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WESTSAHARA/011: Konfliktparteien beenden von der UNO einberufene, informelle Gespräche in New York (UNO)


UNO - Pressemitteilung vom 19. Dezember 2010

Westsahara-Konfliktparteien beenden von der UNO einberufene, informelle Gespräche in New York


19. Dezember 2010 - Die Delegationen Marokkos und der Frente Polisario haben auf Einladung des Persönlichen Beauftragten des Generalsekretärs an einer vierten Runde informeller Gespräche zur Beendigung des Konflikts in Westsahara teilgenommen.

An dem auf Einladung des Beauftragten, Christopher Ross, stattfindenden, dreitägigen Treffen in Long Island beteiligten sich darüber hinaus Vertreter der Nachbarstaaten Algerien und Mauretanien. Einer Erklärung zufolge, die von Herrn Ross' Büro herausgegeben wurde, fanden die Diskussionen, wie die vorangegangenen informellen Gespräche, in "einer Atmosphäre ernsthaften Engagements, der Offenheit und des gegenseitigen Respekts" statt.

Die Vorschläge der beiden Seiten wurden von neuem vorgelegt, aber am Ende des Treffens blieb jede Partei weiterhin bei ihrer Zurückweisung des Vorschlags der jeweils anderen Seite als alleiniger Basis für zukünftige Verhandlungen, hieß die Verlautbarung weiter.

In dem von den entsprechenden Sicherheitsratsresolutionen vorgegebenen Rahmen engagierten sich die Parteien in umfassenden Diskussionen über innovative Ansätze, die eine neue Dynamik in den Verhandlungsprozeß bringen sollen, der im nächsten Jahr auf der Basis regulärer Treffen fortgeführt wird.

"Beide Parteien legten konkrete Ideen dazu vor, die während der nächsten zwei Runden informeller Gespräche, die vom 21. bis 22. Januar und im März 2011 stattfinden, weiterentwickelt werden."

Die Delegationen sprachen auch über das vom Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR) aufgestellte Programm vertrauensbildender Maßnahmen und bestätigten die Wiedereinführung der Familienbesuche auf dem Luftweg.

Wie während der dritten Runde der informellen Gespräche vereinbart, planen die vier Delegationen in naher Zukunft ein Treffen mit dem Büro des Hohen Flüchtlingskommissars in Genf, um die Umsetzung des "Aktionsplans" im ganzen zu prüfen und die Einrichtung von Familienbesuchen über die Straße voranzubringen.

Herr Ross appellierte an die beiden Parteien, zu helfen, eine Atmosphäre des Vertrauens zu schaffen, um Verhandlungsfortschritte zu erzielen und alles zu vermeiden, das negative Auswirkungen auf diesen Prozeß haben könnte.

Der Weltsicherheitsrat hatte die Parteien im Jahr 2009 mit seiner Resolution 1871 aufgefordert, ihren Dialog unter der Schirmherrschaft des UNO-Generalsekretärs fortzusetzen, um "eine gerechte, haltbare und beiderseitig akzeptable politische Lösung" zu finden, "die für die Selbstbestimmung der Menschen in Westsahara sorgt."

Die UNO ist seit 1976, als nach dem Ende der spanischen Kolonialverwaltung des Territoriums die Kämpfe zwischen Marokko und der Frente Polisario ausbrachen, in die Bemühungen um eine Beilegung des Konflikts um Westsahara eingebunden.

Marokko hat Pläne für eine Autonomie vorgelegt. Die Position der Frente Polisario ist hingegen, daß in einem Selbstbestimmungsreferendum über den endgültigen Status des Gebietes entschieden werden sollte, das Unabhängigkeit als Option mit einschließt.


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Quelle:
Parties to Western Sahara conflict end UN-convened informal talks in New York
© United Nations, 19. Dezember 2010, Reproduced with permission.
http://www.un.org/apps/news/story.asp?NewsID=37116&Cr=western
mit freundlicher Genehmigung der Vereinten Nationen
in einer Übersetzung des Schattenblick aus dem Englischen


veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Dezember 2010