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VERKEHR/597: ZDF-Traumschiff wird ausgeflaggt - doppelzüngige Empörung der Bundesregierung


Pressemitteilung der SPD-Bundestagsfraktion - 11. Juni 2012

Arbeitsgruppe: Verkehr, Bau und Stadtentwicklung

Das Traumschiff wird ausgeflaggt - doppelzüngige Empörung der Bundesregierung



Zu den Plänen, das ZDF-Traumschiff "MS Deutschland" auszuflaggen, erklärt der Maritime Koordinator der SPD-Bundestagsfraktion Uwe Beckmeyer:

Ein Traumschiff macht noch keinen Sommer. Das berühmteste Kreuzfahrtschiff des Landes, das ZDF-Traumschiff "MS Deutschland", soll künftig unter maltesischer Flagge fahren - was den Koordinator der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft zu lautstarkem Protest veranlasst. Doch seine Empörung ist doppelzüngig - hat doch die schwarz-gelbe Regierungskoalition mit ihrer Politik selbst massiv zur Ausflaggung deutscher Schiffe beigetragen.

Schon lange fahren deutsche Luxusliner nicht mehr unter schwarz-rot-goldender Flagge, und das gilt erst recht für Handelsschiffe deutscher Eigner. Das zwischen Bund und Sozialpartnern vereinbarte Ziel einer Rückflaggung von mindestens 600 Handelsschiffen wurde nie erreicht - und die jetzige Bundesregierung hat auch nichts dafür getan. Im Gegenteil: Sie stellt mit ihrer Politik das Maritime Bündnis immer wieder infrage. Erst kürzt sie massiv bei der Schifffahrtsförderung, und in dem Bemühen, die Finanzlücke nun flugs durch einen Eigenbeitrag der Schifffahrtsunternehmen zu stopfen, scheitert sie bisher auf ganzer Linie.

Im Übrigen bindet auch die jetzt von Schwarz-Gelb geplante Regelung die Schifffahrtsunternehmen nicht ausdrücklich an die deutsche Flagge - ebenso wenig wie die Tonnagesteuer, die deutschen Reedereien seit Jahren Vorteile bietet. Anstatt wohlfeil gegen die Ausflaggung der "MS Deutschland" zu protestieren, sollten der Maritime Koordinator und die Bundesregierung lieber handeln.

Copyright 2012 SPD-Bundestagsfraktion

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 643 vom 11. Juni 2012
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veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Juni 2012