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MILITÄR/844: Mehr Einberufungen durch verkürzten Militärdienst angekündigt (asfrab)


Arbeitsstelle Frieden und Abrüstung e.V. - 17. März 2010

Mehr Einberufungen durch verkürzten Militärdienst angekündigt


Die Regierungsparteien hatten im Oktober 2009 die Verkürzung von Wehr- und Zivildienst ab 2011 vereinbart. Gegenüber dem ARD-Hauptstadtstudio kündigte Verteidigungsminister Guttenberg nun an, "bereits die zum 1. Oktober dieses Jahres einberufenen Wehrpflichtigen" nach sechs Monaten zu entlassen. Guttenberg habe außerdem angekündigt, dass "die Zahl der jährlich einzuberufenden Wehrpflichtigen von derzeit 40.000 auf 50.000" erhöht werde.

Um 50.000 Einberufungen zum sechsmonatigen Militärdienst zu realisieren, müsste die Bundeswehr zukünftig lediglich 25.000 Dienstposten für Grundwehrdienstleistende bereithalten. In der Konsequenz führt dies zu einer Reduzierung des Wehrpflichtigenanteils am Personalumfang um nochmals 5.000 Soldaten gegenüber dem gültigen Personalstrukturmodell, das zwar lediglich 40.000 Einberufungen zum neunmonatigen Dienst vorsah, dies aber auf 30.000 Dienstposten. Bei einem Umfang von 250.000 Soldaten würde sich somit der Anteil von Zwangsdienern in der "Wehrpflichtarmee" auf 10 Prozent reduzieren.

Ralf Siemens

http://www.asfrab.de/wehrpflichtinfos/aktuelles.html
http://www.bundeswehr-monitoring.de/wehrpflicht.html


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veröffentlicht im Schattenblick zum 19. März 2010