Vietnam
Konterrevolutionäre Operation im zentralen Hochland gescheitert
Nationale Minderheiten stehen zum Sozialismus
von Gerhard Feldbauer, 20. Juni 2023
Im zentralvietnamesischen Hochland ist in der Provinz Dak Lak nach Angaben des vietnamesischen Ministeriums für öffentliche Sicherheit eine von einer Organisation FULRO (Front unifé de lutte des races opprimées) gegen die sozialistischen Ordnung und die führende Rolle der Kommunistischen Partei angezettelte Verschwörung gescheitert. In der Nacht zum Sonntag, dem 11. Juni, hatten dazu angestiftete bewaffnete Angehörige der nationalen Minderheiten, die mehrheitlich die Bergregion bevölkern, die Sitze der Volkskomitees und die Polizeipräsidien in den Gemeinden Ea Tieu und Ea Ktur im District Cu Kuin angegriffen. Bei den bewaffneten Zusammenstößen töteten die Angreifer vier Polizisten und drei Zivilisten, verletzten mehrere Personen. Über die Zahl der getöteten Angreifer ist nichts bekannt. Die Sicherheitskräfte nahmen insgesamt 45 der Angreifer fest. Die restlichen flohen in den Dschungel, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Vietnam News Agency (VNA).
Der Leiter der Operation, Generalmajor To An Xo vom Komitee der Sicherheit teilte mit, dass die Angreifer auch drei Geiseln genommen hatten, von denen zwei von den Sicherheitskräften befreit wurden, während einer dritten die Flucht gelang. Nach den verbleibenden Verdächtigen werde aktiv gefahndet. Vietnam Television berichtete, dass einer der Drahtzieher, ein Y Tho Ayun, auch bekannt als Ama Kzruh, verhaftet wurde und aussagte, er habe die Dorfbewohner zu den tödlichen Angriffen angestiftet, um "Unsicherheit und Unordnung zu schaffen", und ihnen hohe Geldbeträge versprochen. Die Agentur Vietnam plus berichtete ähnlich, dass festgenommene Attentäter gestanden haben, sie hätten den Befehl erhalten, "Regierungsbeamte und Polizisten zu töten sowie Eigentum und Waffen zu beschlagnahmen".
Laut westlicher Quellen sollen sie den früher den Stammesführern der Minderheiten gehörenden Boden zurückverlangt haben. Laut dem Wiener Standard hat sich der in der BRD lebende "Menschenrechtler" Nguyen Van Dai zu Wort gemeldet und verbreitet, es sei ein Aufstand ethnischer Minderheiten gegen die Kommunistische Partei gewesen. Nguyen Van Dai ist Mitglied der Terrororganisation Viet Tan. Die vietnamesische Polizei vermutet, dass diese Terrororganisation hinter dem Terroranschlag in Dak Lak steckt. Van Dai saß 2007 bereits für vier Jahre im Gefängnis und war anschließend vier Jahre unter Hausarrest. 2015 wurde er erneut wegen Propaganda gegen die Sozialistische Republik Vietnam festgenommen und im April 2018 vom Volksgericht Hanoi wegen der "Vorbereitung eines Umsturzversuches" zu 15 Jahren Haft verurteilt. Im Juni 2018 wurde er nach zweieinhalbjähriger Haftzeit auf Betreiben Berlins nach Deutschland freigelassen. Das offizielle Hanoi hält sich, offensichtlich, um die Beziehungen zur BRD nicht zu belasten, jedoch mit der Benennung Van Dais zurück. Das bezieht sich sicher auch auf die USA, von denen jedoch Medien berichten, dass sie in der Vergangenheit konterrevolutionäre Aktionen unterstützten. Dazu gehört auch die erwähnte FULRO, die in den 60er Jahren gegen die Vorherrschaft der Vietnamesen kämpfte. Als sie 1992 zerschlagen wurde, flohen die verbliebenen Kämpfer in die USA.
VNA berichtete am zweiten Tag nach den Überfällen, dass das Leben in Cu Kuin seinen normalen Lauf nimmt, dass im Zentrum und in den Weilern Restaurants, Geschäfte und Verkaufsstände wiedereröffnet haben und Bauern auf den Feldern in den Bergen oder auf Kaffeeplantagen ihrer Arbeit nachgehen, während an Kontrollpunkten rund um die Uhr Einsatzkräfte Wache stehen. Der stellvertretende Premierminister Tran Luu Quang besuchte die Angehörigen der Opfer des Angriffs, um zu gewährleisten, dass die örtlichen Behörden ihnen materielle und moralische Unterstützung gewähren. Auch eine Mission des Ministeriums für öffentliche Sicherheit unter der Leitung von Vizeminister Luong Tam Quang, die auch eine posthume Beförderung für die verstorbenen Polizisten und 100 Millionen vietnamesische Dong (3.900 Euro) an Hilfsleistungen für die Familien der Opfer und 50 Millionen an Hilfsleistungen an verletzte Beamten anwies, begab sich vor Ort. Wie VNA berichtete, haben die Einwohner aufs Schärfste die Brutalität und das barbarische Verhalten der Täter des Anschlags verurteilt und bekundet, ihre Wachsamkeit zu erhöhen, um zur Verbrechensbekämpfung und zur Vereitelung von Verschwörungen feindlicher und reaktionärer Kräfte beizutragen.
Grundlage dafür ist, dass die 53 ethnischen Minderheiten, die mit fast 14 Millionen Menschen etwa 14,3 Prozent der gesamten Bevölkerung ausmachen, im sozialistischen Vietnam volle Gleichberechtigung genießen und führende Posten in Partei und Staat einnehmen. Dazu verwirklicht die Regierung derzeit ein Programm zur "Erhaltung und Entwicklung der ethnischen Minderheiten 2021-2030".
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Quelle:
© 2023 by Gerhard Feldbauer
Mit freundlicher Genehmigung des Autors
veröffentlicht in der Online-Ausgabe des Schattenblick am 20. Juni 2023
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