ihr Land?

Besonders beschäftigt und fasziniert hat mich das Thema Gentechnik. Wir haben ein Institut für Pflanzengentechnik und Kulturpflanzenforschung in Gatersleben besucht. In Südtirol ist man dagegen, aber man muss sich auch mit dem beschäftigen, was es noch gibt.

Gibt es Themen, die die Bürger in Sachsen-Anhalt und in Südtirol gleichermaßen beschäftigen?

Ja, das sind persönliche, emotionale oder soziale Themen. Themen, die Menschen wirklich berühren, sind in vielen Ländern ähnlich.


*


Südtiroler Delegation lernt Sachsen-Anhalt kennen
Im September verbrachte der II. Gesetzgebungsausschuss des Südtiroler Landtages vier Tage in Sachsen-Anhalt. Die Gäste aus Italien waren auf Einladung des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten des Landtages auf Informationsreise in Sachsen-Anhalt. Im Mittelpunkt standen dabei die Besichtigung verschiedener Wirtschaftsunternehmen und kultureller Einrichtungen sowie Gespräche mit Abgeordneten des Landtages.

Die Delegation aus Südtirol besuchte gemeinsam mit Gabriele Brakebusch, Vorsitzende des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, und weiteren Mitgliedern des Ausschusses das Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung in Gatersleben, die Windpark Druiberg GmbH in Dardesheim und die Produktionsstätte der Enercon GmbH in Magdeburg. Mit Dr. Hermann Onko Aikens, dem Minister für Landwirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt sowie landwirtschafts- und wirtschaftspolitischen Sprechern der im Landtag vertretenden Fraktionen fanden Gespräche statt. Auch kulturell gab es für die Delegation einiges zu entdecken: Eine Stadtrundfahrt durch Magdeburg, die Besichtigung des Magdeburger Doms, eine Führung durch das Otto-von-Guericke-Museum in der Lukasklause und die Besichtigung des Berliner Reichstagsgebäudes standen auf dem Tagesplan. Als einen weiteren Höhepunkt der Informationsreise nahmen die Südtiroler Ausschussmitglieder an den Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit im Plenarsaal des Landtagsgebäudes teil.

Katrin Wurm

Raute

IN SACHSEN-ANHALT

Der Naumburger Meister

Landesausstellung in Naumburg

"Der Naumburger Meister - Bildhauer und Architekt im Europa der Kathedralen" lautet der Titel der Landesausstellung des Landes Sachsen-Anhalt, die vom 29. Juni bis zum 2. November 2011 in Naumburg besichtigt werden kann. ZwischenRuf gibt einen Überblick darüber, was die Besucher erwartet.

Zeitreise ins Mittelalter
Obwohl der Titel dieser einmaligen Ausstellung nicht sehr einprägsam ist, ist das, was den Besuchern in Naumburg geboten wird, überaus imposant. Auf einer Ausstellungsfläche von 2.500 Quadratmetern werden 500 hochkarätige Kunstwerke aus ganz Europa und darüber hinaus präsentiert. Die Fläche bezieht sich jedoch nur auf die Ausstellungsorte des Schlösschens am Markt, dem Dom St. Peter und St. Paul mit der Marienkirche am Dom und der Domklausur sowie dem Stadtmuseum Hohe Lilie. Ebenso sind die Johanneskapelle auf dem Domfriedhof sowie die Kapelle der gidienkurie und der rekultivierte Domgarten mit der mittelalterlichen Kinderdombauhütte und dem "Garten des Naumburger Meisters" in das Ausstellungskonzept einbezogen worden. Weitere Eindrücke zur Schaffenszeit der Naumburger Meister vermitteln die sechs Korrespondensstandorte der Ausstellung: Die nahe Naumburg gelegenen Schönburg an der Südroute der Straße der Romanik, die Neuenburg in Freyburg (Unstrut), das Kloster Pforta in Schulpforte, die Rudelsburg in Bad Kösen, der Merseburger Dom und der Dom in Zeitz. Sie alle laden zu einer Zeitreise ins Mittelalter ein. Die Exposition wird gemeinsam von der Stadt Naumburg, den Vereinigten Domstiftern zu Merseburg und Naumburg sowie dem Kollegiatsstift Zeitz durchgeführt. Der Ausstellungszeitraum endet bereits am 2. November 2011.

