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LANDWIRTSCHAFT/1356: Kühe mieten mit Mehrwert (aid)


aid - PresseInfo Nr. 16/09 vom 15. April 2009

Kühe mieten mit Mehrwert

Wanda, Seline oder lieber Diamond?


(aid) - Wanda ist elf Jahre alt, verspielt und gutmütig. Selina schön, robust, aber etwas ungeduldig und Diamond sensibel und neugierig, mag aber keine lauten Töne. Die Auswahl ist gar nicht so einfach. Die Rede ist hier von Kühen, die zur Miete angeboten werden. Kühe zum Mieten? Eine neue Geschäftsidee eines Appenzeller Bauern, die auf Anhieb erfolgreich war. 19 Kühe bietet der Bauer an, 2008 waren alle ausgebucht, für 2009 sind feste Reservierungen vorhanden. Und so funktioniert das Ganze: Wer eine Kuh besitzen möchte, aber keinen Stall hat, kann sich unter www.kuehe-mieten.ch ein Tier aussuchen. Im Mietpreis für 190 Franken pro Monat oder auch für 390 Franken die ganze Alpsaison (Juni bis August) sind enthalten: Besuch der Kuh und Weide, eine Übernachtung in der Alphütte mit einfachem Bauernfrühstück für die ganze Familie, Mithilfe beim Melken der Kuh, eine Bootsfahrt auf dem Seealpsee und ein Besuch der Käserei. Drei bis sieben Käselaibe erhält der Mieter zum Vorzugspreis. Und zum Schluss noch ein Erinnerungsfoto mit "seiner" Kuh. Im ersten Jahr klemmte Bauer Breitenmoser Werbezettel unter die Windschutzscheiben der zahlreichen Besucher des Appenzell und hatte damit unerwarteten Erfolg. Offensichtlich sei die Natursehnsucht groß, so Breitenmoser. Inzwischen können sich die überwiegend städtischen Interessenten ihr Mietobjekt im Internet anschauen und buchen. Die Sache boomt und Mietkühe werden mittlerweile auch zu Hochzeiten und Weihnachten verschenkt, stellte der Bauer fest. Eine Expansion ist allerdings nicht möglich, dazu fehlt es an Land und der nötigen Futtergrundlage. Aber seinem Ziel, sein Einkommen allein über die Produkte des Betriebs zu erzielen, ist Breitenmoser mit dem Mietgeschäft näher gekommen.

aid, Renate Kessen

Weitere Informationen: www.kuehe-mieten.ch


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Quelle:
aid PresseInfo Nr. 16/09 vom 15. April 2009
Herausgeber: aid infodienst
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veröffentlicht im Schattenblick zum 16. April 2009