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NAHOST/504: Rede von Präsident Ahmadinedschad auf der UN-Konferenz gegen Rassismus (Botschaft des Iran)


Rede des Präsidenten der Islamischen Republik Iran, Dr. Mahmoud Ahmadinedschad,

auf der UN-Konferenz gegen Rassismus in Genf (20. April 2009)


Häufig fragmentarisch, oft bereits bewertet, beurteilt und vorverdaut, wurden der großen Öffentlichkeit in einem breiten Medienspektrum zur Meinungsbildung Berichte und Kommentare zur Rede des Dr. Mahmoud Ahmadinedschad auf der UN-Konferenz gegen Rassismus in Genf am 20. April 2009 zugetragen.

Die Schattenblick-Redaktion möchte sich in dieser Angelegenheit auf die bloße Wiedergabe der Veröffentlichung der vollständigen Rede des Dr. Mahmoud Ahmadinedschad auf der UN-Konferenz in einer Übersetzung der Botschaft der Islamischen Republik Iran in Berlin auf ihrer Website beschränken, um ihren Lesern mit dieser Information jeden Ab- und Vergleich in der Sache selbst zu überlassen.


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Rede des Präsidenten der Islamischen Republik Iran, Dr. Mahmoud Ahmadinedschad, auf der UN-Konferenz gegen Rassismus in Genf (20. April 2009)


Im Namen Gottes, des Gnädigen und Barmherzigen


Ich danke Gott, dem Gerechten, der seinen Dienern gegenüber freundlich und wohlgesonnen ist.

Ich grüße die von Gott gesandten Propheten, von Adam über Noah, Abraham, Moses und Jesus bis zum letzten Propheten Mohammad Mustafa (Friede sei mit ihm und seiner Familie), die alle die Botschaft der Anbetung des einen Gottes, der Brüderlichkeit und Liebe und der menschlichen Größe und Gerechtigkeit überbracht haben.


Sehr geehrter Präsident,
sehr geehrter Herr Generalsekretär der Vereinten Nationen,
sehr geehrter Herr Kommissar für Menschenrechte,
meine Damen und Herren,

wir sind hier zusammen gekommen, um die Konferenz zur Bekämpfung von Rassismus und Rassendiskriminierung in Durban fortzusetzen, die jetzige Lage zu prüfen und praktische Lösungsansätze in diesem heiligen, menschlichen Kampf zu suchen.

Bei den Ereignissen der letzten Jahrhunderte hat die Menschheit viel Unterdrückung erfahren. Im Mittelalter wurden Gelehrte und Denker zum Tode verurteilt, und danach herrschten Sklaverei und Jagd auf unschuldige Menschen; Menschen wurden von ihren Familien getrennt und millionenfach unter den schlimmsten Bedingungen nach Europa und Amerika gebracht.

Es war eine finstere Epoche, in der Land besetzt, Ressourcen geplündert und schutzlose Menschen getötet und obdachlos gemacht wurden.

Jahre vergingen, bis Völker durch Aufstand und unter Einsatz des Lebens von Millionen von Menschen die Unterdrücker vertrieben und unabhängige, volksnahe Regierungen einsetzten. Die Machthungrigen haben innerhalb kurzer Zeit Europa und einem Teil von Asien und Afrika zwei große Kriege auferlegt - Kriege, denen ca. 100 Millionen Menschen zum Opfer fielen und die die Zerstörung großer Landstriche zur Folge hatten. Die Sieger glaubten, sie hätten die Welt erobert und andere Völker hätten eine Niederlage erlitten. Durch Erlass von Gesetzen und diversen Unterdrückungsmechanismen wurden Völkerrechte ignoriert und mit Füßen getreten.


