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DEMOSKOPIE/849: Mehrheit der Deutschen zweifelt nicht an der NATO (WDR)


Westdeutscher Rundfunk Köln (WDR) - Pressemitteilung vom 5. Dezember 2019

ARD-DeutschlandTrend

Mehrheit der Deutschen zweifelt nicht an der NATO


70 Jahre nach Gründung der NATO haben die Deutschen mehrheitlich keinen Zweifel an der Existenzberechtigung des Militärbündnisses. Nur 13 Prozent halten die NATO für überflüssig und meinen, sie sollte aufgelöst werden. Fünf von sechs Deutschen (84 Prozent) stimmen dieser Aussage nicht zu. Das hat eine Umfrage von infratest dimap für den ARD-DeutschlandTrend von Montag bis Dienstag dieser Woche ergeben.

Auch die militärische Partnerschaft mit den Vereinigten Staaten wird von der Mehrheit der Bürger nicht in Frage gestellt. Zwei Drittel der Bürger (66 Prozent) meinen, es sei im europäischen Interesse, ein gemeinsames Militärbündnis mit den USA zu bewahren; 29 Prozent stimmen dieser Aussage nicht zu. Den Aufbau einer eigenen Verteidigungsorganisation in Europa sehen die Deutschen mehrheitlich kritisch: 53 Prozent sind nicht der Meinung, dass Europa sich von der NATO unabhängiger machen und ein europäisches Militärbündnis aufbauen sollte; 41 Prozent hingegen stimmen dieser Aussage zu.

Eine knappe Mehrheit der Deutschen findet es richtig, mehr Geld für Verteidigung auszugeben. 52 Prozent befürworten es, dass Deutschland einem Beschluss der NATO-Mitgliedsländer folgt und seine Verteidigungsausgaben schrittweise auf 2 Prozent des Bruttoinlandsproduktes erhöht. 43 Prozent lehnen diese Anhebung der Verteidigungsausgaben ab. Damit fällt die Zustimmung in dieser Frage geringfügig größer aus als zur letzten Befragung. Im August hatten sich 50 Prozent für und 46 Prozent gegen eine Erhöhung ausgesprochen.


Befragungsdaten
  • Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren
  • Fallzahl: 1.007 Befragte
  • Erhebungszeitraum: 02.12.2019 bis 03.12.2019
  • Erhebungsverfahren: Computergestützte Telefoninterviews (CATI)
  • Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Randomstichprobe/Dual Frame
  • Fehlertoleranz: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
    * bei einem Anteilswert von 5%; ** bei einem Anteilswert von 50%

Die Frage im Wortlaut:

Die NATO-Mitgliedsländer haben beschlossen, 2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung auszugeben. Deutschland plant, diesen Beschluss umzusetzen und seine Verteidigungsausgaben entsprechend schrittweise zu erhöhen. Befürworten Sie das oder lehnen Sie das ab?

Ich lese Ihnen nun einige Aussagen zum Militärbündnis NATO vor. Geben Sie bitte jeweils an, ob Sie diesen Aussagen eher zustimmen oder eher nicht zustimmen.

Es ist im europäischen Interesse, ein gemeinsames Militärbündnis mit den USA zu bewahren.

Wir sollten uns von der NATO unabhängiger machen und ein europäisches Militärbündnis aufbauen.

Die NATO ist überflüssig und sollte aufgelöst werden.

*

Quelle:
Presseinformation vom 5. Dezember 2019
Herausgeber:
Westdeutscher Rundfunk Köln (Anstalt des öffentlichen Rechts)
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Postanschrift: 50600 Köln
Pressestelle - Telefon: 0221/220-7100
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veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Dezember 2019

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