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Argentinien
Stichwahl zwischen Massa und Milei: Aufbau oder Destruktion
Links: Sergio Massa, Kandidat der Mitte-links Allianz 'Union por la
Patria'
Palácio do Planalto, Foto: Marcos Corrêa/PR, via flickr, CC BY
2.0
https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/
Rechts: Javier Milei, Kandidat des radikal-konservativen
Parteienbündnis 'La Libertad Avanza'
Vox España, via flickr, CC0 1.0 Universal
https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/
Nach der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen in Argentinien liegt Massa knapp vor Milei. Wer neuer Präsident wird, entscheidet sich am 19. November.
(Buenos Aires, 23. Oktover 2023, pressenza) - Die Argentinier*innen werden noch einige Wochen warten müssen, um zu erfahren, wer ihr nächster Präsident sein wird. Am 19. November wird die Stichwahl stattfinden, bei der sich die beiden am meisten gewählten Kandidaten vom vergangenen Sonntag gegenüberstehen.
Sergio Massa, der Wirtschaftsminister in der Regierung von Alberto Fernández, setzte sich mit 36,63 % der Stimmen durch und übertraf den ultraliberalen Wirtschaftsexperten Javier Milei, der etwa 30 % der Stimmen erhielt.
Im August, als die Kandidaten bei den Primarias Abiertas Simultáneas y Obligatorias (offenen und verpflichtenden Vorwahlen), kurz PASO, festgelegt wurden, hatte Massa fast 16 Prozentpunkte weniger Stimmen erhalten. Milei verbesserte seine Leistung nur geringfügig im Vergleich zu den PASO.
Die großen Verlierer am Sonntag waren Akteur*innen der politischen Koalition Juntos por el Cambio (Gemeinsam für den Wandel). Sie kamen mit der Kandidatur der ehemaligen Ministerin von Macri, Patricia Bullrich, nicht einmal auf 24 % der Stimmen, was ihre Parlamentsfraktion reduzierte. Die Wahlallianz steht auf der Kippe, und die Unterstützung der verschiedenen Parteien, die sie bilden, könnte zwischen den beiden Kandidaten Massa und Milei aufgeteilt werden.
Am Wahlsonntag fanden zusätzlich zu den Präsidentschaftswahlen auch Gouverneurswahlen in mehreren Provinzen statt. Die peronistische Hochburg der Provinz Buenos Aires festigte den Sieg der Regierungspartei und sicherte die Wiederwahl von Gouverneur Axel Kicillof mit fast 45 % der Stimmen.
Obwohl das Ergebnis der Stichwahl unsicher ist, zeigen die aktuellen Trends dass Sergio Massa die Chance bekommen könnte, seine Bemühungen um den Aufbau einer neuen nationalen Einheit fortzusetzen. Im Gegensatz dazu steht Mileis destruktive Rhetorik, in der er verspricht, die politische Elite zu zerstören und den Staat abzuschaffen. Wie die Wähler*innenschaft am 19. November entscheiden wird, ist die große Frage.
Übersetzung: Mara Gutmann
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veröffentlicht in der Online-Ausgabe des Schattenblick am 27. Oktober 2023
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