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FINANZEN/1622: Bankentest schafft neues Vertrauen im Bankensystem


Pressemitteilung der SPD-Bundestagsfraktion - 26. Oktober 2014

Arbeitsgruppe: Finanzen

Bankentest schafft neues Vertrauen im Bankensystem



Joachim Poß, zuständiger Berichterstatter;
Christian Petry, zuständiger Berichterstatter:

Der Bankentest der Europäischen Zentralbank (EZB) beweist die ausreichend starke Kapitalbasis der Banken in der Eurozone. Bestehende Mängel in den Bilanzen einiger Institute wurden erkannt, sie gilt es in den kommenden Monaten zu beheben. Der Bankensektor ist somit insgesamt in der Lage und in der Pflicht, nun wieder seiner Kernaufgabe nachzukommen und dafür zu sorgen, dass sich die Kreditvergabe zugunsten der Realwirtschaft im Euroraum normalisiert. Am 4. November wird die EZB die Aufsicht über Europas größte Banken übernehmen und damit die erste Säule der Bankenunion starten.

"Für Banken, Anleger und Sparer schafft der Bankentest die Transparenz und die Sicherheit, die wir in den vergangenen Jahren vermisst haben. Die Nervosität der letzten Wochen und Monate in vielen Bankhäusern zeigt, dass der EZB-Test vom Finanzsystem ernstgenommen wird. Das lange Zeit fahrlässig unterkapitalisierte europäische Bankensystem musste in den vergangenen Jahren allzu oft vom europäischen Steuerzahler gestützt werden.

Der Druck der EZB-Tests hat das europäische Bankensystem insgesamt gestärkt, das zeigt auch die vergleichbar geringe Zahl der beanstandeten Bankbilanzen. Viele Institute haben ihre Kapitalbasis vorsorglich gezielt erhöht. Damit hat die EZB bereits einen ersten Erfolg erzielt, bevor sie die Aufsicht über das europäische Bankensystem am 4. November übernimmt. Die Banken der Eurozone verfügen jetzt über eine solide Kapitalbasis, die auch vor neuen Krisen im Finanzsystem schützt.

Die Institute der Eurozone müssen jetzt zeigen, dass sie ihrer Verantwortung gegenüber der Realwirtschaft nachkommen und die niedrigen Refinanzierungszinsen der EZB an Unternehmen und Konsumenten auch tatsächlich weitergeben. Sie stehen nach den umfassenden Hilfsmaßnahmen zulasten der europäischen Steuerzahler auch in deren Pflicht. Insbesondere in Südeuropa leiden kleine und mittlere Unternehmen an einer unzureichenden Versorgung mit Krediten, was den Aufschwung in diesen Ländern zusätzlich bremst."

Copyright 2014 SPD-Bundestagsfraktion

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 666 vom 26. Oktober 2014
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veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Oktober 2014