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VERBAND/1802: Boston Seafood USA - Naturland zeigt Alternativen auf (Naturland e.V.)


Naturland
Verband für ökologischen Landbau e.V.
Pressemitteilung vom 09.03.2012

Boston Seafood USA - Naturland zeigt Alternativen auf

Mehr Vielfalt bei Öko- und Wildfisch


Gräfelfing - Öko-Fisch holt im Angebot und der Vielfalt immer weiter auf. Dies belegt Naturland auf der größten Fisch-Messe Nord-Amerikas, der International Boston Seafood die vom 11.03. bis 13.03.2012 stattfindet. Rund 142 Millionen Tonnen Fisch und Meeresfrüchte werden pro Jahr gefangen. Die eine Hälfte stammt aus Flüssen, Seen und Meeren, die andere aus teils höchst problematischen Aq-uakulturen. Vor allem die marinen Bestände werden bedrohlich knapp: Ein Drittel gilt als deutlich überfischt. Naturland engagiert sich für nachhaltige Lösungen in Fischzucht und Fischfang. Der Öko-Verband plädiert an den Handel, durch verantwortungsbewusste Listung von Fisch und Meeresfrüchten seinen Einfluss auf die teils verheerenden ökologischen und sozialen Bedingungen dieses Wirtschaftszweiges geltend zu machen. "Noch nie gab es so viele Alternativen aus nachhaltigem Fischfang und ökologischer Aquakultur", berichtet Naturland Präsident Hans Hohenester. "Immer mehr Seafood-Produkte tragen das Naturland Zeichen. Neue Projekte mit Thunfisch und Hering nach unseren Richtlinien für Nachhaltige Fischerei sind im Zertifizierungsprozess."


Nachhaltige Fischerei für Mensch und Umwelt

Erzeugung, Verarbeitung und Export von Fisch und Meeresfrüchten sind für rund 100 Millionen Menschen die wichtigste Einkommensquelle. Oft gehören sie zu den ärmsten Bevölkerungsgruppen in Ländern des Südens und sind umso dringender auf den Erhalt der Bestände angewiesen. Naturland hat 2007 seine Wildfisch Richtlinien für Nachhaltigen Fischfang aufgestellt und in Tansania mit Partnern ein Pilotprojekt realisiert. Dabei geht es um die nachhaltige Bewirtschaftung der Nilbarschbestände im Viktoriasee und die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen von mehr als 1.000 Fischern. Für Naturland gehören der Umwelt- und der Sozialgedanke zusammen. Der Nilbarsch ist das erste Produkt mit dem Naturland Wildfisch Zeichen. Noch in diesem Frühjahr können zwei weitere Arten folgen. Mit Hering aus der Ostsee kann eine Sensibilisierung für den nachhaltigen Fischfang von heimischen Fischarten erfolgen. Im Zertifizierungsprozess befindet sich außerdem Skipjack-Thunfisch, der auf den Malediven noch von Hand - statt mit Schlepp- und Ringwadennetzen - gefangen wird.


Klare Argumente für ökologische Aquakultur

Ohne die gezielte Nachzucht von Fischen und Meeresfrüchten ließe sich die weltweite Nachfrage längst nicht mehr decken. Mit den Richtlinien für Ökologische Aquakultur hat Naturland Pionierarbeit geleistet und war maßgeblich an der Entstehung der EU-Bio-Verordnung für Aquakultur beteiligt. Naturland zertifizierte Aquakultur-Farmen gibt es heute in mehr als 20 Ländern. Sie müssen strenge Richtlinien erfüllen, die bereits bei der Standortwahl beginnen. Für den Verbraucher sind die Produkte zum einen attraktiv, weil sie unter umwelt-, tier- und menschenfreundlichen Bedingungen entstehen. Zum anderen ist immer häufiger die Tatsache kaufentscheidend, dass bei der Aufzucht auf Gentechnik, Antibiotika, Wachstumsförderer, Hormone und Chemikalien und bei der Verarbeitung auf Phosphat, Sulfite und andere Zusatzstoffe verzichtet wird. Seit Jahren wird eine vielfältige Auswahl an ökologisch gefarmten Fischen und Meeresfrüchten zertifiziert: Führend sind dabei Lachs und Shrimps, aber auch Forelle, Tilapia, Pangasius, Wolfsbarsch und Dorade erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Über die Zukunft der Fischerei und Aquakultur entscheidet letztlich die Gesellschaft mit dem Kauf an der Ladentheke. Aber auch der Handel kann durch gezielte Informationen den Verbraucher für das Thema sensibilisieren.


Naturland fördert den Ökologischen Landbau weltweit und ist mit über 53.000 Bauern und über 500 Herstellern als Naturland Partner einer der größten Öko-Verbände. Als zukunftsorientierter Verband gehören für Naturland Öko-Kompetenz und soziale Verantwortung zusammen.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 9. März 2012
Naturland, Verband für ökologischen Landbau e.V.
Anne-Catrin Hessenland, Öffentlichkeitsarbeit
Kleinhaderner Weg 1, 82166 Gräfelfing
Telefon: +49 (0) 89 - 898082 - 30, Fax: +49 (0) 89 - 898082 - 930
E-Mail: a.hessenland@naturland.de
Internet: www.naturland.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 13. März 2012