Wer war der Naumburger Meister?
Wie es der Name bereits verrät, steht das bildhauerische Handwerk im Vordergrund. Jedoch sind auch vielfältige Exponate aus den Bereichen Skulptur, Schatzkunst sowie der Glas- und Buchmalerei vertreten. Am bekanntesten ist vielleicht die Stifterfigur der Uta von Naumburg. Gilt sie doch über die Grenzen Europas hinaus als schönste Frau des Mittelalters. Ihr Schöpfer trägt den Namen "Naumburger Meister". Er verbindet sich mit einem Werktrupp von Bildhauern und Steinmetzen, der innerhalb des Bauhüttenwesens des europäischen Mittelalters eine herausragende Stellung einnahm. Jedoch ist die Identität des kreativen Kopfes an ihrer Spitze bis heute unerforscht geblieben. Als schöpferischen Höhepunkt der Arbeiten bezeichnen Historiker die Ausgestaltung des Westchores des Naumburger Doms um 1250.

Das schwerste Exponat wiegt 1,5 Tonnen
Aber auch zahlreiche andere Ausstellungsstücke ziehen die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich. Als kleinstes Exponat sind die "Uta-Manschettenknöpfe" mit einem Durchmesser von 1 cm zu nennen. Diejenigen, die es doch lieber größer mögen, kommen ebenso auf ihre Kosten: Die Gipsfigur eines französischen Königs (Philippe Auguste) ist 4,50 Meter hoch. Um die Kunstwerke ansprechend und zugleich sicher präsentieren zu können, wurden allein 200 Vitrinen gefertigt und dazu 400 Aufstellkonstruktionen für weitere Exponate. Das wohl schwerste Stück Arbeit hatten die Aussteller mit dem "Tympanon von Coucy" der allein 1,5 Tonnen wiegt. Insgesamt wird eine Vielzahl von außergewöhnlichen und einzigartigen Objekten gezeigt. Besonders hervorzuheben sind der Elfenbein-Engel aus dem Louvre (Ange Chalandon), der Mainzer Lettner, die Stifterfigur des Königs Childebert, der Donaueschinger-Psalter und die Glasscheibe der Marienkrönung aus Köln. Auch kann in der Marienkirche eine 7 Meter hohe Archivolte, bestückt mit Gipsabdrücken von Fragmenten der Kathedrale von Reims, besichtigt werden.

Ulrich Grimm


Noch bis zum 2. November 2011 kann die Landesausstellung besucht werden. Der Eintritt kostet 12 Euro (8 Euro ermäßigt). Weitere Informationen, insbesondere zum Begleitprogramm erhalten Sie unter der Telefonnummer 03445 2301120 oder im Internet www.naumburgermeister.eu


Bildunterschriften der im Schattenblick nicht veröffentlichten Abbildungen der Originalpublikation:

- Westlettner im Naumburger Dom
- Gekreuzigter Christus am Portal des Westlettners

Raute

IN SACHSEN-ANHALT

Ausstellungen im Landtag

Das Kinderatelier Harz e.V. stellt sich vor
12. Oktober bis 30. November 2011

Das Harzer Kinderatelier bietet Kindern zwischen 6 und 11 Jahren die Möglichkeit, einmal wöchentlich unter professioneller Anleitung ihre Freude an der Malerei auszuleben und kreativ tätig zu sein. Es wird ihnen ein Umfeld geboten, das ihren Neigungen fördernd entgegen kommt. Zur Gründung des Vereins im Jahr 2007 übernahm Prof. Karl Oppermann den Vorsitz. In Wernigerode geboren, hatte dieser lange Jahre eine Professur an der Hochschule der Künste in Westberlin inne und lebt seit 1989 in Veckenstedt/Harz. Die Kinder zeigen mit der Ausstellung Kunstwerke in verschiedenen Techniken wie u. a. Linol- und Seidendrucke, Papierschnitte, Ölbilder sowie eine Gemeinschaftsarbeit, einen 12 m langen Wernigerode-Fries.


