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UNIVERSITÄT/2547: Der Goethe ForschungsCampus und mehr (Goethe Uni Frankfurt)


Goethe-Universität Frankfurt - Pressemitteilung vom 1. September 2010

Der Goethe ForschungsCampus und mehr

Universität Frankfurt reicht fünf Antrags-Skizzen für die nächste Runde der Exzellenz-Initiative ein


FRANKFURT. Seit dem 1. September ist es offiziell: In der dritten Runde der Exzellenzinitiative schickt die Goethe-Universität fünf Projekte ins Rennen. Hessens größte Hochschule reicht dabei interdisziplinäre Antragsskizzen für drei Graduiertenschulen, einen neuen Exzellenzcluster und ein Zukunftskonzept ein:

In ihrem Zukunftskonzept "Der Goethe ForschungsCampus: Design und Dynamik einer Universität der Zukunft" setzt die Universität auf ihre einzigartige institutionelle Autonomie und möchte so herausragende Rahmenbedingungen für international sichtbare Forschung schaffen. Den Leitideen von Modernität, Diversität und Autonomie folgend sollen universitäre Einrichtungen mit herausragenden wissenschaftlichen Partnerinstitutionen verbunden werden, so dass ein kreatives Zusammenwirken von internationalen Spitzenforschern aller Karrierestufen, Entfaltungsraum für Nachwuchswissenschaftler und das frühzeitige Heranführen von Studierenden an Spitzenforschung erreicht werden können.

Ihrer Tradition als Bürgeruniversität folgend will die Universität außerdem zukunftsträchtige forschungs- und gesellschaftsrelevante Fragestellungen identifizieren und bearbeiten. So kann sie ihre Rolle als Integrator und Motor der Wissenschaftsregion Frankfurt/Rhein-Main weiter ausdehnen.

Das Exzellenzcluster "Struktur komplexer Materie" (Structure of Complex Matter) widmet sich primär Fragen der Vielteilchenphysik und vermittelt dadurch zwischen der Grundlagenforschung an fundamentalen Kräften und deren technologischer Anwendung in Bereichen wie Medizin oder Weltraumforschung. Die deutschlandweit einmalige Einrichtung soll in gemeinsamer Sprecherschaft der Goethe-Universität und der Technischen Universität Darmstadt an den Start gehen.

Die Graduiertenschule für Volkswirtschaftslehre, Finanzwirtschaft und Management (Frankfurt Graduate School of Economics, Finance, and Management, GSEFM) vereint in Kooperation mit der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der Technischen Universität Darmstadt Kompetenzen aus Rechtswissenschaft, Volks- und Betriebswirtschaftslehre.

Die Frankfurter Graduiertenschule: Sprache als komplexes System (Frankfurt Graduate School: Language as a Complex System, LACS) führt Konzepte und Methoden der Linguistik mit solchen aus Philosophie, Psychologie, Informatik und Neurowissenschaften zusammen.

Das lebenswissenschaftliche Graduiertenzentrum FIS (Frankfurt Integrated Graduate Center for Life Sciences) schließlich fußt auf den Forschungsbereichen "Biophysikalische Chemie und Strukturbiologie", "Molekulare Medizin und Signaltransduktion" sowie "Neurobiologie und computergestützte Biologie".

Alle Anträge sind das letzte Jahr hindurch von Forschern der Universität und in Kooperation mit außeruniversitären Wissenschafts-Partnern erarbeitet worden. "Die vorliegenden Anträge sind das Ergebnis eines mehrstufigen, kritisch-konstruktiven Auswahlprozesses", so der Präsident der Goethe-Universität, Prof. Werner Müller-Esterl. "Unser Anspruch ist es, die Goethe-Universität dauerhaft zu einer forschungsintensiven Universität von internationaler Reputation zu machen, die hervorragenden wissenschaftlichen Nachwuchs ausbildet, Kenntnisse auf neuestem Stand vermittelt und Forschungsergebnisse hervorbringt, die gesellschaftlich relevant, international wettbewerbsfähig und wirtschaftlich chancenreich sind. Um dies zu erreichen, sind wir in einer guten Startposition: Stetig steigende Forschungserfolge, interdisziplinäre Zusammenarbeit, ein geeignetes Umfeld für Forscherinnen und Forscher aller Disziplinen sowie eine Region, die Dynamik einfordert und zulässt, bieten uns ein einzigartiges Umfeld für die Verwirklichung unserer Ziele. Diese Chance wollen wir ergreifen!"

Die eingereichten Antragsskizzen werden in den kommenden Monaten unter anderem von Experten der Deutschen Forschungsgemeinschaft und des Wissenschaftsrates begutachtet werden. Im März 2011 wird dann feststehen, welche der neuen Projekte zur Einreichung von Vollanträgen aufgefordert werden. Dann wird die Goethe-Universität zudem die Verlängerung ihrer drei erfolgreichen Exzellenzcluster der ersten Programmphase ("Herausbildung normativer Ordnungen", "Makromolekulare Komplexe" und "Kardiopulmonales System") beantragen. Die endgültigen Förderentscheidungen fallen im Sommer 2012.

Die Exzellenzinitiative zielt darauf ab, gleichermaßen Spitzenforschung und die Anhebung der Qualität des Hochschul- und Wissenschaftsstandortes Deutschland in der Breite zu fördern, ihn damit nachhaltig zu stärken, seine internationale Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und Spitzen im Universitäts- und Wissenschaftsbereich sichtbar zu machen.
So kann eine Universität für eine erfolgreich bewilligte Graduiertenschule 1 bis 2,5 Millionen Euro pro Jahr erwarten, für ein erfolgreich bewilligtes Exzellenzcluster 3 bis 8 Millionen Euro jährlich. Das zu erwartende Fördervolumen für ein Zukunftskonzept liegt bei etwa 8 bis 12 Millionen Euro jährlich.


Die Goethe-Universität ist eine forschungsstarke Hochschule in der europäischen Finanzmetropole Frankfurt. 1914 von Frankfurter Bürgern gegründet, ist sie heute eine der zehn drittmittelstärksten und größten Universitäten Deutschlands. Am 1. Januar 2008 gewann sie mit der Rückkehr zu ihren historischen Wurzeln als Stiftungsuniversität ein einzigartiges Maß an Eigenständigkeit. Parallel dazu erhält die Universität auch baulich ein neues Gesicht. Rund um das historische Poelzig-Ensemble im Frankfurter Westend entsteht ein neuer Campus, der ästhetische und funktionale Maßstäbe setzt. Die "Science City" auf dem Riedberg vereint die naturwissenschaftlichen Fachbereiche in unmittelbarer Nachbarschaft zu zwei Max-Planck-Instituten. Mit über 55 Stiftungs- und Stiftungsgastprofessuren nimmt die Goethe-Universität laut Stifterverband eine Führungsrolle ein.


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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 197 vom 1. September 2010
Herausgeber: Der Präsident
Abteilung Marketing und Kommunikation, Postfach 11 19 32
60054 Frankfurt am Main
Redaktion: Stephan M. Hübner, Pressereferent
Abteilung Marketing und Kommunikation
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Telefon (069) 798 - 23753, Telefax (069) 798 - 28530
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Internet: www.uni-frankfurt.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 3. September 2010