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SOZIALES/1822: Betreuungsgeld schadet Kindern und Müttern


Pressemitteilung der SPD-Bundestagsfraktion - 11. Juni 2012

Arbeitsgruppe: Inneres

Betreuungsgeld schadet Kindern und Müttern



Anlässlich der bevorstehenden Einführung des Betreuungsgeldes und der heute veröffentlichten OECD-Studie über die Folgen für die Integration von Migranten, erklärt die zuständige Berichterstatterin der SPD-Bundestagsfraktion Daniela Kolbe:

Das Betreuungsgeld ist eine besonders bittere Pille für Kinder aus sozial schwächer gestellten Familien und Kinder aus Familien mit Einwanderungsbiographie. Sie profitieren am stärksten vom Kita-Besuch. Wir wissen: Je früher ein Kind eine Kita besucht, desto besser sind ihre Aussichten auf eine gute Sprachkompetenz und ihren späteren Bildungserfolg.

Mit dem Betreuungsgeld konterkariert die Bundesregierung den erheblichen Nachholbedarf bei der Betreuung von Kindern unter drei aus Einwandererfamilien. Das Betreuungsgeld ist ein bildungs- und integrationspolitischer Rückschritt in Siebenmeilenstiefeln, der erhebliche soziale Folgekosten nach sich zieht. Auch die Studie der OECD über die Erfahrungen mit dem Betreuungsgeld in Österreich, Norwegen und der Schweiz bestätigt dies.

Das Betreuungsgeld bietet finanzielle Anreize für eine traditionelle Rollenverteilung und fördert die ungleiche Arbeitsteilung zwischen Frauen und Männern. Insbesondere Mütter mit Migrationshintergrund bleiben verstärkt zuhause. In der derzeitigen Fachkräftediskussion muss die Bundesregierung aber auch das Arbeitskräftepotenzial von Müttern mit Einwanderungsbiographie fördern. Stattdessen beordert sie die Frauen an Heim und Herd. Das Betreuungsgeld ist eine bildungs-, integrations-, und gleichstellungspolitische Bankrotterklärung.

Copyright 2012 SPD-Bundestagsfraktion

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 642 vom 11. Juni 2012
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veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Juni 2012