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MEDIEN/165: Neue Ausgabe von Forschung Frankfurt zur Bildungsforschung (idw)


Goethe-Universität Frankfurt am Main - 27.04.2011

Neue Ausgabe von Forschung Frankfurt zur Bildungsforschung


Während Bildungspolitiker heftig über die Abschaffung der Hauptschule streiten, sind sich die meisten Bildungsforscher einig: Entscheidend ist nicht wo, sondern wie Kinder unterrichtet und betreut werden. Wie kann es gelingen, den Schulalltag unterschiedlichen Lernvoraussetzungen so anzupassen, dass möglichst alle Schülerinnen und Schüler optimal gefördert werden? In dem vom Land Hessen geförderten LOEWE-Forschungszentrum IDeA erforschen mehr als 80 Wissenschaftler in 20 Projekten seit 2008, welche Ursachen Lern- und Leistungsprobleme haben und unter welchen Voraussetzungen erfolgreiches Lernen möglich ist.

In der soeben erschienenen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins "Forschung Frankfurt" werden erste Ergebnisse aus Langzeitstudien vorgestellt. IDeA steht für "Individual Development and Adaptive Education of Children at Risk".Die individuelle Entwicklung und Lernförderung bei drei- bis zehnjährigen Kindern mit Entwicklungsrisiken steht im Mittelpunkt der Forschung, um rechtzeitig und präventiv intervenieren zu können. Im IDeA-Zentrum, übrigens hessenweit das einzige sozialwissenschaftliche Zentrum der LOEWE-Förderlinie, arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus sechs Fachbereichen der Goethe-Universität zusammen mit ihren Kollegen aus dem Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) und dem Frankfurter Sigmund-Freud-Institut. Sie sorgen dafür, dass Frankfurt als eines der wenigen deutschen Zentren Empirischer Bildungsforschung sichtbar wird und den Anschluss zur internationalen Spitzenforschung hält, die zurzeit von den anglo-amerikanischen Forschungseinrichtungen dominiert wird.

Die Frankfurter Bildungsforscher nehmen gezielt auch die vorschulischen Lernprozesse in den Fokus. Dazu Andreas Gold, Professor für Pädagogische Psychologie und stellvertretender wissenschaftlicher Leiter des LOEWE-Zentrums in seinem Beitrag in Forschung Frankfurt: "Es ist davon auszugehen, dass sich Entwicklungsverzögerungen und frühe Kompetenzdefizite, die in den ersten sechs Lebensjahren auftreten, weiter potenzieren und dass damit die Wahrscheinlichkeit für einen schulischen Misserfolg größer wird. Wir wissen allerdings noch viel zu wenig darüber, welche theoretisch begründbaren und empirisch nachweislich wirksamen (früh)pädagogischen Maßnahmen die geeigneten sind." Hier setzen die IDeA-Forscher an - dazu einige Themen in "Forschung Frankfurt" 1/2011:

- Individuelle Förderung in heterogenen Klassen
- Lernforschung und neue Methoden der Neurowissenschaften
- Erfolge bei Risikokindern durch frühe Prävention
- ADHS und Chancen zur Selbstregulation
- Ursachen und Auswirkungen von Lernschwierigkeiten beim Lesen, Schreiben und Rechnen
- Mit Kreativität mathematische Probleme meistern

Darüber hinaus bietet die neue Ausgabe des Wissenschaftsmagazins unter anderem Themen aus den Naturwissenschaften und der Medizin:

- Schmerz- und Entzündungsforschung: Über die Schlüsselrolle der Eicosaniode
- Giftige Zwerge in der Umwelt? Über die Wirkungen von Nanomaterialien in aquatischen Ökosystemen
- Neuroscience am Computer: Von der Struktur zur Funktion einzelner Nervenzellen
- Zell- und Gentherapie - Neue Perspektiven für die Frankfurter Forschung




Kostenlose Bestellung: ott@pvw.uni-frankfurt.de

Weitere Informationen unter:
http://www.forschung-frankfurt.uni-frankfurt.de/2011/index.html

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution131


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Goethe-Universität Frankfurt am Main, Ulrike Jaspers, 27.04.2011
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. April 2011