Meine Damen und Herren,

betrachten Sie den Sicherheitsrat, der eine Folge der beiden Weltkriege ist. Nach welcher Logik haben sie ein Vetorecht für sich beansprucht? Mit welchen menschlichen oder göttlichen Werten ist eine solche Logik in Einklang zu bringen? Mit Gerechtigkeit, mit Gleichheit vor dem Gesetz, mit menschlicher Größe oder (eher) mit Diskriminierung, Ungerechtigkeit, Verletzung von Menschenrechten und Erniedrigung der meisten Völker und Staaten?

Dieser Rat ist die höchste Instanz, die über Frieden und Sicherheit auf der Welt entscheidet. Wenn es gesetzliche Diskriminierung gibt und der Ursprung des Gesetzes Gewalt und Macht anstatt Recht und Gerechtigkeit sind, wie kann man dann Gerechtigkeit und Frieden erwarten? Machthunger und Egoismus sind der Ursprung von Rassismus, Diskriminierung, Gewalt und Unterdrückung.

Wenn heute auch viele Rassisten mit Worten und Parolen den Rassismus verurteilen - wenn einige mächtige Staaten sich erlauben dürfen, auf Grund ihrer eigenen Erkenntnis und ihrer eigenen Interessen für die übrigen Staaten Entscheidungen zu treffen, so können sie einfach alle menschlichen Gesetze und Werte mit Füßen treten, so wie sie es bereits getan haben. Nach dem Zweiten Weltkrieg haben sie unter dem Vorwand, die Juden seien Opfer gewesen und unter dem Vorwand des unklaren, zweifelhaften Themas "Holocaust" ein Volk durch Einmarsch ihrer Armee obdachlos gemacht, einige Menschengruppen aus Europa, Amerika und anderen Ländern in das besetzte Land gebracht und ein völlig rassistisches Regime im besetzten Palästina eingesetzt. So haben sie tatsächlich unter dem Vorwand der Wiedergutmachung für das in Europa durch Rassismus entstandene Leid die gewaltsamsten Rassisten an einem anderen Punkt der Erde, d.h. in Palästina, als Herrscher etabliert.

Der UN-Sicherheitsrat hat die zionistische Fremdherrschaft etabliert und innerhalb von 60 Jahren ständig verteidigt. Er hat den fremden Herrschern freie Hand gelassen, jedes Verbrechen zu begehen.

Noch schlimmer ist, dass einige westliche Staaten und die USA sich für verpflichtet halten, die völkermordenden Rassisten zu verteidigen, und während die Menschen mit reinem Gewissen die Verbrechen des zionistischen Regimes - Gewalt, Bombardierung, Besetzung, Mord und die Katastrophen, die sich in Gaza ereignet haben - verurteilen, unterstützen sie diese Verbrecher.

Auch davor haben sie allen Schandtaten dieses Regimes gegenüber Stillschweigen bewahrt oder sie unterstützt. Mit großem Bedauern muss ich Ihnen mitteilen, die Ursache für diese Probleme darin zu suchen sind, dass die kulturlosen, egoistischen Zionisten bis in die Tiefen ihrer Regierungen, gesetzgebenden Versammlungen, Medien, Firmen, Bank-, Finanz-, Informations- und Sicherheitssysteme vorgedrungen sind und sie dermaßen gut beherrschen, dass sie nicht zulassen, dass etwas unternommen wird, was ihren Wünschen zuwider läuft. In manchen westlichen Ländern ändert sich auch mit dem Abgang von Regierungen und der Einsetzung neuer Regierungen die Politik der Unterstützung der zionistischen Rassisten nicht, obwohl sie alle vollkommen mit den Verbrechen der Zionisten vertraut sind. Das ist sehr bedauerlich.

Solange die Herrschaft der Zionisten weiter besteht, werden viele Länder, Regierungen und Völker sich nicht frei, unabhängig und sicher fühlen. Solange die Zionisten an der Macht sind, wird auf der Welt keine Gerechtigkeit herrschen und die Menschenwürde wird mit Füßen getreten.

Der Götze Zionismus, das ursprünglichste Symbol des Rassismus, muss zerbrochen werden.


