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AFRIKA/1315: Renommierter Leadership-Preis geht an namibischen Präsidenten (IPS)


IPS-Inter Press Service Deutschland GmbH
IPS-Tagesdienst vom 3. März 2015

Afrika: Renommierter Leadership-Preis geht an namibischen Präsidenten

von Josh Butler


New York, 3. März (IPS) - Der im März aus dem Amt scheidende namibische Staatspräsident Hifikepunye Pohamba ist der diesjährige Träger des Mo-Ibrahim-Preises für gute Regierungsführung in Afrika. Die mit fünf Millionen US-Dollar hochdotierte Auszeichnung würdigt afrikanische Staats- und Regierungschefs, die sich um die Entwicklung ihrer Länder und einen nachhaltigen und gerecht verteilten Wohlstand verdient gemacht haben.

Ins Leben gerufen wurde der Preis 2007 von dem im Sudan geborenen Milliardär Mohamed 'Mo' Ibrahim. Seine gleichnamige Stiftung zeichnet demokratisch gewählte politische Führer aus, die ihre verfassungsmäßig vorgesehene Amtszeit nicht ungebührlich überschreiten und sich durch besondere Führungsqualitäten ausgezeichnet haben.

"In den zehn Jahren, die Hifikepunye Pohamba namibischer Präsident ist, hat sich Namibia den Ruf einer gut geführten, stabilen und inklusiven Demokratie mit einer starken Pressefreiheit und der Einhaltung der Menschenrechte erworben", erklärte Salim Ahmed Salim, Vorsitzender des Preiskomitees, am 2. März in der kenianischen Hauptstadt Nairobi.

Pohamba habe seine Amtszeit dazu genutzt, um in einer für Namibia wichtigen Zeit die demokratischen Strukturen zu festigen, die soziale und wirtschaftliche Entwicklung voranzutreiben, den nationalen Zusammenhalt zu stärken und für Versöhnung zu sorgen.

Pohamba ist seit 2004 namibischer Präsident. Nach Beendigung seiner zweiten Amtszeit im März wird er seinem gewählten Nachfolger Hage Geingob Platz machen. Preisstifter Ibrahim nannte den Staatschef ein "Vorbild für Afrika", der seinem Land seit der Unabhängigkeit gedient habe. Dank seiner besonderen Führungsqualitäten habe das namibische Volk wieder Vertrauen in die Demokratie gefasst. Er hinterlasse starke demokratische Institutionen.

Der Mo-Ibrahim-Preis wird nur dann vergeben, wenn die Jury einen geeigneten Kandidaten findet. Das ist nicht jedes Jahr der Fall. Zum ersten Mal ging die Auszeichnung an den ehemaligen mosambikanischen Staatschef Joaquim Chissano. Im Jahr darauf, 2008, wurde dem damaligen botswanischen Präsidenten Festus Mogae diese Ehre zuteil. 2009 und 2010 wurde die Preisvergabe mangels Kandidaten ausgesetzt und erst wieder 2011 an Pedro Pires, den ehemaligen Präsidenten der Kapverden vergeben. Nach zweijähriger Pause wurde er nun von Pohamba entgegengenommen. Südafrikas Freiheitskämpfer und Ex-Präsident Mandela war 2007 mit dem Ehrenpreis der Stiftung ausgezeichnet worden.

Wie Ibrahim betonte, wird der Preis nur an verdiente politische Führer vergeben. "Wir werden unsere hohen Standards auf jeden Fall beibehalten", versicherte er gegenüber dem arabischen Nachrichtensender 'Al Jazeera'. "Würde der Preis an europäische Präsidenten und Regierungschefs vergeben, [...] was denken Sie, wie viele Male er wohl in den letzten acht Jahren ausgelobt worden wäre?" (Ende/IPS/kb/2015)


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http://www.ipsnews.net/2015/03/namibian-president-wins-5-million-african-leadership-prize/

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veröffentlicht im Schattenblick zum 6. März 2015

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