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HUNGER/218: Papst sprach auf Welternährungsgipfel in Rom (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 19. November 2009

Papst sprach auf Welternährungsgipfel in Rom

DBV in der deutschen Delegation


Heute und auch in Zukunft gibt es genug Nahrungsmittel, um die Menschen zu ernähren. Die Probleme liegen vorrangig in der Verteilung und unzureichenden Nutzung der weltweit verfügbaren landwirtschaftlichen Ressourcen. Dies stellte Papst Benedikt XVI. in einer Ansprache auf dem Welternährungsgipfel der FAO heraus. Dabei ging der Papst auch kritisch auf die Vernichtung von Nahrungsmitteln zur Erzielung von ökonomischen Vorteilen ein. Seiner Ansicht nach liegt der Ansatz zur Überwindung von Hunger und Armut in der Förderung der Landwirtschaft in den armen Ländern, nicht zuletzt durch Aus- und Fortbildung. Als Mahnung an die entwickelten Länder forderte er, die Märkte für Produkte aus den Entwicklungsländern zu öffnen und ihnen durch Sonderregeln im internationalen Handel zu helfen.

Der Deutsche Bauernverband (DBV) sieht sich in seiner Auffassung bestätigt, dass die Landwirtschaft und die ländlichen Räume in der Entwicklungspolitik der vergangenen Jahre auch von Deutschland sträflich vernachlässigt wurden. In einem neuen Aufbruch zur Bekämpfung des Hunger- und Armutsproblems sollten die Landwirte und die Bauernverbände zukünftig eine zentrale Rolle spielen. Bundesministerin Ilse Aigner unterstrich in ihrer Ansprache, dass die Bundesregierung für Ausgaben in der Entwicklungspolitik künftig einen angemessenen Teil für die Landwirtschaft und die ländliche Entwicklung bereitstellen wird. Für Landwirte in den Entwicklungsländern forderte sie insbesondere verlässliche politische Rahmenbedingungen, vorrangig den Zugang zu Produktionsfaktoren wie Boden und Wasser. Eine führende Rolle, so stellte Ministerin Aigner heraus, messe sie den Frauen in vielen Entwicklungsländern bei. Sie seien oft die Triebkräfte für Fortschritt und Perspektive.

Die Forderung nach einer standortangepassten Entwicklung der Landwirtschaft sowie der Infrastruktur in ländllichen Räumen zog sich wie ein roter Faden durch die zahlreichen Beiträge in der Konferenz. Investitionen in die Landwirtschaft, die Steigerung der Produktivität, auch durch den Einsatz von modernen Technologien, wie auch der Biotechnologie, werden als die zentralen Punkte gesehen. Ein besonderes Augenmerk sei dabei auf Investitionen in Aus- und Fortbildung zu legen, mahnten viele Redner an. Die Entwicklung und Förderung der menschlichen Fähigkeiten seien in Verbindung mit verlässlichen politischen Rahmenbedingungen die absolute Grundlage für eine nachhaltige Überwindung von Hunger und Armut weltweit.

Vom 16. bis 18. November 2009 fand auf Einladung der FAO, der Landwirtschafts- und Ernährunsorganisation der Vereinten Nationen, ein Gipfeltreffen zur Sicherung der Welternährung in Rom am Sitz der FAO statt. Über 60 Staats- und Regierungschefs und über 100 Agrar- und Entwicklungsminister aus mehr als 120 Ländern weltweit, haben an der Konferenz teilgenommen. Deutschland war durch Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner und der parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Gudrun Kopp, vertreten. Der DBV war neben anderen Nichtregierungsorganisationen als Mitglied der deutschen Delegation in Rom dabei. Alarmsignal und Auslöser für diese Konferenz ist die steigende Zahl von hungernden bzw. unterernährten Menschen, vorrangig auf dem afrikanischen Kontinent, die die Schwelle von 1 Milliarde deutlich überschritten hat. Laut FAO-Generaldirektor Jacques Diouf soll die Konferenz die Regierungen weltweit aufrütteln, sich stärker in der Bekämpfung des Hungers zu engagieren. In seiner Eröffnungsrede stellte er die Landwirtschaft als Schlüsselsektor im Kampf gegen den Hunger in den Vordergrund.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 19. November 2009
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 21. November 2009