Liebe Freunde,
meine Damen und Herren,

was waren die Ursachen der letzten Kriege - zum Beispiel des Angriffs der USA auf den Irak oder des ausgedehnten Einmarschs in Afghanistan? Waren es nicht der Egoismus der damaligen amerikanischen Regierung und der Druck der Reichen und Mächtigen zur Ausdehnung ihres Einflusses und ihrer Herrschaft, zur Sicherung der Interessen der Waffenproduzenten, zur Auslöschung einer Jahrtausende alten Hochkultur, zur Beseitigung der potenziellen und praktischen Gefahren islamischer Länder gegen das okkupante zionistische Regime und zur Plünderung der Energiequellen des irakischen Volkes? Warum wurden eine Million Menschen getötet und mehrere Millionen verletzt und obdachlos?

Warum wurde dem irakischen Volk ein Schaden von mehreren hundert Milliarden Dollar und dem amerikanischen Volk und seinen Verbündeten Kriegskosten in Höhe von mehreren hundert Milliarden Dollar auferlegt?

Wurde der Angriff auf den Irak nicht von den Zionisten und ihren Verbündeten unter den Herrschenden der USA geplant, die einerseits ihre Macht befestigen wollten und andererseits mit der Waffenindustrie gemeinsame Sache machten?

Kehrten durch den Einmarsch in Afghanistan wieder Frieden und Sicherheit, Ruhe und Wohlstand in diesem Land ein?

Die USA und ihre Verbündeten waren nicht einmal in der Lage, die Produktion von Drogen zu verhindern, und während ihrer Präsenz stieg die Produktion von Drogen um ein Vielfaches.

Die grundlegende Frage lautet, waren die damalige amerikanische Regierung und ihre Verbündeten überhaupt dazu befügt. Waren sie etwa Vertreter der Völker? Wurden sie von den Völkern auserwählt? Wurden sie von den Völkern der Welt bevollmächtigt, sich überall auf der Welt - allerdings mehr in unserer Region - einzumischen?

Sind diese Maßnahmen nicht ein Zeichen für Egoismus, Rassismus, Diskriminierung, nicht ein Zeichen dafür, dass die Würde und Unabhängigkeit der Völker mit Füßen getreten werden?


Meine Damen und Herren,

wer sind die Verantwortlichen für die krisengeschüttelte Weltwirtschaft? Wo ist die Krise entstanden? In Afrika, in Asien, oder zuerst in den USA und danach in Europa und den Verbündeten dieser Länder?

Lange Zeit haben sie durch ihre politische Macht dem internationalen Handel ungerechte Wirtschaftsgesetze und -verordnungen auferlegt. Das Finanz- und Geldsystem haben sie ohne internationale Kontrollen eingeführt und Regierungen und Staaten auferlegt, die bei ihren Verfahren und bei ihrer Politik überhaupt keine Rolle spielten. Sogar ihrem eigenen Volk erlaubten sie keine Kontrollen.

Als in den Beziehungen auf Moral verzichtet wurde, gerieten alle Gesetze und Vorschriften unter den Einfluss der Interessen einer Gruppe von Personen, die Kapital und Macht besaßen, und mit einer speziellen Definition der Begriffe "freier Markt" und "Wettbewerb" wurden andere vieler Chancen beraubt und die eigenen Probleme auf andere übertragen. Heute hat sich der Wind gedreht und die Krise hat sie mit mehreren zehntausend Milliarden Dollar Schulden und mehreren tausend Milliarden Dollar Haushaltsdefizit selbst getroffen. Heute haben sie, um die Lage zu verbessern, mit Geldern ohne Deckung - in Wirklichkeit aus der Tasche ihrer eigenen Bürger - begonnen, mehrere hundert Milliarden Dollar in von Insolvenz bedrohte Banken, Firmen und Geldmärkte zu pumpen, womit sie ihr Volk noch mehr verschulden und das Problem noch schwieriger machen.

