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HOCHSCHULE/1723: Hochschulrektorenkonferenz - Bundesfinanzierung von Lehre und Forschung nötig (idw)


Hochschulrektorenkonferenz (HRK) - 30.05.2012

HRK-Präsident zu Entwurf einer Grundgesetzänderung:
Bundesfinanzierung von Lehre und Forschung nötig



Zu dem heute vom Bundeskabinett gebilligten Vorschlag von Bundesbildungsministerin Annette Schavan, den Artikel 91b des Grundgesetzes auf Einrichtungen der Wissenschaft und Forschung an Hochschulen zu erweitern, um eine stärkere Bundesförderung für die Hochschulen zu ermöglichen, erklärt der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Professor. Dr. Horst Hippler:

"Die Hochschulen setzen große Hoffnungen auf die Lockerung des so genannten 'Kooperationsverbots'. Zu begrüßen ist deshalb, dass die Bundesregierung die Frage der Finanzierung der Hochschulen konstruktiv lösen möchte. Denn angesichts der zahlreichen Aufgaben, die die Hochschulen heutzutage in Lehre, Forschung, Weiterbildung, Wissenstransfer, Gründungsförderung, Internationalisierung usw. wahrnehmen sollen, ist es dringend erforderlich, deren Grundfinanzierung dem tatsächlichen Bedarf anzupassen. Dazu ist eine Beteiligung des Bundes unverzichtbar, ohne dass die Länder ihr finanzielles Engagement für die Hochschulen reduzieren. Eine langfristige, verlässliche Mitfinanzierung des Bundes in Ergänzung zu befristeten Sonderprogrammen muss möglich werden. Eine entsprechende Ergänzung des Artikels 91b GG würde das Tor dafür öffnen, wobei der Formulierungsvorschlag der Bundesregierung für die Erreichung dieses Zieles aber noch klarer gefasst werden könnte.

Wir reden hier von einem Vorhaben, das die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands in den kommenden Jahrzehnten fördern wird. Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem viele Hochschulen ihren eigenen Erfolg bei der Einwerbung von Forschungsprojektmitteln kaum mehr verkraften, weil ihre Grundausstattung mit Personal, Räumen und Geräten nicht hinreicht. Und für gezielte Angebote zur Weiterbildung, für Teilzeitstudierende, für Studieninteressenten aus bildungsfernem Milieu oder Studienanfängerinnen und -anfänger ohne Abitur reichen vielfach die Mittel nicht. Hier spart Deutschland angesichts des künftigen hohen und sogar zunehmenden Bedarfs an qualifizierten Fachkräften mit hochwertiger akademischer Bildung derzeit an den falschen Stellen. Das zu ändern, dazu kann die auf den Weg gebrachte Grundgesetzänderung einen bedeutenden Beitrag leisten."

Weitere Informationen unter:
http://www.hrk.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution313

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Susanne Schilden, 30.05.2012
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Juni 2012