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WISSENSCHAFT/1194: Leibniz-Gemeinschaft veröffentlicht Eckpunktepapier zur Bundestagswahl 2013 (idw)


Leibniz-Gemeinschaft - 10.07.2013

Leibniz-Gemeinschaft veröffentlicht Eckpunktepapier zur Bundestagswahl 2013



Die Leibniz-Gemeinschaft gibt erstmalig ein Eckpunktepapier heraus, in dem sie Empfehlungen für die Entwicklung der deutschen Wissenschaftslandschaft nach der Bundestagswahl 2013 formuliert. Mit diesem Papier fördert die Leibniz-Gemeinschaft die Diskussion und den Austausch über die Zukunft des Wissenschaftssystems.

In ihrem Eckpunktepapier spricht sich die Leibniz-Gemeinschaft zunächst für eine Fortsetzung des Paktes für Forschung und Innovation aus. Der Aufwuchs der außeruniversitären Forschungseinrichtungen sollte u. a. Kooperationen mit Hochschulen dienen. Die Leibniz-Gemeinschaft plädiert für eine Aufhebung des Kooperationsverbots nach Artikel 91b GG. Durch eine stärkere Beteiligung des Bundes bei der Hochschulfinanzierung soll gewährleistet werden, dass Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen als gleichrangige Partner im Wissenschaftssystem agieren können.

Die Leibniz-Gemeinschaft hebt im Eckpunktepapier weiterhin die Karriereperspektiven in der Wissenschaft hervor. Verlässliche und transparente Karriereperspektiven für Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler sind nicht nur ebenso wichtig wie die Chancengerechtigkeit von Frauen und Männern, sondern eine zentrale Voraussetzung dafür. Für eine weitere Verbesserung der Rahmenbedingungen sind zudem Wissenschaftsfreiheitsgesetze auf Landesebene und unter Einbeziehung der Hochschulen nötig.

Neben einer verbesserten Grundfinanzierung der Hochschulen spricht sich die Leibniz-Gemeinschaft für eine einheitliche 70:30 Bund-Länder-Finanzierung aller außeruniversitären Forschungseinrichtungen aus. Dies soll verhindern, dass Verschiebungen einzelner Einrichtungen unter den außeruniversitären Forschungsorganisationen aus anderen als wissenschaftlichen Erwägungen erfolgen.

Die Leibniz-Gemeinschaft begrüßt die Stärkung ihres Senats im Aufnahmeprozess neuer Institute oder bei Erweiterungen bestehender Institute. Dies soll einer deutlicheren Schwerpunktbildung der Leibniz-Gemeinschaft dienen.

In Hinblick auf das Auslaufen der Exzellenzinitiative schließlich plädiert die Leibniz-Gemeinschaft dafür, die bereits bestehenden engen Kooperationen der Leibniz-Einrichtungen mit Hochschulen zu nutzen, um Forschungsförderung in Hochschulen zu institutionalisieren. So sollen nach Auslaufen der Exzellenzinitiative ausgewählte Cluster und vergleichbare Einrichtungen in enger Verknüpfung mit den Hochschulen als "Leibniz- Forschungszentren" verstetigt werden können.

Das Eckpunktepapier ist auf der Leibniz-Website abrufbar:
www.leibniz-gemeinschaft.de/fileadmin/user_upload/downloads/Presse/Dokumente/2013_07_05_Eckpunktepapier.pdf


Die Leibniz-Gemeinschaft

Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 86 selbständige Forschungseinrichtungen. Deren Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute bearbeiten gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevante Fragestellungen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Grundlagenforschung. Sie unterhalten wissenschaft-liche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz- Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer in Richtung Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Institute pflegen intensive Kooperationen mit den Hochschulen - u.a. in Form der WissenschaftsCampi -, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem maßstabsetzenden transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 16.500 Personen, darunter 7.700 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei 1,4 Milliarden Euro.

Weitere Informationen unter:
http://www.leibniz-gemeinschaft.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution390

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Leibniz-Gemeinschaft, Christoph Herbort-von Loeper M.A., 10.07.2013
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 12. Juli 2013