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AGRAR/099: Klare Reduktionsziele für den Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung sind notwendig


Pressemitteilung der SPD-Bundestagsfraktion - 13. September 2012

Arbeitsgruppe: Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz

Klare Reduktionsziele für den Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung sind notwendig



Anlässlich der Veröffentlichung der Antibiotika-Verbrauchsmengen in der Tierhaltung durch das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), erklärt der agrarpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Wilhelm Priesmeier:

Die amtlich erfassten Antibiotika-Verbrauchsmengen verdeutlichen den enormen Handlungsbedarf. Die Verbrauchsmengen liegen um 50 Prozent höher als bisher von den Interessenverbänden gemeldet. Die SPD-Bundestagsfraktion fordert seit langem ein nationales Antibiotika-Reduktionsprogramm. Damit der Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung drastisch gesenkt wird, muss die Regierung konkrete Reduktionsziele vorgeben.

Die schwarz-gelbe Koalition verzögert aber weiterhin die erforderliche Novelle des Arzneimittelgesetzes. Die zuständige Ministerin Ilse Aigner verschleppt den Zeitplan unnötig und zieht sich auf Scheinargumente zurück. Der Missstand in der Tierhaltung ist seit langem bekannt. Die Bundesregierung muss jetzt entschlossen im Interesse der Verbraucherinnen und Verbraucher handeln.

Vor allem der Berufsstand, die Veredelungsbranche und die gesamte Agrarwirtschaft sollten ein nationales Antibiotika-Reduktionsprogramm als Chance begreifen. Nur mit einem ambitionierten Reduktionsprogramm lässt sich verlorengegangenes Verbrauchervertrauen zurückgewinnen. Dieses muss wissenschaftlich begleitet werden, denn nur das Auswerten von Zahlen reicht nicht aus.

Die Deutsche Agrarforschungsallianz (DAFA) hat einen Strategieentwurf zur Verbesserung der Nutztierhaltung vorgelegt. In diesem Strategieentwurf stellt die Verminderung des Antibiotikaeinsatzes einen wichtigen Baustein für eine zukunftsfähige Nutztierhaltung in Deutschland dar. Aber auch die Zucht, die Haltungsbedingungen und die Fütterung unserer landwirtschaftlichen Nutztiere müssen kritisch hinterfragt werden.

Die SPD unterstützt den Forschungsansatz der DAFA im Bundeshaushaltsplan 2013 durch die Bereitstellung zusätzlicher finanzieller Mittel. Wir wollen, dass die wissenschaftlichen Erkenntnisse aus der DAFA-Strategie zur Verbesserung der Nutztierhaltung zeitnah auf allen Stufen der Produktion und Verarbeitung umgesetzt werden.

Copyright 2012 SPD-Bundestagsfraktion

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 957 vom 13. September 2012
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veröffentlicht im Schattenblick zum 15. September 2012