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INNEN/2955: Thomas Oppermann zum 50. Todestag von Fritz Erler


Pressemitteilung der SPD-Bundestagsfraktion - 22. Februar 2017

Thomas Oppermann zum 50. Todestag von Fritz Erler


Thomas Oppermann, Fraktionsvorsitzender:

Am 22. Februar 1967 starb - viel zu früh - der damalige Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion Fritz Erler.

"Fritz Erler war ein herausragender Politiker der Nachkriegszeit: Sozialdemokrat, stellvertretender Parteivorsitzender, Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, Außen- und Verteidigungsexperte und 18 Jahre lang Bundestagsabgeordneter.

Erler stand für den Wandel von der Arbeiter- zur Volkspartei. Er brachte die SPD dazu, Bundeswehr und NATO-Mitgliedschaft zu akzeptieren.

Politisch aktiv war er bereits als Jugendlicher in Berlin. In der NS-Zeit arbeitete er im Widerstand. 1939 wegen "Vorbereitung zum Landesverrat" zu zehn Jahren Zuchthaus und Zwangsarbeit verurteilt. Er hatte Glück, als er vom Todesmarsch in Richtung Dachau fliehen konnte.

Ab 1949 war er bis zu seinem Tod Bundestagsabgeordneter für die SPD. Fritz Erler war als brillanter und messerscharfer Redner hoch geachtet, auch bei seinen politischen Gegnern. "Wer mitläuft, kann nicht führen." Das sagte er zu denen, die sich nach dem zweiten Weltkrieg nur als Mitläufer des Nationalsozialismus ausgaben und sich um politische Ämter bemühten.

Von 1964 bis Ende 1966 war Fritz Erler Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion und somit Oppositionsführer gegen Bundeskanzler Ludwig Erhard. Nach der Erklärung Willy Brandts, 1969 nicht mehr als Kanzlerkandidat zur Verfügung zu stehen, galt er zudem als möglicher Hoffnungsträger und möglicher Kanzlerkandidat der SPD. "Er kann einfach alles", hat Herbert Wehner einmal über ihn gesagt. 1965 erkrankte er schwer an Krebs. Noch vom Krankenbett aus hat er die SPD darin bestärkt, aus der ewigen Opposition heraus, die Große Koalition zu wagen.

Sein früher Tod am 22. Februar 1967 war für die SPD ein schwerer Verlust. Wir erinnern uns auch 50 Jahre danach an Fritz Erler. Er fehlt uns."

Copyright 2017 SPD-Bundestagsfraktion

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 83 vom 22. Februar 2017
SPD-Bundestagsfraktion, Pressestelle
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Internet: www.spdfraktion.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. Februar 2017

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