Landschaften, wie ich sie sehe
7. Dezember 2011 bis 18. Januar 2012

Die Magdeburgerin Margitta Wiegand, Jahrgang 1951, malt seit etwa 20 Jahren. Als Fachverkäuferin, später als selbständige Promoterin tätig, erarbeitete sie sich in der Freizeit ihre künstlerische Fertigkeiten im Selbststudium. Aus dem Hobby wurde Leidenschaft. Seit 6 Jahren widmet sich Frau Wiegand vor allem der Landschaftsmalerei, wobei sie die Vielfalt der Farben in der natürlichen Umwelt inspirieren. Ihre Arbeiten sollen dem Betrachter Lebensfreude, Ruhe und Zufriedenheit vermitteln - abseits von der Hektik des Alltags.

Die Ausstellungen können montags bis freitags (außer an Feiertagen) in der Zeit von 8:00 Uhr bis 18:00 Uhr kostenfrei besichtigt werden.

Raute

TERMINVORSCHAU

17. - 21. Oktober 2011
SCHULFERIEN IN SACHSEN-ANHALT

10./11. November 2011
SITZUNG DES LANDTAGES VON SACHSEN-ANHALT

13. November 2011
VOLKSTRAUERTAG
Gedenkstunde des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. im Plenarsaal des Landtages. Vertreter aus Politik und Gesellschaft gedenken der Kriegstoten und mahnen zu Versöhnung, Verständigung und Frieden.

25. November 2011
TAG GEGEN GEWALT AN FRAUEN
Der Landtag von Sachsen-Anhalt wird gemeinsam mit dem Landesfrauenrat Sachsen-Anhalt in einer Gedenkstunde auf das Thema Gewalt gegen Frauen und Kinder aufmerksam machen.

25. - 27. November 2011
JUGENDMEDIENTREFFEN
Junge Journalisten aus Sachsen-Anhalt treffen sich zu einem Wochenend-Workshop im Magdeburger Landtag.

3. Dezember 2011
POLITIK SAGT DANKE - INTERNATIONALER TAG DES EHRENAMTES
Mehr als 100 ehrenamtlich tätige Bürgerinnen und Bürger werden an einem Empfang anlässlich des Tages des Ehrenamtes in Magdeburg teilnehmen.

7. Dezember 2011
LANDTAG DANKT SACHSEN-ANHALTISCHEN SOLDATEN IM AUSLANDSEINSATZ
Mit der Übergabe einer Anerkennungsmedaille dankt der Landtag Mitbürgerinnen und Mitbürgern in Uniform für den humanitären Einsatz in den Krisenregionen der Welt.

Die aktuellen Termine finden Sie immer unter:
www.landtag.sachsen-anhalt.de


*


Der Landtag im Internet

Der schnellste Weg zu aktuellen Informationen

Wahlergebnisse, Abgeordnetenbiografien, Fraktionen, Ausschüsse, Termine, Tagesordnungen, Drucksachen und vieles mehr kann beim Besuch des Landtages im Internet abgerufen werden unter:

www.landtag.sachsen-anhalt.de

Besuchergruppen können sich online anmelden, und über die integrierte Mailfunktion sind alle Abgeordneten erreichbar. Ebenso ist die Bestellung weiteren Informationsmaterials möglich.

Raute

Alle Abgeordneten auf einen Blick

Das neue Volkshandbuch ist da

Ein gutes halbes Jahr nach der Landtagswahl liegt nun das neue Volkshandbuch vor. Hier finden Sie alle Viten der Abgeordneten, ihre Fotos und natürlich die Kontaktdaten. Ergänzt um das Wahlergebnis, die Mandatsverteilung sowie bersichten aller Ausschüsse und Gremien des Landtages stellt das Volkshandbuch die einzige Printpublikation dieses Umfangs dar.