Sie sind auf den Erhalt ihrer Macht und ihres Vermögens bedacht, und die Völker der Welt - sogar ihr eigenes Volk - sind in ihren Augen wertlos.


Verehrter Herr Präsident,
sehr geehrte Damen und Herren!

Die wahre Wurzel des Rassismus liegt in der Unkenntnis über die Wahrheit des Menschen als des auserwählten Geschöpfes Gottes, in der Abweichung vom richtigen Lebenspfad und den Missionen des Menschen im Kontext der Schöpfung. Die Vernachlässigung der bewussten Verehrung Gottes und des Nachdenkens über die Lebensphilosophie und den Vollendungsprozess des Menschen, dessen natürliche Folgen die Einhaltung göttlichmenschlicher Werte ist, hat den Horizont der menschlichen Sichtweise eingeengt, und die mageren und kurzlebigen Profite haben die Grundlage für das Bewerten und Handeln des Menschen bestimmt. Auf diese Art und Weise wurden satanische Machtzentren gebildet, die anderen Menschen den gerechten Zugang zu den Möglichkeiten verhindert und ihren eigenen Wirkungsbereich vergrößert haben. Dies führte zur übelsten Art des zügellosen Rassismus, was heute als gefährlichster Faktor den Weltfrieden bedroht und den Weg zur Realisierung der globalen friedlichen Koexistenz versperrt.

Rassismus sollte zweifellos als Symbol für Unwissenheit über die Tiefe der Geschichte und als Zeichen für eine festgefahrene und phlegmatische Komponente gegen das allgemeine Wachstum der Menschheit bezeichnet werden. Daher sind die Erscheinungsformen des Rassismus dort zu suchen, wo es am meisten an Wissen und Verständnis in der Gesellschaft mangelt. Aus diesem Grunde sind die Förderung der Allgemeinbildung und die Vertiefung des allgemeinen Verständnisses um die Existenzphilosophie des Menschen und die Wahrheit über die human orientierte Welt das richtige Mittel zur Bekämpfung der Erscheinungsformen des Rassismus. Das Erreichen einer solchen Art des Verständnisses erfordert eine Rückkehr zu spirituellen und ethischen Werten und infolgedessen zum Monotheismus. Die internationale Gemeinschaft sollte im Rahmen eines allgemeinen kulturellen Prozesses zur optimalen Aufklärung in betroffenen und "zurückgebliebenen" Gesellschaften eine kollektive Initiative ergreifen und die Geißel des Rassismus möglichst schnell beseitigen.


Liebe Freunde!

Heute ist die Menschheit mit einer Art des Rassismus konfrontiert, dessen Hässlichkeit dem Ansehen des Menschen und der internationalen Gemeinschaft am Anfang des dritten Jahrtausends erheblich geschadet hat. Der internationale Zionismus stellt das deutlichste Sinnbild des Rassismus, der durch vermeintliche Zuhilfenahme der Religion versucht hat, durch den Missbrauch der religiösen Gefühle von weniger gebildeten Menschen sein wahres hässliches Gesicht zu verstecken. Was jedoch ernsthaft ins Auge gefasst werden muss, sind die politischen Ziele mancher großen Mächte mit umfangreichen Interessen in der Welt, die mit wirtschaftlicher Macht, politischem Einfluss und enormen medialen Instrumenten vergeblich versuchen, durch umfassende Unterstützung des Zionistischen Regimes dessen böses Gesicht zu verschönern. Hier liegt das Hauptproblem nicht in der Unwissenheit, deswegen kann man sich nicht bei der Bekämpfung dieses üblen Phänomens lediglich mit kulturellen Arbeit begnügen. Man muss versuchen, den Missbrauch von internationalen politischen Mitteln durch Zionisten und deren Unterstützer zu beenden und durch Respekt vor dem Willen der Völker gemeinsam mit solidarischen Staaten zur Beseitigung dieses klaren und bestialischen Rassismus und zur Verbesserung der internationalen Beziehungen und Regelungen beizutragen.

