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SOZIALES/1807: Flexiquote ist Augenwischerei


Pressemitteilung der SPD-Bundestagsfraktion - 24. Mai 2012

Stellvertretende Fraktionsvorsitzende

Flexiquote ist Augenwischerei



Anläßlich der Meldung, Bundeskanzlerin Merkel und CSU-Vorsitzender Seehofer hätten sich auf eine Flexiquote geeinigt, erklärt die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion Dagmar Ziegler:

Mit der Flexiquote wird es keinen Fortschritt geben: Frauen werden weiterhin aus wirtschaftlichen Entscheidungsgremien ausgegrenzt, ihr Anteil an Aufsichtsratssitzen und Chefsesseln wird auf niedrigstem Niveau verharren. Denn die Flexiquote ist eine Form der freiwilligen Selbstverpflichtung - und die letzten Jahrzehnte haben uns schmerzlich gelehrt, daß über Freiwilligkeit Gleichstellung von Frauen und Männern in der Wirtschaft scheitert.

Merkels und Seehofers "Einigung" auf eine Flexiquote ist deshalb nichts anderes als ein Versuch, den Fraktionsfrieden herzustellen. Gleichstellung dient er nicht. Im Gegenteil: Nach der beschlossenen Einführung des Betreuungsgelds ist die Flexiquote der zweite Schlag ins Gesicht von Frauen.

Die Zeit für verbindliche und feste Quoten ist gekommen, davon sind Menschen aus allen gesellschaftlichen Bereichen überzeugt. Mehr als 21.000 Frauen und Männer haben die Berliner Erklärung unterzeichnet, die sich in einem ersten Schritt für eine Quote von mindestens 30 Prozent für Aufsichtsräte einsetzt. Viele davon kommen aus den Reihen der Koalition. Ich vertraue darauf, daß all diese Frauen und Männer, die sich glaubhaft für gleiche Teilhabe von Frauen einsetzen, der Flexiquote nicht auf den Leim gehen.

Copyright 2012 SPD-Bundestagsfraktion

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 599 vom 25. Mai 2012
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veröffentlicht im Schattenblick zum 30. Mai 2012