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VERBAND/1448: Sonnleitner fordert Korrekturen in der EU-Milchpolitik (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 12. Februar 2009

"Spüren den Druck bei Erzeugerpreisen"

DBV-Präsident Sonnleitner fordert Korrekturen in der EU-Milchpolitik


"Wir Bauern spüren den Druck bei den Erzeugerpreisen." Dies betonte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, auf dem Kreisverbandstag des Kreisverbandes Elbe-Elster am 5. Februar 2009. Gerade auch vor dem Hintergrund der internationalen Wirtschafts- und Finanzkrise sagte er schwierige Zeiten für die heimische Landwirtschaft voraus. Deshalb sei es so wichtig, in der Politik jetzt ein Gefühl dafür zu entwickeln, dass nicht nur der Banken- und Automobilindustrie geholfen werde, sondern auch Mittelstand und besonders die Landwirtschaft in dieser Situation auf die Unterstützung des Staates zählen könnten. Sonnleitner unterstrich, dass jetzt eine steuerliche Entlastung für Agrardiesel dringend notwendig sei, um im internationalen Vergleich wettbewerbsfähig zu bleiben: "Es kann nicht sein, dass wir uns auf einem offenen europäischen Binnenmarkt mit Konkurrenten messen lassen müssen, die den Liter Diesel mit null, fünf oder maximal neun Cent versteuern müssen, während es bei uns weit über 40 Cent sind."

In der Brüsseler Milchpolitik sehe der DBV nach wie vor deutlichen Handlungsbedarf. So bringt es nach Einschätzung Sonnleitners "doch nichts, vom Baltikum bis nach Spanien Milchquoten zu verteilen und damit ein Signal auszusenden, als könne jeder nach Belieben bei Milch den Hahn aufdrehen". Sonnleitner wertete die kurzfristige Reaktion von Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel, das sogenannte Milchpaket schon in diesem Jahr mit frischem Geld aus Brüssel aufzustocken, als schlechtes Gewissen. "Mein Eindruck ist, Kommissarin Fischer Boel sieht mittlerweile ein, dass sie mit ihrer Einschätzung des Milchmarktes danebengelegen hat", sagte Sonnleitner. Auch in der Molkereiwirtschaft selbst sieht der DBV-Präsident nach wie vor erhebliche Defizite. Zu wenige Betriebe seien "Lidl- und Aldifest" und könnten gleichzeitig Exportmärkte bis hin nach Tokio bedienen. "Deshalb drängen wir die Molkereiwirtschaft zu handeln, denn dort liegt der Schlüssel für eine dauerhafte Sanierung unserer Erzeugerpreise", unterstrich Sonnleitner nachdrücklich.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 12. Februar 2009
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
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10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
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Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 14. Februar 2009