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LANDWIRTSCHAFT/1523: Tränkwasser-Untersuchungen in Hähnchen- und Putenställen (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 3. Juli 2012

Alles nur Ablenkungsmanöver?

WLV-Präsident Röring kritisiert NRW-Minister Remmel



"Wenn durch Untersuchungen der illegale Einsatz von Tierarzneimitteln zweifelsfrei nachgewiesen werden kann, ist die zuständige Veterinärbehörde in der Pflicht und in der Lage, derartige Verstöße zu ahnden. Das weiß Minister Remmel und deshalb wird er seine Veterinärbehörden entsprechend mit Personal ausgestattet haben", kommentiert der Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV), Johannes Röring, die heute in NRW vorgestellten Ergebnisse der Tränkwasser-Untersuchungen in Hähnchen- und Putenställen. "Sind derartige Schlussfolgerungen aber nicht möglich, so sehen wir es sehr kritisch, wenn mit der ständigen Veröffentlichung derartiger Untersuchungsergebnisse der Eindruck bei der Bevölkerung erweckt wird, die Mehrheit landwirtschaftlicher Tierhalter würde gewissen- und verantwortungslos Antibiotika einsetzen. In diesem Fall muss sich Minister Remmel fragen lassen, ob er seiner Überwachungspflicht ausreichend nachkommt", so der WLV-Präsident.

Laut NRW-Studie wurden in 26 der untersuchten 29 Hähnchen- und 13 Putenställe im Tränkwasser Rückstände antibiotisch wirksamer Substanzen gefunden. "Es ist bekannt, dass eine Therapie von Tiergruppen über Wasser- oder Futterleitungen gegenüber der Einzeltierbehandlung besondere Sorgfalt erfordert", erläutert WLV-Präsident Röring. "Viele landwirtschaftliche Betriebe haben deshalb technische Ausrüstungen, die dabei helfen, die sichere Medikamentenaufnahme durch die kranken Tiere zu erreichen". Zudem gibt es seit 2009 den sogenannten Leitfaden für die orale Medikation des BMELV, der von Bund und Ländern gemeinsam mit der Praxis erarbeitet wurde, um über die Risiken beim Einsatz oraler Medikation zu informieren und diesen noch sicherer zu gestalten. So gilt es z. B. Ablagerung von Wirkstoffen in den Leitungen oder Futtertrögen zu verhindern.

Die Therapie von kranken Tieren über Futter oder Wasser, die sogenannte orale Medikation, wird nicht nur von Landwirten und Tierärzten, sondern auch von Behördenvertretern aus Bund und Ländern als unverzichtbares Verfahren in der Tiermedizin angesehen. "Wie beim Menschen auch bedeutet eine Behandlung mit der Spritze für Tiere enormen Stress, den man durch die Einnahme von Tabletten und Säften in der Humanmedizin sowie Pulver, Granulate oder Emulsionen in der Tiermedizin vermeiden kann. Jeder Pferde-, Hunde- und Katzenbesitzer weiß: auch eine derartige Medikamentenverabreichung ist gelebter Tierschutz", so Röring.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 3. Juli 2012
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
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Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 6. Juli 2012