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AKTUELL/047: Die bessere Wahlhilfe - der Bundeswahlkompass (idw)


Otto-Friedrich-Universität Bamberg - 20.08.2013

Die bessere Wahlhilfe - der Bundeswahlkompass

Bamberger Universität präsentiert neue Web-Applikation zur Wahl



Eine neue Wahlhilfe geht ab heute online: Der Bundeswahlkompass, eine interaktive und webbasierte Applikation, soll Wahlberechtigte über die Bundestagswahl 2013 informieren. Er wurde speziell für die Bundestagswahl 2013 von der Otto-Friedrich-Universität Bamberg in Zusammenarbeit mit der Vrije Universität Amsterdam und dem Wahlhilfe-Entwickler Kieskompas entwickelt.

Der Bundeswahlkompass ermöglicht es Nutzern, mit ihren Antworten zu 30 Thesen ihre Position in der politischen Landschaft Deutschlands herauszufinden und sich so bei der Wahlentscheidung zu orientieren. Die Aussagen wurden von einer Gruppe angesehener deutscher Politikwissenschaftler entwickelt. Die Positionen der deutschen Parteien zu diesen relevanten Themen wurden den offiziellen Wahlprogrammen oder anderen Parteidokumenten entnommen.

Die Nutzer werden gebeten, Aussagen zu einer großen Vielfalt politischer Themen zu bewerten, so etwa Einkommen und Steuern, Sozialstaat, Ethik und Werte, Wirtschaft, Umwelt, Immigration, Verteidigung, Europapolitik und Rechtstaat. Nachdem auf der Grundlage der Bewertungen die individuelle Position des Nutzers ermittelt wurde, vergleicht der Bundeswahlkompass die Ansichten des Nutzers mit den Positionen diverser Parteien, die für den Bundestag kandidieren. Damit können Wahlberechtigte individuell erfahren, welche Partei ihren eigenen Ansichten am ehesten entspricht.

Der Bundeswahlkompass ist ein akademisches Projekt, unabhängig von Parteien, Kandidaten und Regierung. Die Vorteile des Bundeswahlkompass im Überblick:

• Vielschichtigkeit: Der Bundeswahlkompass legt nicht einfach eine bestimmte Wahlempfehlung zugunsten einer Partei nahe. Er positioniert jeden Nutzer in der politischen Landschaft. Er zeigt dabei, welche Parteien den Vorstellungen des Nutzers nahe kommen und welche Parteien seinem politischen Profil am wenigsten entsprechen. Nutzer können ihre Position anschließend auf vielfältige Weise analysieren, um schließlich zu entscheiden, welche Partei für sie am ehesten in Frage kommt. Sie können zudem die Wichtigkeit von Themen abstufen und auf dieser Grundlage ihre Position in der politischen Landschaft neu berechnen.

• Klarheit: Der Nutzer erfährt nuanciert und leicht verständlich seine Position im politischen Spektrum und seine Entfernung zu den politischen Parteien. Unser Forscherteam hat Wahlprogramme, Reden, Positionspapiere und Interviewniederschriften durchgearbeitet, um Wahlberechtigten einen klaren und leicht verständlichen Überblick über die Positionen der Parteien zu bieten. Jede Partei hatte zudem Gelegenheit, sich selbst zu positionieren, wobei sich unser Expertenteam in jedem Fall die letzte Entscheidung über die Positionierung vorbehalten hat.

• Transparenz: Die Ergebnisse des Bundeswahlkompass sind für den Nutzer leicht nachvollziehbar. Die Positionen der Parteien sind durch Textausschnitte belegt, die für den Nutzer mit einem einzigen Mausklick auf das jeweilige Parteilogo in der politischen Landschaft einfach und übersichtlich zur Verfügung stehen.

• Bewährte Methode: Die gleiche Methodik wurde bei etlichen Wahlen in mehr als 40 Ländern, darunter Frankreich, die USA, die Niederlande, Belgien, Türkei, Kanada, Schweden, Tunesien, Marokko, Portugal und Ägypten angewendet; sie wird auch bei den Europawahlen 2014 zum Einsatz kommen.

Der Bundeswahlkompass ist ab sofort unter www.bundeswahlkompass.de verfügbar.

Weitere Informationen unter:
http://www.bundeswahlkompass.de
http://www.uni-bamberg.de/kommunikation/news/artikel/wahlen_und_internet

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution93

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Freyja Ebner, 20.08.2013
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 22. August 2013