Schattenblick →INFOPOOL →POLITIK → ERNÄHRUNG

VERBAND/1566: Milchviehhalter trafen sich beim "Netzwerktreffen Milch" in Berlin (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 24. November 2009

Folgart: Geld muss zeitnah fließen

Milchviehhalter trafen sich beim "Netzwerktreffen Milch" in Berlin


"Mit dem Sonderprogramm Milch hilft der Staat den Milchbauern in einer existenzbedrohenden Situation. Nun muss alles getan werden, dass dieses Geld auch zeitnah bei den Milcherzeugern ankommt". Dies betonte Udo Folgart, der Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), auf dem Netzwerktreffen Milch des DBV am 23. November 2009 in Berlin. Milcherzeuger aus allen Regionen Deutschlands waren nach Berlin gekommen, um sich auszutauschen und mit dem Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium, Gert Lindemann, über die Umsetzung des Programms zu diskutieren. Die Auferlegung eines zweijährigen Grünlandmilchprogramms in Höhe von insgesamt 500 Millionen Euro sei angesichts knapper Kassen keine Selbstverständlichkeit gewesen, zeigte sich Folgart zufrieden. Es sei zwar richtig, dass diese Mittel nicht die Verluste durch den Verfall der Milchpreise ausgleichen kann. Genauso richtig sei aber, dass in der Not jede Hilfe zählt. Folgart wandte sich mit dem eindringlichen Appell an Staatssekretär Lindemann, bei der Umsetzung des Programms alle Milcherzeuger gleichermaßen zu unterstützen. Um den nötigen Impuls auf die Betriebe zu geben, müsse das Geld rasch und unbürokratisch den Betrieben zur Verfügung stehen.

Grundsätzlich beurteilte Folgart die Aussichten am Markt als vorsichtig positiv. Es sei zu beobachten, dass die Milchbauern langsam aus dem Preistief wieder herauskommen. Global sei wieder eine verbesserte Nachfrage und höhere Kaufbereitschaft zu erkennen. Die Weltmarktpreise für Milchprodukte seien im Verlauf der letzten Monate teils kräftig gestiegen. Auch Deutschland profitiert von diesem Trend. Die Listungsgespräche für Trinkmilch und Butter seien insgesamt gut gelaufen, berichtete Folgart. Er wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass in der Milchkrise auch die Intervention dazu beigetragen hat, die Milchpreise vor einem noch größeren Absturz zu schützen. Ansonsten wäre die Situation der Betriebe noch dramatischer geworden. Nun gelte es, dass die Milch zum richtigen Augenblick wieder auf den Markt kommt. "Dieses muss von der EU Kommission fein ausgesteuert werden, um die positive Entwicklung der Preise nicht zu gefährden", forderte Folgart. Bislang reguliere die EU den Milchmarkt noch, aber deutlich schwächer als vor ein paar Jahren. Langfristig werde sie sich als "Marktpartner" aber ganz zurückziehen. Die Verantwortung für Märkte und Preise werden dann voll und ganz auf die Molkereien und die Milcherzeuger übergehen. Hierfür würden neue Konzepte für eine wettbewerbsfähige Weiterentwicklung benötigt werden, so Folgart. Er forderte in diesem Zusammenhang die Molkereien zu stärkerer Zusammenarbeit und Bündelung auf.


*


Quelle:
Pressemitteilung vom 24. November 2009
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 26. November 2009