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ARBEIT/1039: Maßnahmen gegen psychischen Druck am Arbeitsplatz sind längst überfällig


SPD-Pressemitteilung 027/13 vom 18. Januar 2013

Andrea Nahles: Maßnahmen gegen psychischen Druck am Arbeitsplatz sind längst überfällig



Immer mehr Beschäftigte in Deutschland leiden unter psychischem Stress und Druck im Arbeitsleben. Dies belegt eine Studie, die heute von DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach und IG-Metall-Vorstandsmitglied Hans-Jürgen Urban vorgestellt wurde. Hierzu erklärt SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles:

Mehr als die Hälfte aller Beschäftigten leiden unter psychischem Stress und immer mehr Druck im Arbeitsleben. Dies zieht sich durch alle Branchen. Die psychischen Belastungen am Arbeitsplatz werden mittlerweile zwar breit diskutiert, allein konkrete Maßnahmen bleiben aus. Es reicht nicht, dass die Bundesarbeitsministerin das Thema immer wieder anspricht und an den guten Willen der Unternehmen appelliert, sie muss auch handeln.

Das weit entwickelte Arbeitsschutzrecht muss den neuen Herausforderungen psychischer Belastungen am Arbeitsplatz angepasst werden. Die SPD begrüßt ausdrücklich die Initiative der Gewerkschaften für eine Anti-Stress-Verordnung. Eine solche Verordnung würde die Rechtsunsicherheit in vielen Betrieben beseitigen, die Konflikte zwischen Arbeitgeber und Betriebsrat reduzieren und mehr Verbindlichkeit für Prävention gegen psychische Belastungen gewährleisten.

Die Zunahme prekärer und atypischer Beschäftigungsverhältnisse erhöht den Druck auf die Beschäftigten. Miserable Bezahlung, Sackgassen in Leiharbeit, von einer befristeten Beschäftigung in die nächste. Dies alles belastet Millionen Menschen, die unter solchen Bedingungen arbeiten müssen und nicht wissen, welche Perspektive sie haben. Die SPD wird diese prekären Beschäftigungsformen zurückdrängen. Auch muss Arbeit mit Leben und Familie vereinbar sein. Wir brauchen familiengerechte Arbeitszeiten im Betrieb, einschließlich der Möglichkeiten zur befristeten Reduzierung der Arbeitszeit. Und wir brauchen einen gesetzlichen Mindestlohn. Wer Vollzeit arbeitet, muss ohne Gang zum Sozialamt davon leben können.

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Quelle:
SPD-Pressemitteilung 027/13 vom 18. Januar 2013
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veröffentlicht im Schattenblick zum 22. Januar 2013