Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
Pressemitteilung Nr. 217 vom 29.10.2019
Klöckner: Landwirtschaft ist Vorreiter-Branche bei Digitalisierung
Bundeslandwirtschaftsministerium auf Digital-Gipfel der Bundesregierung
Seit ihrem Amtsantritt bringt die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, die Digitalisierung in der Landwirtschaft zielgerichtet voran und verstärkt das Engagement ihres Ministeriums: "Mein Ziel ist, die Vorreiterrolle der Landwirtschaft bei der Digitalisierung weiter auszubauen. Autonomes, satellitengesteuertes Fahren ist auf den Äckern bereits heute Realität. Sensoren helfen gezielt bei passgenauer Aussaat und Düngung oder können die Daten des einzelnen Tiers messen, um sein Wohlbefinden zu verbessern", betont Klöckner.
Dazu fördere ihr Ministerium im Zeitraum 2019 bis 2022 zum Beispiel bundesweit digitale Experimentierfelder auf landwirtschaftlichen Betrieben und im ländlichen Raum mit über 50 Millionen Euro.
Zudem habe sie im Oktober das Kompetenznetzwerk "Digitalisierung in der Landwirtschaft" etabliert, das die Experimentierfelder begleiten und vernetzen wird. Aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen aus allen Bereichen der Digitalisierung in der Landwirtschaft sollen dort analysiert und Lösungsvorschläge erarbeitet werden.
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) ist auch auf dem Digital-Gipfel der Bundesregierung mit vier Projekten vertreten. Der Gipfel steht unter dem Motto "Digitale Plattformen".
Bundesministerin Klöckner erklärt: "Die Digitalisierung ist kein Selbstzweck, sondern sie hilft, Zielkonflikte zu lösen, zum Beispiel, indem Lebensmittel nachhaltiger erzeugt, Dünge- und Pflanzenschutzmittel eingespart werden können. Außerdem ist eine digitalisierte Landwirtschaft auch für den Nachwuchs als Branche interessant - nicht nur, weil Arbeitskraft und Ressourcen eingespart werden, sondern weil Acker und Stall heute "Hightech" sind. Das macht das Berufsbild für die Generation Smartphone attraktiv", betont die Ministerin.
Auf dem Digital-Gipfel - der zentralen Plattform der Bundesregierung für die Zusammenarbeit von Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft - ist das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) mit folgenden Projekten vertreten:
SDSD - Smarte Dienste (Landwirtschaftliche Datendrehscheibe)
Das Projekt SDSD ist eine landwirtschaftliche Datendrehscheibe mit
ausgewählten Diensten. SDSD realisiert die neutralen Grundlagen für ein
hersteller-übergreifendes Datenmanagement der Landwirtschaft. Es ermöglicht
einen übergreifenden Datenaustausch und eine Datenauswertung. Es garantiert
für alle Interessierten eine rasche und vielfältige Weiterentwicklung,
strikte Neutralität und breite Anwendung. Dieses offene Ökosystem umfasst
die technische Basis "Landwirtschaftliche Datendrehscheibe". Diese besteht
aus Datenhaltung, Datenbankstruktur, den Implementierungen der elementaren
funktionalen Datenformate, Schnittstellendefinitionen und IT-Diensten.
Ausgewählte Basis-Dienste werden implementiert, um eine klare Ausrichtung
zur Unterstützung landwirtschaftlicher Arbeitsprozesse rund um Maschinen
dazulegen.
Eco-Plattform - Digitale Plattformen sind Teil der Nationalen Strategie
für die Reduzierung der Lebensmittelverschwendung
Hier geht es um die innovative Entwicklung einer online-Plattform - die
digitale eco-Plattform - die die Schnittstelle zwischen
lebensmittelspendenden Unternehmen aus Industrie und Handel an die Tafeln
digitalisiert und vereinfacht. Sie soll mit Tafeln, Lebensmittelhändlern
und -herstellern getestet werden. Die digitalisierte Lebensmittelabgabe
soll es leichter machen, Angebots- und Bedarfsdaten zu erheben und damit
die Grundlage für eine effizientere Zuordnung der Lebensmittelspenden zu
schaffen.
soil2data - Lokales Datenmanagement mit der Anbindung an externe
Plattformen trägt zur Flexibilität in Verbindung mit ökologischen und
ökonomischen Verbesserungen im Pflanzenbau bei
In dem Projekt soil2data wird ein mobiles Bodensensor-Modul für
Trägerfahrzeuge entwickelt, das während der Überfahrt die Bodenanalyse
durchführt und den Boden nach der Messung auf dem Feld belässt. Der hohe
Automatisierungsgrad und das lokale Datenmanagement mit der Anbindung an
externe Plattformen schaffen Flexibilität in Verbindung mit ökologischen
und ökonomischen Verbesserungen. Außerdem bietet das Projekt neben der
automatischen Bewertung der Daten durch Sensor-Daten-Fusion, Chancen für
individuelle Auswertungen und Beratung. Als Beispiele lassen sich hier das
Ertrags- und Düngemanagement nennen.
CowData - Verarbeitung verschiedener Datenformate der auf
Milchviehbetrieben eingesetzten Erfassungssysteme
Ziel ist es, eine generische Datenplattform zu entwickeln, die die
verschiedenen Datenformate der unterschiedlichen auf Milchviehbetrieben
eingesetzten Erfassungssysteme verarbeiten kann. Hierzu werden Daten von
Sensor-Prototypen mit denen bereits existierender Erfassungssysteme zu
einer neuen Anwendung kombiniert. Sie soll Landwirte beim Management ihrer
Herden unterstützen. Auf Versuchsbetrieben in Deutschland, Belgien und in
der Schweiz werden Algorithmen entwickelt. Sie sollen am Ende in eine
nutzerfreundliche Anwendung fließen. Schwerpunktmäßig werden hierbei das
Weidemanagement, sowie die Tiergesundheitsüberwachung und die Beschreibung
des Verhaltens der Tiere ('welfare monitoring') berücksichtigt. Der Fokus
des deutschen Beitrages liegt auf dem Futteraufnahme- und Sozialverhalten
von Rindern auf der Weide. Weidehaltung ist grundsätzlich positiv für
Tiergesundheit und Verhaltensansprüche von Rindern anzusehen. Bisher gibt
es aber wenig Wissen darüber, inwieweit das Weidemanagement bei der
Bewertung von sensorgestützt erhobenen Daten zur Beurteilung des Tierwohls
zu berücksichtigen ist.
Der Digital-Gipfel (vormals Nationaler IT-Gipfel) ist die zentrale Plattform der Bundesregierung für die Zusammenarbeit von Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft bei der Gestaltung des digitalen Wandels. Der Digital-Gipfel wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie ausgerichtet und findet seit 2006 als jährlicher Kongress statt. Der Digital-Gipfel findet am 28. und 29. Oktober 2019 in Dortmund statt.
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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 217 vom 29.10.2019
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
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veröffentlicht im Schattenblick zum 30. Oktober 2019
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