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INNEN/3031: Vorwürfe sexueller Übergriffe in der Gedenkstätte Hohenschönhausen zügig aufklären


Pressemitteilung der SPD-Bundestagsfraktion - 26. September 2018

Arbeitsgruppe: Inneres

Vorwürfe sexueller Übergriffe in der Gedenkstätte Hohenschönhausen zügig aufklären


Elisabeth Kaiser, zuständige Berichterstatterin:

Am Montag wurde Helmuth Frauendorfer infolge der gegen ihn gerichteten Vorwürfe mit sofortiger Wirkung von Gedenkstättenleiter Hubertus Knabe beurlaubt. In der Stiftungsratssitzung am Dienstag wurde über das weitere Vorgehen beraten und auch Hubertus Knabe mit sofortiger Wirkung freigestellt, da ihm ein falscher Umgang mit der Situation und die Unterstützung des Verhaltens seines Stellvertreters durch einen Führungsstil mit dem "Frauenbild der 50er Jahre" vorgeworfen wird. Die Vorwürfe müssen rückhaltlos aufgeklärt werden.

"Die in der vergangenen Woche bekannt gewordenen Vorwürfe der sexuellen Belästigung gegen den stellvertretenden Direktor des ehemaligen Stasi-Gefängnisses Hohenschönhausen, Helmuth Frauendorfer, wiegen schwer und müssen umgehend und rückhaltlos aufgeklärt werden.

Helmuth Frauendorfer wird von sieben teils ehemaligen Mitarbeiterinnen beschuldigt, über mehrere Jahre hinweg sexuell übergriffig gewesen zu sein. Der Anwalt Frauendorfers bestätigte die Vorwürfe zum Teil. Die Anschuldigungen zeigen, wie wichtig und aktuell die Debatte um #metoo nach wie vor ist.

Die jetzige Situation liegt wie ein dunkler Schatten über einem Ort, der eigentlich in seiner Funktion als Bildungs- und Gedenkstätte eine Vorbildfunktion einnehmen sollte.

Es bedarf eines gesellschaftlichen Umdenkens. Viel zu häufig wird den betroffenen Frauen eine Mitschuld an Übergriffen und Belästigungen gegeben, weshalb sie sich zu sehr schämen, um ihre Erlebnisse öffentlich zu machen.

Umso mehr verdienen die sieben Frauen, die ihre Erfahrungen durch einen anonymen Brief an Kulturstaatsministerin Monika Grütters und die Berliner Senatsverwaltung bekannt machten, unseren größten Respekt. Wir möchten alle Frauen, die sexuelle Übergriffe oder sexuelle Gewalt erlebt haben, ermutigen, das Erlebte publik zu machen."

Copyright 2018 SPD-Bundestagsfraktion

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Quelle:
Pressemitteilung vom 26. September 2018
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veröffentlicht im Schattenblick zum 27. September 2018

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