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DEMOSKOPIE/582: Mehrheit will Mittelerhöhung für Entwicklungszusammenarbeit (DSW)


Deutsche Stiftung Weltbevölkerung - 13. Oktober 2014

Umfrage: Große Mehrheit der Bundesbürger und der Bundestagsabgeordneten befürwortet mehr Geld für Entwicklungszusammenarbeit



Hannover, 13. Oktober 2014. Die große Mehrheit der Bundesbürger will ein stärkeres entwicklungspolitisches Engagement der Bundesregierung. 79 Prozent sprechen sich dafür aus, dass Deutschland seine internationale Zusage einhält, bis zum Jahr 2015 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens in Entwicklungszusammenarbeit zu investieren. Unter Bundestagsabgeordneten befürworten sogar 89 Prozent die Einhaltung des 0,7 Prozent-Ziels. Von diesem Wert ist Deutschland mit zuletzt 0,38 Prozent weit entfernt. Das ergaben zwei repräsentative Umfragen unter Bundesbürgern und unter Bundestagsabgeordneten, die TNS Emnid im Auftrag der Stiftung Weltbevölkerung durchgeführt hat.

"Das ist ein klares Signal für die aktuellen Haushaltsverhandlungen: Deutschland muss endlich zu seinen internationalen Zusagen stehen und den Entwicklungsetat deutlich aufstocken", betont Renate Bähr, Geschäftsführerin der Stiftung Weltbevölkerung. "Gerade in Zeiten der globalen Ebola-Krise sollte allen klar sein, dass umfassende Investitionen in die Entwicklung armer Länder, insbesondere in Gesundheitssysteme, dringend nötig sind. Deutschland darf sich nicht länger mit billigen Versprechungen aus seiner internationalen Verantwortung stehlen."

Weitere Ergebnisse der Umfrage unter Bundesbürgern:

• 43 Prozent der Bundesbürger zufolge sollte Deutschland sogar mehr als 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens für Entwicklungszusammenarbeit investieren.

• 84 Prozent der Deutschen finden es wichtig, dass sich die Bundesregierung für die Bekämpfung von Armut in Entwicklungsländern engagiert. Für 39 Prozent ist das sogar sehr wichtig.

• 80 Prozent sprechen sich dafür aus, dass sich die Bundesregierung besonders in Afrika südlich der Sahara engagieren sollte, gefolgt von Nordafrika (67 Prozent).

• Die Deutschen sind grundsätzlich bereit, selbst etwas zur Armutsbekämpfung beizutragen: Jeder Zweite würde eine Unterschriftenaktion unterstützen (50 Prozent) oder die etwas teureren, fair gehandelten Produkte wie Kaffee oder Schokolade kaufen (48 Prozent).

Die beiden repräsentativen Umfragen wurden im August 2014 durchgeführt. Befragt wurden deutschlandweit 1.001 Bundesbürger im Alter ab 18 Jahren sowie 104 Bundestagsabgeordnete aller Fraktionen.


Über die Stiftung Weltbevölkerung

Die Stiftung Weltbevölkerung ist eine international tätige Entwicklungsorganisation. Sie hilft jungen Menschen, sich selbst aus ihrer Armut zu befreien. Ungewollte Schwangerschaften und Aids verschärfen die Armut und bedeuten für viele Jugendliche den Tod. Deshalb unterstützt die Stiftung Gesundheitsinitiativen sowie Aufklärungs- und Familienplanungsprojekte in Ostafrika und Asien.

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Quelle:
Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW)
Pressemitteilung vom 08.04.2014
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veröffentlicht im Schattenblick zum 15. Oktober 2014