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DEMOSKOPIE/358: Deutsche betrachten Schwarz-Grün mit Skepsis (WDR)


Westdeutscher Rundfunk Köln (WDR) - Pressemitteilung vom 2. Dezember 2010

ARD-DeutschlandTREND Dezember 2010 (II):
Deutsche betrachten Schwarz-Grün mit Skepsis

Aber knappe Mehrheit fände grünen Ministerpräsidenten gut


In der Sonntagsfrage des aktuellen ARD-DeutschlandTrends verlieren die Grünen im Vergleich zum Vormonat einen Punkt und kommen auf 21 Prozent. Die Linke gewinnt einen Punkt hinzu und liegt bei zehn Prozent. Die Union erreicht unverändert 32 Prozent, die SPD liegt unverändert bei 27 Prozent. Die FDP kommt unverändert auf fünf Prozent. Damit hat Rot-Grün mit 48 Prozent nur noch einen knappen Vorsprung vor den anderen Parteien, die zusammen auf 47 Prozent kommen. Für die Sonntagsfrage im Auftrag der ARD-Tagesthemen hat das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap von Montag bis Mittwoch dieser Woche 1.500 Wahlberechtigte bundesweit telefonisch befragt.

Nach dem Scheitern der schwarz-grünen Koalition in Hamburg werden Bündnisse von Union und Grünen von den Deutschen mit noch größerer Skepsis betrachtet. Nur 15 Prozent finden, "Union und Grüne passen gut zusammen". Dies sind elf Punkte weniger im Vergleich zum April. 82 Prozent finden nicht, dass Union und Grüne gut zusammenpassen. 31 Prozent sagen, "Schwarz-Grün könnte das Land in wichtigen politischen Fragen nach vorn bringen" (-9). 66 Prozent sind nicht dieser Ansicht. 28 Prozent fänden es gut, "wenn künftig in mehr Bundesländern schwarz-grüne Koalitionen regieren würden" (-9). 68 Prozent fänden dies nicht gut.

Eine knappe Mehrheit von 50 Prozent der Bundesbürger fände es gut, wenn die Grünen mal in einem Bundesland den Regierungschef stellen würden. 47 Prozent fänden dies nicht so gut. Auf mehrheitliche Ablehnung trifft dies nur bei den Anhängern der Union.

An der Spitze der Beliebtheitsliste liegt weiterhin Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg. Mit seiner Arbeit sind unverändert drei Viertel der Deutschen (75 Prozent) zufrieden. Neu in der Liste und direkt auf dem 2. Platz landet der CDU-Politiker und Stuttgart 21-Schlichter Heiner Geißler, mit dessen Arbeit 57 Prozent der Deutschen zufrieden sind. Auf Platz drei folgt mit einer Zustimmung von 56 Prozent SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier, der im Vergleich zum Vormonat fünf Punkte einbüßt. Platz 4 belegt Innenminister Thomas de Maizière, mit dessen Arbeit 53 Prozent der Deutschen zufrieden sind (+ 9 im Vergleich zum August). Auf dem fünften Platz liegt Arbeitsministerin Ursula von der Leyen mit einer Zustimmung von 49 Prozent (-2 im Vergleich zum Vormonat) vor Grünen-Fraktionschefin Renate Künast (44 Prozent, -5), Bundeskanzlerin Angela Merkel (44 Prozent, +3) und Finanzminister Schäuble. Mit Schäubles Arbeit sind 41 Prozent der Deutschen zufrieden, dies sind elf Punkte weniger im Vergleich zum Vormonat. Schlusslicht der abgefragten Spitzenpolitiker ist unverändert Außenminister Guido Westerwelle mit einer Zustimmung von 23 Prozent (-3).


Befragungsdaten

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren
Fallzahl: 1.004 Befragte, Sonntagsfrage: 1.500 Befragte
Erhebungszeitraum: 29.11.2010 bis 30.11.2010, Sonntagsfrage: 29.11.2010 bis 01.12.2010
Erhebungsverfahren: Computergestützte Telefoninterviews (CATI)
Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Randomstichprobe
Fehlertoleranz: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
* bei einem Anteilswert von 5%; ** bei einem Anteilswert von 50%

*


Quelle:
Presseinformation vom 2. Dezember 2010
Herausgeber:
Westdeutscher Rundfunk Köln (Anstalt des öffentlichen Rechts),
Appellhofplatz 1, 50667 Köln
Postanschrift: 50600 Köln,
Telefon: 0221/220 2407, Fax: 0221/220 2288,
Internet: www.wdr.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Dezember 2010