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ASIEN/705: Pakistan - Flutopfer auf Hilfe angewiesen, UN-Forderung erst zur Hälfte erfüllt (IPS)


IPS-Inter Press Service Deutschland gGmbH
IPS-Tagesdienst vom 5. Januar 2011

Pakistan: Flutopfer auf Hilfe angewiesen - UN-Forderung erst zur Hälfte erfüllt


Karachi, 4. Januar (IPS/IDN*) - Auch im Neuen Jahr warten Millionen Pakistaner auf Hilfe, doch bisher sind erst 51 Prozent der 20 Milliarden US-Dollar eingegangen, die von der UN zur Versorgung der Opfer der verheerenden Flutkatastrophe angemahnt wurden. Der Betrag ist der höchste, den die Weltorganisation und ihre Partner jemals nach einer Naturkatastrophe eingefordert haben.

"Mit den rund 20 Millionen Menschen, die von den mörderischen Fluten betroffen waren, sah sich das Land mit seiner bisher größten humanitären Krise konfrontiert", warnten Rauf-Engin Soysal, der UN-Sondergesandte zur Unterstützung Pakistans, und der UN-Anwohnerkoordinator Timo Pakkala kürzlich in einer gemeinsamen Stellungnahme.

Bis Millionen Existenzen und die Infrastruktur wieder vollständig hergestellt seien, würden noch viele Jahre vergehen, heißt es in der Mitteilung. "Mit Ausdauer, Entschlossenheit und der Unterstützung der nationalen Partner und internationalen Gemeinschaft wird das Land die schwierige Zeit meistern."

Auch die UN-Nothilfekoordinatorin Valerie Amos appellierte an die internationale Gemeinschaft, den Notleidenden die erforderlichen Ressourcen bereitzustellen. "Es besteht ein fortgesetzter Bedarf an einer Finanzreaktion, und ich möchte, dass auf diese immense menschliche Tragödie angemessen reagiert wird", erklärte sie Anfang Dezember nach ihrer Rückkehr aus Pakistan gegenüber Journalisten.

20 Millionen Einwohner der pakistanischen Provinzen Khyber Pakhtunkhwa, Sindh, Punjab and Belutschistan waren von den Überschwemmungen Ende Juli 2010 getroffen worden. Schulen, Gesundheitszentren, landwirtschaftliche Anbauflächen sowie Sanitäranlagen, Brücken und andere Infrastrukturen wurden von den Wassermassen zerstört. Auch heute noch sind weite Teile Pakistans Land unter. Amos geht davon aus, dass sich die Wassermassen frühestens in den kommenden drei Monaten vollständig zurückgezogen haben werden.

"Die Menschen leben noch immer in einer äußerst prekären Lage, und viele sind vollständig auf humanitäre Hilfe angewiesen", warnte Amos. Jetzt, da der Winter einsetze, müsse noch mehr getan werden, um den Menschen zu helfen. (Ende/IPS/kb/2011)

* Der von 'Global Cooperation Council' und 'Globalom Media' erstellte Informations- und Analysendienst IDN-InDepthNews ist Partner von IPS-Deutschland.


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veröffentlicht im Schattenblick zum 6. Januar 2011