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MARKT/1814: Kartoffelanbaufläche für 2011 stabil halten (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 25. November 2010

Kartoffelanbaufläche für 2011 stabil halten - Markt kontinuierlich bedienen

Sitzung des DBV-Fachausschusses Kartoffeln in Berlin


Schwierige Witterungsbedingungen und eine historisch niedrige Anbaufläche haben in diesem Jahr einen deutlich negativen Einfluss auf die Kartoffelernte gehabt.

"Auf Basis zum Vorjahr wurde die Kartoffelanbaufläche um rund 3 Prozent auf 255.000 ha eingeschränkt, wobei der Flächenrückgang hauptsächlich dem Stärkekartoffelbereich zuzuordnen ist. Mit einer Gesamternte von 9,5 Millionen Tonnen liegt die Erntemenge deshalb deutlich unter dem guten Ergebnis des Vorjahres", sagte Martin Umhau, Vorsitzender des DBV-Fachausschusses Kartoffeln anlässlich der turnusmäßigen Sitzung des Gremiums am 22. November 2010 in Berlin. Neben dem Rückgang der Anbaufläche führten die schwierigen Witterungsbedingungen in diesem Jahr dazu, dass die Erzeuger in einigen Regionen bis zu 20 Prozent Ertragseinbußen hinnehmen mussten.

Zu den niedrigen Erträgen kam in diesem Jahr Dauerregen zur Haupterntezeit, der zu Rodebehinderungen führte. Zusätzlich sorgen sich die Erzeuger um die Lagerstabilität der Kartoffeln, die durch die Feuchtigkeit beeinträchtigt sein könnte. Die Ausschussmitglieder warnten davor, auf noch stärker ansteigende Preise zu spekulieren und riefen die Marktteilnehmer dazu auf, den Markt kontinuierlich zu beschicken. "Nur so kann das Ziel erreicht werden, die Erzeugerpreise auf einem angemessenen Niveau zu halten und den heimischen Markt bis zum Anschluss an die neue eigene Ernte mit guter Lagerware zu versorgen", betonte Umhau.

Der Blick auf die Marktentwicklung lässt die Kartoffelerzeuger etwas aufatmen, denn die Kartoffelpreise liegen deutlich über denen des Vorjahres und gleichen damit die Ertrags- und Lagerverluste zumindest teilweise aus. Zum Leidwesen der Ausschussmitglieder können aber nicht alle Verwertungsrichtungen von der positiven Marktentwicklung profitieren. "Für die Chips- und Pommesherstellung produzieren die Erzeuger vertragsgebunden und können trotz steigender Marktpreise nicht mehr erlösen", sagte Umhau. Er appellierte deshalb an die Industrie, die Vertragspreise in den anstehenden Verhandlungen für 2011 entsprechend des Produktionsrisikos und der Entwicklung auf den Märkten für andere Agrarerzeugnisse anzuheben.

Vor dem Hintergrund der weiterhin stagnierenden Verbrauchernachfrage für Kartoffeln sprachen sich die Mitglieder des Fachausschusses am Montag deutlich dafür aus, den Kartoffelanbau 2011 für alle Verwertungsrichtungen stabil zu halten. Eine Ausdehnung der Fläche im nächsten Jahr wäre das falsche Signal und würde den derzeit recht stabilen Markt unnötig belasten.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 25. November 2010
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
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Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. November 2010