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BILDUNG/1095: Junge Menschen haben ein Recht auf verlässliche Perspektiven


SPD-Pressemitteilung 530/13 vom 12. September 2013

Karakaşoğlu : Junge Menschen haben ein Recht auf verlässliche Perspektiven

Anlässlich der aktuellen Veröffentlichungen zur Bildungsfinanzierung in Deutschland und der Debatte über das Verhältnis von akademischer und beruflicher Bildung erklärt Yasemin Karakaşoğlu, Mitglied im Kompetenzteam von Peer Steinbrück:



Statistisch gesehen steigen die Bildungsausgaben in Deutschland. Dennoch liegt unser Land im internationalen Vergleich noch immer unter dem OECD-Durchschnitt. Da helfen auch blumige Interpretationen der amtierenden Bundesregierung nicht weiter. Vielmehr wird deutlich: Schwarz-Gelb hat keine Ideen, um die drängenden Fragen junger Menschen konkret zu beantworten. Jugendliche aber sind den Stillstand leid und wünschen sich verlässliche Perspektiven in Schule, Ausbildung und Hochschule. Klartext redet hier nur die SPD.

Mit zusätzlichen jährlichen Investitionen von 20 Milliarden Euro wollen wir international aufschließen. Wir wollen mehr Zeit für eine gute Bildung, denn das Motto kann nicht sein, schneller und kürzer ist gleich besser. Eckpfeiler unserer Bildungspolitik ist deshalb ein gutes und flächendeckendes Ganztagsschulangebot, das Bildungserfolg endlich von sozialer Herkunft abkoppelt. Dazu gehört das klare Bekenntnis zur gebührenfreien Bildung von der Kita bis zur Hochschule. Durch den Wegfall der Kita-Gebühren werden wir Familien spürbar entlasten.

Unser Bildungssystem muss gleichermaßen sozial gerecht und ökonomisch sinnvoll sein. Deshalb ist es nicht hinnehmbar, dass 260.000 Jugendliche in einem perspektivlosen Übergangssystem feststecken und 1,5 Millionen junge Menschen ohne Schul- oder Berufsabschluss sind. Mit einer Ausbildungsplatzgarantie und einem Beratungs- und Unterstützungsangebot aus einer Hand werden wir neue Chancen und klare Perspektiven schaffen.

Berufliche und akademische Bildung dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Beide Wege sind gleichwertig und keiner muss endgültig sein. Flexible Übergänge zwischen ihnen zu erleichtern, muss Aufgabe einer zeitgemäßen Bildungspolitik sein. Dazu müssen Politik, Gewerkschaft und nicht zuletzt die Unternehmen die Leistungsfähigkeit und Akzeptanz des dualen Ausbildungssystems stärken. Wir müssen aber auch das erfreulich hohe Interesse junger Menschen an einem Studium ernstnehmen und auch hier klare Perspektiven schaffen. Dazu gehört die bessere Anerkennung des Bachelor als berufsqualifizierenden Abschluss und der Ausbau des Masterangebotes.

Ein gerechteres Bildungssystem in Deutschland wird nur gelingen, wenn Bund und Länder stärker zusammenarbeiten. Das Kooperationsverbot für Schulen und Hochschulen muss deshalb fallen. Nur so werden wir der Zukunftsaufgabe Bildung gerecht.

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Quelle:
SPD-Pressemitteilung 530/13 vom 12. September 2013
Herausgeber: SPD Parteivorstand, Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 14. September 2013