Verehrte Anwesenden, Sie haben bestimmt von umfangreichen Versuchen der Machtzentren und zionistischen Kreisen erfahren, diese wichtige internationale Konferenz von ihrer wahren Mission abzulenken. Leider beobachten wir heute überall die Unterstützung der Zionisten als klare Beteiligung an ihren Verbrechen; dies unterstreicht die Verantwortung der verehrten Vertreter der Völker, diese unmenschliche Tatsache preiszugeben und die Verhältnisse und Vorgehensweisen zu korrigieren. Man darf nicht vergessen, dass das Fernhalten dieser Konferenz - als eines großen internationalen Potentials - von ihren Hauptzielen die Unterstützung und Befürwortung der Fortsetzung der übelsten Art des Rassismus bedeuten würde.

Voraussetzung für die Verteidigung der Menschenrechte sind erstens das Recht der Völker auf Entscheidungsfreiheit bei wichtigen internationalen Fragen ohne Beeinflussung durch manche Mächte und zweitens die Korrektur der internationalen Strukturen und Verhältnisse. Daher ist diese Konferenz der Ort einer großen Prüfung, und die Menschen von heute und morgen werden über unser heutiges Handeln urteilen.


Herr Präsident,
meine Damen und Herren!

Der Welt in ihrem jetzigen Zustand stehen fundamentale Änderungen bevor. Die Konstellationen der Macht sind sehr fragil geworden. Die Säulen, auf denen die Tyrannen der Welt ihren Machtapparat aufgebaut haben, brechen zusammen. Die politischen und wirtschaftlichen Makro-Strukturen haben keinen Bestand mehr. Die Krisen in Politik und Sicherheit vertiefen sich und die expandierende Weltwirtschaftskrise, für deren Beseitigung es noch keinen Hoffnungsschimmer mehr gibt, unterstreicht die qualitativen und quantitativen Dimensionen der bevorstehenden Entwicklungen.

Ich habe mehrmals betont, dass die falsche Richtung der gegenwärtigen Machthaber in der Welt revidiert werden muss, und ich habe auch auf deren katastrophalen Folgen hingewiesen.

Nun, vor dieser ehrwürdigen Versammlung möchte ich Ihnen allen und allen Managern, Wissenschaftlern und allen Völkern der Welt, die sich nach Frieden, Freiheit, Fortschritt und Prosperität sehnen, mitteilen, dass die Herrschaft des ungerechten Managements seinem Ende entgegen schreitet. Die Logik dieses Zwangsmanagements führt unabwendbar zu einer Sackgasse, weil sie auf Ungerechtigkeit aufgebaut ist, weil die Logik der kollektiven globalen Bewegung eine erhabene, ziel-, mensch- und gottorientierte ist. Diese Bewegung setzt sich jeder Politik entgegen, die das Interesse der Völker missachtet. Der Sieg des Rechts gegen Unrecht und damit eine verheißungsvolle Zukunft der Menschheit sowie der Aufbau eines gerechten und umfassenden Systems in der Welt sind das Gelöbnis Gottes und Seiner Propheten und die gemeinsame historische Hoffnung aller Gesellschaften und Generationen.

Die Verwirklichung dieser Zukunft ist ein unentbehrlicher Bestandteil und Zweck der Schöpfung, die den hohen Stellenwert der Menschen verbürgt und woran alle gottesfürchtigen Erdenbürger vom ganzen Herzen glauben. Die Gestaltung der Weltgemeinschaft, die Realisierung eines gemeinsamen international anerkannten Systems unter Beteiligung der Wissenschaftlern, Führungspersonen und natürlich der ganzen Weltbevölkerung ist ein expliziter Weg, der zu diesem Ziel führen muss. Die wissenschaftlichen, technischen und technologischen Fähigkeiten in den Informations- und Kommunikationsbereichen haben ein gemeinsames Verständnis in der Weltgemeinschaft hervorgebracht und das notwendige Fundament für ein gemeinsames System errichtet. Nun ist es die große Verantwortung der Wissenschaftler und Führungskräfte in der Welt, mit dem Glauben an die Endgültigkeit dieser Richtung, ihre historische Rolle zu spielen.