Es wird kostenfrei abgegeben und kann wie folgt bestellt werden:

Landtag von Sachsen-Anhalt
Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,
Besucherdienst und Protokoll
Domplatz 6-9 39104 Magdeburg
Fon: 0391 | 560 | 1226
Fax: 0391 | 560 | 1123
landtag@lt.sachsen-anhalt.de

Raute

IMPRESSUM

Herausgeber:
Der Präsident des Landtages von Sachsen-Anhalt

Auflage und Erscheinen:
10.000 Exemplare, vierteljährlich

Redaktion/Bestelladresse:
Landtag von Sachsen-Anhalt
Ref. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,
Besucherdienst und Protokoll
Domplatz 6-9, 39094 Magdeburg
Fon: 0391 / 560 0
Fax: 0391 / 560 1123
www.landtag.sachsen-anhalt.de
landtag@lt.sachsen-anhalt.de

Redaktion:
Ursula Lüdkemeier (Ltg.),
Annekatrin Barth, Ulrich Grimm, Dr. Stefan Müller,
Gudrun Oelze, Carolin Trübe, Katrin Wurm

Fotos: Uhlmann: Titel, 24, 25; Shotshop: 1 o. re., 4/5, 21 re.; Landesbereitschaftspolizei: 6; Lutz Winkler: 7; pixelio: 9 o.; Klapper: 9 u.; BDB d. IMG Sachsen-Anhalt: 10, 11 o. mi.,12 (3), 13 (3); Archiv d. Magdeburger Tourismusverb. Elbe-Börde-Heide e. 13 re.; Motorsportarena Oschersleben: 11 o. li.; IFA-Technologies GmbH, Haldensleben: 11 o. re.; Bundesarchiv: B 145 Bild-F037273-0008 Ernst Schwahn: 14; Annekatrin Barth: 15; Hilfsorganisation "Terre des Hommes" (Kindersoldaten): 17; Dr. Stefan Müller: 18,19 (2); Theater Magdeburg: 20 (2); © Juraj Liptak: 21 li; Caroline Trübe: 22 (2); Katrin Wurm: 16, 23 (4), 26 (2); Werbemotiv der Landesausstellung, ©GestaltungProf. Nicolaus Ott, Berlin: 27 li.; ©Bildarchiv der Vereinigten Domstifter, FotoM.Rutkowski: 27 re., 28 o. li.; Kinderatelier Harz: 28 u. li.; Margitta Wiegand: 28 u. re. (2)

Gestaltung: signum Halle (Saale) www.agentursignum.de

Druck: Harzdruckerei GmbH. www.harzdruck.de

Redaktionsschluss: 30. Sept. 2011

Dieses Magazin dient der Öffentlichkeitsarbeit des Landtages von Sachsen-Anhalt. Es wird kostenfrei verteilt. Es darf weder von Wahlbewerbern noch von Wahlhelfern während eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden.


*


Quelle:
ZwischenRuf 3/2011
Das Magazin des Landtages von Sachsen-Anhalt
Herausgeber: Der Präsident des Landtages von Sachsen-Anhalt
Redaktion/Bestelladresse:
Landtag von Sachsen-Anhalt
Ref. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,
Besucherdienst und Protokoll
Domplatz 6 - 9, 39094 Magdeburg
Telefon: 0391 / 560 / 0; Fax: 0391 / 560 / 1123
E-Mail: landtag@lt.sachsen-anhalt.de
Internet: www.landtag.sachsen-anhalt.de

Der ZwischenRuf erscheint vierteljährlich.
Das Magazin dient der Öffentlichkeitsarbeit
des Landtages von Sachsen-Anhalt.
Es wird kostenfrei verteilt.


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. Januar 2012