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INNEN/1594: Bundesminister Schäuble auf dem 30. Bundestreffen der Rußlanddeutschen (BMI)


Bundesministerium des Innern - Pressemitteilung vom 19. Juli 2007

Bundesminister Schäuble auf dem 30. Bundestreffen der Russlanddeutschen


Das 30. Bundestreffen der Russlanddeutschen am 13. Juni 2009 in Rheinberg steht unter dem Motto "Wir gestalten mit - wir haben eine Stimme". Hierzu erklärt Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble: "Im Verlauf ihrer beinahe 60jährigen Geschichte hat die Landsmannschaft zahlreichen Deutschen, die aus der Sowjetunion gekommen sind, zur Seite gestanden und Hilfe geleistet. Neben ihrer wirkungsvollen politischen Arbeit hat sie so auch immer einen Dienst am Menschen getan, der dem Verband Glaubwürdigkeit und Gewicht verleiht."

In seiner Festansprache hebt Bundesminister Schäuble die hervorragende Eingliederung der rund zweieinhalb Millionen Russlanddeutschen hervor. Auch erinnert er daran, dass viele Russlanddeutsche wegen gezielter Repressionen in der Sowjetunion die deutsche Sprache nicht mehr beherrschen. Nun sei es aber notwendig und wichtig, dass die deutsche Sprache gepflegt und wieder erlernt werde. In diesem Zusammenhang lobte Bundesminister Schäuble das Engagement der Spätaussiedler: "Sie können stolz darauf sein, dass sich bei der Evaluation unserer Integrationskurse gezeigt hat, dass die russlanddeutschen Spätaussiedler zu den aktivsten und erfolgreichsten Teilnehmern der Sprachkurse gehören." Auch die aktuelle Studie des Berlin-Instituts habe gezeigt, wie erfolgreich sich die Spätaussiedler in Deutschland integrieren.

Zudem weist der Bundesinnenminister auf die bedeutende Rolle der Russlanddeutschen als Brückenbauer zwischen Deutschland und der Russischen Förderation hin. Die Russlanddeutschen bauen eine Brücke in wirtschaftlicher, kultureller und sozialer Hinsicht. Sie pflegen Kontakte und vermitteln zwischen Menschen und Kultur. Sie vermitteln zwischen Deutschen und Russen, Ukrainern sowie den Völkern Zentralasiens und Sibiriens. Sie schaffen auch ein Band zu den Deutschen, die noch in den Herkunftsgebieten leben und denen wir verpflichtet sind.

Bundesminister Schäuble sagt den Russlanddeutschen zu, sich für Lösungen bei Härtefällen von getrennt lebenden Familien einzusetzen: "Gemeinsam mit dem Aussiedlerbeauftragten Dr. Christoph Bergner bin ich der Überzeugung, dass wir diesen Familien helfen müssen." Außerdem weist er auf die Problematik der Anerkennung von Berufsabschlüssen hin. Das Bundesamt für Migration erarbeite ein Konzept, um die berufliche Integration zugewanderter Akademiker zu verbessern. Es sei das Ziel, dass die Russlanddeutschen nach ihrer Rückkehr in die deutsche Gemeinschaft zurückfänden. Dafür seien berufliche Chancen ebenso wichtig wie die Sprache.

Bundesminister Schäuble würdigt die besonderen Verdienste der Russlanddeutschen für unser Land:

"Die Russlanddeutschen haben sich um unser Land verdient gemacht, und sie tun das bis heute." Zahlreiche Beispiele dafür fänden sich etwa in der Kultur und im Sport. Auch in der Bundeswehr leisteten die Russlanddeutsche einen hohen Einsatz: "Bis heute bringen Russlanddeutsche Opfer für ihre deutsche Heimat. In den letzten acht Monaten sind Sergej Motz und Roman Schmidt in Afghanistan für unser Land gefallen. Beide kamen aus Familien, die den Leidensweg aller Deutschen in Russland gegangen und die schließlich nach Deutschland zurückgekehrt waren." In Anbetracht dieser Leistungen sei es unverständlich, die deutsche Identität der Russlanddeutschen in Frage zu stellen, erklärt der Minister: "Die Deutschen in Russland haben gelitten, weil sie trotz ihrer Loyalität zu Russland immer auch Deutsche geblieben waren. Sie sind hergekommen, weil sie hier als Deutsche leben und sich einbringen wollen. Wenn sie nun in das Land ihrer Ahnen zurückkehren, dann sind sie Deutsche unter Deutschen und nicht Teil einer russischsprachigen Diaspora."


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Quelle:
Pressemitteilung vom 13. Juni 2009
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veröffentlicht im Schattenblick zum 16. Juni 2009