Ich möchte nun auf diese Tatsache hinweisen, dass der westliche Liberalismus wie der Kommunismus sich deshalb seinem Ende nähert, weil er verpasst hat, die Welt und die Menschen so wie sie sind in Betracht zu ziehen, und versucht hat, seinen "selbst erfundenen" Weg und Zweck der Menschheit aufzuzwingen. Somit hat er anstelle der göttlichen Werte der Menschen - wie Gerechtigkeit, Freiheit, Liebe, Zuneigung und Brüderlichkeit - die Rivalität für mehr individuelle und gruppenzugehörige materielle Interessen als Grundlage des Lebens bestimmt. Nun müssen wir von der Vergangenheit Lehren ziehen, und mit Verständnis für die Notwendigkeit einer Korrektur in dieser Richtung - unter Berücksichtigung der gegenwärtigen Erfordernisse - mit einer weit umfassenden Bestrebung beginnen.

In diesem Sinne und um zu einem Schluss zu kommen, möchte ich auf zwei wichtige Punkte hinweisen:

Eine Reform des gegenwärtigen Zustands der Welt ist selbstverständlich machbar. Wir müssen aber wissen, dass dabei eine Zusammenarbeit aller Staaten und Völker unumgänglich ist. Daher müssen die internationalen Kapazitäten für eine solche Kooperation ausgeschöpft werden. Meine Teilnahme an dieser Konferenz ist ein Zeichen meines Respekts vor dieser wichtigen Angelegenheit, den Menschenrechten sowie meines Engagements zur Verteidigung der Rechte der Völker gegenüber dem schandvollen Phänomen des Rassismus.

Wegen mangelhafter Durchsetzungskraft der Systeme und der internationalen politischen, wirtschaftlichen, sicherheitsspezifischen und kulturellen Beziehungen ist es erforderlich, die in der Vergangenheit begangenen Fehler einzugestehen und die vorhandenen Strukturen unter Berücksichtigung der menschlich-göttlichen Werte und einer auf Tatsachen basierten Definition über die Menschheit mit einer Änderung in Ansichten und Verhalten zu reformieren. In dieser Hinsicht müssen eine sofortige Umgestaltung in Strukturen des Sicherheitsrats und Beseitigung des diskriminierenden Privilegs des "Vetorechts" sowie eine Umstrukturierung des internationalen Finanzsystems in Agenda gestellt werden. Sollte die Dringlichkeit dieser Änderungen nicht erkannt werden, muss man mit einem höheren Preis für jede hingenommene Zögerung rechnen.

Liebe Freunde, eine Vorwärtsbewegung in Richtung Gerechtigkeit und Würde der Menschen ist eine schnelle Bewegung im Strom des Wassers. Das Elixier der Liebe und Zuneigung dürfen wir nicht außer Acht lassen. Der Glaube an eine prosperierende Zukunft gibt uns Erkenntnis und Zuversicht, damit wir uns für eine Welt voller Liebe und Segen und weg von Armut und Hass vorbereiten und die Gütigkeit Gottes und eine gerechte Führung der Menschen genießen können. Leisten wir einen Beitrag zur Bewältigung dieser wichtigen Herausforderung. In der Hoffnung auf diesen schönen und hellen Tag.

Ich wünsche Ihnen Gottes Segen.


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Quelle:
Rede des Präsidenten der Islamischen Republik Iran, Dr. Mahmoud Ahmadinedschad,
auf der UN-Konferenz gegen Rassismus in Genf (20. April 2009)
http://www.iranembassy.de/ger/files/Rede%20Praes%20Ahmadin%20Genf%20Apr%202009.pdf
veröffentlicht mit der freundlichen Genehmigung der
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veröffentlicht im Schattenblick zum 24. April 2009