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MELDUNG/645: Eröffnung der Biofach in Nürnberg (BMEL)


Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
Pressemitteilung Nr. 43 vom 12.02.2019

Klöckner: "Bio bleibt im Aufschwung - für die Förderung nehmen wir Geld in die Hand"

Eröffnung der Biofach in Nürnberg - Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft veröffentlicht Biobarometer 2018


Am Mittwoch, 13. Februar 2019, eröffnet die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, die 30. Weltleitmesse für Biolebensmittel, die Biofach in Nürnberg. Rund 3.000 Aussteller aus 95 Ländern präsentieren hier neue Trends für Bio-Lebensmittel, vegetarische und vegane Ernährung, Protein-Produkte, Convenience sowie Zero-Waste-Produkte.

Julia Klöckner: "Die Nachfrage nach ökologischen Lebensmitteln ist weiter steigend. Das neunte Jahr in Folge ist die Branche gewachsen, der Umsatz hat sich in den vergangenen zehn Jahren fast verdoppelt. Diesen Trend bestätigen auch die Zahlen des Ökobarometer 2018, das wir diese Woche veröffentlicht haben. Demnach kaufen 78 Prozent der befragten Verbraucherinnen und Verbraucher Bioprodukte.

Deutlich wird: Verbraucherinnen und Verbraucher legen Wert auf Tierwohl, Regionalität und Nachhaltigkeit - beim Einkauf, aber auch dem Restaurantbesuch. Und sie sind bereit, dafür auch mehr zu zahlen. Das ist ein klares Votum, das ich ernst nehme. Mein Ziel ist es deshalb, den ökologischen Landbau durch gute politische Rahmenbedingungen weiter zu fördern. Dafür nehmen wir Geld in die Hand. Landwirte, die auf ökologischen Landbau umstellen, erhalten etwa eine Umstellungs- sowie Beibehaltungsprämie. Zudem habe ich den Etat für das Bundesprogramm Ökologischer Landbau für 2018 und 2019 von 20 auf jeweils 30 Millionen Euro erhöht. In Deutschland haben wir die maßgeblichen Stellschrauben für das Wachstum der Branche mit der Zukunftsstrategie ökologischer Landbau gelegt - und das gemeinsam mit der ökologischen Lebensmittelbranche. Hier werde ich konsequent weitermachen."


Zentrale Ergebnisse des Ökobarometers 2018:

Ein Drittel der Befragten gibt an, in Zukunft häufig Biolebensmittel einzukaufen - 2017 war das noch gut ein Viertel der Befragten. Gekauft werden die Bioprodukte bevorzugt im Supermarkt. Aber auch der Einkauf auf Wochenmärken, in Bäckereien und beim Metzger wird immer beliebter. Die wichtigsten Gründe für den Kauf von Biolebensmitteln sind artgerechte Tierhaltung, das gaben 95 Prozent der Befragten an, und die Regionalität (93 Prozent). Jeweils 89 Prozent der Befragten wollen zur geringeren Schadstoffbelastung und zum Umweltschutz beitragen, 86 Prozent wollen mit ihrer Kaufentscheidung explizit die Verbreitung des ökologischen Landbaus unterstützen.

Mit seinem Schwerpunktthema "Essen außer Haus" hat das Ökobarometer 2018 zudem das Bioangebot in Restaurants, Imbissen und Cafés unter die Lupe genommen. Fazit: In Bäckereien und Metzgereien würde knapp die Hälfte der Befragten solche Biogerichte bewusst bevorzugen, in Cafés/Bistros oder Restaurants würde dies noch über ein Drittel tun. Und sogar 38 Prozent der Befragten geben an, Biogerichte in Restaurants, Imbissen, Cafés und Ähnlichem auch dann bewusst zu bevorzugen, wenn diese teurer sind als andere Gerichte.


Hintergrund - Biobranche in Deutschland und Ökobarometer

2017 wurden in Deutschland 1.373.157 Hektar landwirtschaftlich genutzte Fläche von 29.395 Betrieben ökologisch bewirtschaftet. Das entspricht einem Anteil an der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche von 8,2 Prozent und an der Gesamtzahl der landwirtschaftlichen Betriebe einem Anteil von 11 Prozent.

Deutschland hat mit großem Abstand den größten Biomarkt in der EU und steht weltweit nach den USA an zweiter Stelle. Im Jahr 2018 ist der Umsatz um 5,5 Prozent auf 10,91 Milliarden Euro gestiegen. Dies sind vorläufige Schätzungen von Marktexperten. Das Wachstum geht vor allem auf den Lebensmitteleinzelhandel (LEH) zurück. Verbraucher nahmen ein größeres Sortiment des LEH gerne an.

Die wichtigste Vermarktungsschiene für Ökoprodukte ist der konventionelle Lebensmittelhandel, über den im Jahr 2017 59 Prozent der ökologisch erzeugten Lebensmittel abgesetzt wurden. Danach folgten der Naturkosthandel (einschließlich Hofläden mit Zukauf oder Umsatz von mehr als 50.000 ?/Jahr) mit 29 Prozent und die sonstigen Einkaufsstätten (Direktvermarkter, Wochenmärkte, Bäckereien, Metzgereien, Abokisten, Online-Bestellungen, Tankstellen) mit knapp 12 Prozent.

Das Ökobarometer wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft regelmäßig in Auftrag gegeben. Es ist eine repräsentative telefonische Umfrage zum Konsum von Biolebensmitteln. Für die aktuelle Studie führte das Marktforschungsinstitut infas von August bis Oktober 2018 insgesamt 1.007 Interviews durch.

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 43 vom 12.02.19
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
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veröffentlicht im Schattenblick zum 14. Februar 2019

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