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INNEN/2697: SPD-Parteiführung zum Tod von Richard von Weizsäcker


SPD-Pressemitteilung vom 31. Januar 2015

SPD-Parteiführung zum Tod von Richard von Weizsäcker



Zum Tod von Richard von Weizsäcker erklärt der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel im Namen der in Berlin zusammen gekommenen SPD-Parteiführung:

Mit tiefer Trauer hat die deutsche Sozialdemokratie vom Tod Richard von Weizsäckers erfahren. Wir verabschieden uns mit großem Respekt von einem Mann, dessen Leben mit Deutschland nicht nur eng verbunden war, sondern der unser Land wesentlich geprägt hat. Richard von Weizsäcker hatte die Gabe und den Intellekt, den Menschen Orientierung zu geben und Deutschland in der Welt würdig zu vertreten.

Unvergessen bleibt seine historische Rede zum vierzigsten Jahrestag des Kriegsendes. Seine Einordnung dieses Tages als Tag der Befreiung hat das Geschichtsverständnis der Deutschen nachhaltig beeinflusst. Diese Rede wird für immer als Zäsur in den Geschichtsbüchern seinen Platz haben. Hier sprach erstmals ein Bundespräsident vom Tag der Befreiung und machte damit deutlich, wie unverzichtbar für die Identität einer Nation die Klärung der eigenen Vergangenheit ist.

Eine große Leistung im damaligen politischen Klima war seine frühe Unterstützung der Ostpolitik von Willy Brandt und sein Bemühen um Aussöhnung, vor allem auch mit den polnischen Nachbarn.

Mit großer persönlicher Glaubwürdigkeit und dadurch erworbener Autorität mahnte Richard von Weizsäcker stets eine emanzipierte Bürgerlichkeit an, die aus dem Versagen der Vergangenheit Konsequenzen zieht. Die Bedeutung, die er der Europäischen Union und der verlässlichen Rolle der Deutschen darin immer zugemessen hat, ist eine der wichtigsten Lehren. Auch sein unermüdliches Eintreten gegen jede Art von Fanatismus und für Zivilcourage gehörte dazu.

Die Bürger und Bürgerinnen werden Richard von Weizsäcker als einen in Deutschland und im Ausland besonders verehrten Bundespräsidenten in Erinnerung behalten.

Unser Mitgefühl gilt seiner Frau, seinen Kindern und der ganzen Familie.

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Quelle:
SPD-Pressemitteilung 24/15 vom 31. Januar 2015
Herausgeber: SPD Parteivorstand, Pressestelle
Bürgerbüro, Willy-Brandt-Haus
Wilhelmstraße 141, 10963 Berlin
Tel.: 030/25 991-300, Fax: 030/25 991-507
E-Mail: pressestelle@spd.de
Internet: www.spd.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 3. Februar 2015


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