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ASIEN/713: Kambodscha - Angeklagte vor Rote-Khmer-Tribunal fordern Freilassung vor Prozessen (IPS)


IPS-Inter Press Service Deutschland gGmbH
IPS-Tagesdienst vom 1. Februar 2011

Kambodscha:
Angeklagte vor Rote-Khmer-Tribunal fordern Freilassung vor Prozessen


Phnom Penh, 1. Februar (IPS) - Drei ehemalige Führungspersönlichkeiten der Roten Khmer in Kambodscha haben vor Gericht verlangt, bis zum Beginn ihrer Prozesse freigelassen zu werden. Den beiden Männern und der Frau, die seit mehr als drei Jahren in Haft sind, werden Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Wann die für dieses Jahr geplanten Verfahren vor dem UN-Tribunal in Phnom Penh beginnen sollen, steht bisher nicht fest.

Bei den Angeklagten handelt es sich um das frühere kambodschanische Staatsoberhaupt Khieu Samphan, den Chefideologen des Regimes, Nuon Chea und die ehemalige Kabinettsministerin Ieng Thirith. Die Verteidigung forderte wegen ihres hohen Alters Haftverschonung. Die Staatsanwälte sehen dagegen Fluchtgefahr. Der ebenfalls angeklagte Ex-Außenminister Ieng Sary, der bei schlechter gesundheitlicher Verfassung ist, erschien nicht vor Gericht.

Politische Beobachter warnen davor, dass eine Freilassung der ehemaligen Rote-Khmer-Funktionäre in dem südostasiatischen Land öffentliche Proteste auslösen könnte. Die maoistische Bewegung, die in den siebziger Jahren die Macht ergriffen hatte, wird für Massenmorde an schätzungsweise 1,7 Millionen Menschen verantwortlich gemacht. Mehr als 30 Jahre nach dem Sturz des Regimes sind die Verantwortlichen nicht verurteilt worden. Pol Pot, der die Guerillabewegung während des Vietnam-Kriegs im Urwald aufgebaut hatte, starb 1998. (Ende/IPS/ck/2011)


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veröffentlicht im Schattenblick zum 2. Februar 2011