Der Landtag - Nr. 03 / September 2017
Senioren fordern Kampf gegen Altersarmut
Wenige Tage vor der Bundestagswahl hat das schleswig-holsteinische Altenparlament Nachbesserungen am Rentensystem gefordert, um Altersarmut vorzubeugen.
So sollen die Löhne kräftig steigen, und Besserverdiener sollen
mehr als bisher in den Rententopf einzahlen. Die derzeitige Obergrenze
soll nach Willen der 80 Senioren entfallen. Auch freiwillige Extra-
Zahlungen aufs eigene Rentenkonto sollen künftig möglich sein - als
Ersatz für die umstrittene Riester-Rente. Und: Die gesetzliche Rente
soll auch für Beamte und Freiberufler offenstehen, um mehr Geld ins
System zu holen. Ziel müsse ein Rentensatz von 55 Prozent des letzten
Netto-Einkommens sein, fordern die Vertreter von Gewerkschaften,
Sozialverbänden, Parteien und Seniorenräten.
Außerdem regt das Altenparlament Patientenquittungen über erbrachte medizinische Leistungen an. Die Krankenversicherung soll sie den Versicherten alle drei Monate zuschicken. Das soll für mehr Transparenz im Gesundheitswesen sorgen. Ärzte und Krankenhäuser sollen zudem ihre Patientenakten auf Nachfrage offenlegen müssen. Die Beschriftung auf Lebensmittel- und Medikamentenpackungen soll besser lesbar sein, und Senioren sollen in Bus und Bahn grundsätzlich nur den halben Fahrpreis zahlen.
Die mehr als 70 Vorschläge gehen nun an die Fraktionen des Landtages, die Landesregierung sowie die schleswig-holsteinischen Abgeordneten in Bundestag und Europaparlament. Deren Stellungnahmen bilden dann die Grundlage einer Abschlussdebatte, die für den kommenden März geplant ist. Das Altenparlament tagte in diesem Jahr zum 29. Mal.
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Quelle:
Der Landtag, Nr. 03 / September 2017, S. 20
Mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers:
Der Präsident des Schleswig-Holsteinischen Landtages
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veröffentlicht im Schattenblick zum 16. November 2017
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