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GENTECHNIK/522: Bayern - Immer mehr Milch ohne Gentechnik (UBS)


Unabhängige Bauernstimme, Nr. 380 - September 2014
Die Zeitung von Bäuerinnen und Bauern

Bayern: Immer mehr Milch ohne Gentechnik
Bayerische Milchbauern lehnen gentechnisch veränderte Futtermittel ab, auch wenn sie die Milch konventionell vermarkten

von Annemarie Volling, Netzwerk gentechnikfreie Landwirtschaft



In Bayern... Hier stieg laut einer Untersuchung der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) der Anteil der "ohne Gentechnik" erzeugten angelieferten Milch von 9,7 % (2011) auf 17,5 % (2012) auf 20,5 % (2013). Hinzu kommt die Biomilchmenge, die im Jahr 2011 bei 4,3 % lag, 2013 bei 4,7 %. Die größten Zuwächse bei der Milch "ohne Gentechnik" verzeichneten die Molkereien, die jährlich weniger als 50 Mio. kg Milch erfassen.

Nach Schätzungen des LfL ist die Menge der in Bayern "ohne Gentechnik" erzeugten Milch etwa doppelt so groß, weil viele Milcherzeuger aus grundsätzlichen Erwägungen, unabhängig von der Molkereistrategie, ihre Produktion umgestellt hätten. Die Bezahlung für die Milch "ohne Gentechnik" sei in den befragten bayerischen Molkereien recht unterschiedlich. So gewährten 13 der 17 Molkereien Zuschläge von weniger als 1 Ct/kg angelieferter Milch "ohne Gentechnik". Vier Molkereien bezahlten 1 Ct/kg und mehr. Dass nicht mehr Milchprodukte als "ohne Gentechnik" gekennzeichnet sind, dafür ist laut der Studie der Lebensmitteleinzelhandel verantwortlich. Ständiger Preisdruck bei Milchprodukten veranlasst viele Molkereien, eine Vermarktung von Milchprodukten "ohne Gentechnik" zu unterlassen, da der höhere Aufwand und die damit verbundenen Kosten nicht durch entsprechende Mehrerlöse gedeckt werden können. Auch seien überproportionale Kostensteigerungen bei der Verwendung von Zutaten "ohne Gentechnik" in bestimmten Produktbereichen (Bsp. Fruchtjoghurt) ökonomisch kaum darstellbar. Bewegung erhoffen sich die befragten Unternehmen aber durch die Ankündigungen von Rewe, bei Handelsmarkenprodukten tierischen Ursprungs künftig auf den Einsatz von gentechnikfreiem Eiweißfutter aus Europa zu setzen.

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Quelle:
Unabhängige Bauernstimme, Nr. 380 - September 2014, S. 12
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veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Oktober 2014