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LANDWIRTSCHAFT/1541: Kartoffeln - Züchter müssen viele Wünsche berücksichtigen (aid)


aid-Newsletter Nr. 39 vom 26. September 2012

Kartoffelzüchtung

Viele Wünsche an Kartoffelsorten



(aid) - "Die ideale Kartoffelsorte gibt es nicht", stellte Christian Oßwald vom Kartoffelzuchtunternehmen KWS Potato B. V. beim Öko-Mais und -Kartoffel-Feldtag der Kleinwanzlebener Saatzucht KWS auf dem Klostergut Wiebrechtshausen bei Northeim fest. "Es gibt viele Wunschsorten." Während im Osten Deutschlands mehlig kochende Sorten bevorzugt würden, landeten im Westen eher fest kochende Kartoffeln im Topf. Im europäischen Ausland gäbe es darüber hinaus andere Vorlieben. Zudem hätten die Verarbeiter ganz genaue Vorstellungen, wie die Ware beschaffen sein muss. Hier ginge es vor allem um die "inneren Werte". Das mache die Kartoffelzüchtung schwierig, aber auch interessant.

Züchten allein für den Ökolandbau lohne sich für die meisten Zuchtunternehmen nicht. Allerdings würden die für diesen Bereich zugelassenen Sorten auf mehreren Standorten unter Ökobedingungen selektiert.

Die Zuchtziele bei Speisekartoffeln seien nach wie vor Resistenzen gegen Kraut- und Knollenfäule, Alternaria, Schorf, Kartoffelnematoden sowie Stressresistenz. Besonders die Resistenzzüchtung gelte sowohl für den ökologischen als auch den konventionellen Anbau. Rund 50 verschiedene Parameter würden bei der Entwicklung neuer Kartoffelsorten von den Züchtern geprüft. Besondere Probleme des ökologischen Kartoffelanbaus wie den Befall mit Drahtwürmern seien durch Züchtung allein nicht zu lösen, obwohl es durchaus unterschiedlich anfällige Sorten gebe.

Die Anforderungen des Lebensmitteleinzelhandels - länglich-ovale, nicht zu große Knollen, makellose Schale und das Ganze als gewaschene Ware in beleuchteten Verkaufsregalen - stellen Oßwald zufolge nicht nur die Züchter, sondern auch die Anbauer vor besondere Herausforderungen. Bei den Kocheigenschaften gehe der Trend - zumindest in Deutschland - zu festkochenden Sorten mit gelblichem Fleisch. Vermehrt zeige der Handel Interesse an rotschaligen Sorten als Blickfang.

Dr. Ute Zöllner, www.aid.de

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Quelle:
aid-Newsletter 39/12 vom 26.9.2012
Herausgeber: aid infodienst
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veröffentlicht im Schattenblick zum 28. September 2012