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INTERVIEW/208: Herrschaft in der Krise - Kritik der Teilhaber, Freerk Huisken im Gespräch (SB)


Interview am 14. November 2013 in Hamburg-St. Georg



Der Publizist Prof. Dr. Freerk Huisken war Hochschullehrer für Politische Ökonomie des Ausbildungssektors am Fachbereich Erziehungswissenschaften der Universität Bremen. Als Autor ist er bei der Zeitschrift GegenStandpunkt aktiv und verfaßt unter dem Titel "GegenRede" Kommentare zum Zeitgeschehen [1]. In seinem jüngsten Buch "Der demokratische Schoß ist fruchtbar ... : das Elend mit der Kritik am (Neo-)Faschismus" setzt sich Huisken mit analytischen Kurzschlüssen und ideologischen Fallstricken des Protestes gegen Neonazis in der Bundesrepublik auseinander. Dies war auch Gegenstand eines Vortrags [2], den er im Rahmen der Hamburger Veranstaltungsreihe "Bürgerliche Herrschaft in der Krise" [3] an der Universität Hamburg hielt.

Vor der Veranstaltung beantwortete Freerk Huisken dem Schattenblick einige Fragen zu Debatten und Positionen einer Linken, die vor Herausforderungen steht, auf die sie nicht gut vorbereitet zu sein scheint.

Im Gespräch - Foto: © 2013 by Schattenblick

Freerk Huisken
Foto: © 2013 by Schattenblick

Schattenblick: Herr Huisken, die Linke hat immer Kritik an der bürgerlichen Moral geübt. Nun gibt es aber Tendenzen, eine Art von linker Moral zu etablieren, die im Endeffekt mit den Zuweisungen falsch-richtig oder gut-böse argumentiert. Müßten, ausgehend von einer linken emanzipatorischen Gesellschaftskritik, eigentlich nicht alle moralischen Implikationen und Wertsetzungen zugunsten einer rein materialistischen Analyse ausgeschlossen werden?

Freerk Huisken: Klares Ja. Deswegen ist für mich die Unterscheidung zwischen bürgerlicher und nicht-bürgerlicher Moral in beiden Fällen ein Festhalten an Moral. Moral ist, in welcher Variante auch immer, kritisch oder unkritisch, in Anlehnung an einen alten Aufsatz, den ich ganz passend finde, das gute Gewissen der Klassengesellschaft. Darin werden alle Abteilungen der Beschädigung von Interessen an Werten wie Gerechtigkeit, Freiheit oder Solidarität gemessen, dann nicht beschädigte Interessen eingeklagt, sondern die Einhaltung von Werten gefordert. Und zwar von der Politik, von der dann behauptet wird, daß sie Hüter von Werten sei bzw. sein müsse. Das ist aber die vollständige Verkehrung des tatsächlichen Verhältnisses von Moral und Politik. Auch wenn wir früher in der Schule gelernt haben, daß die Politik als ein auf das Grundgesetz gestütztes Handeln sich aus moralischen Erwägungen ableiten würde, so reicht ein Blick ins Grundgesetz, um sich davon zu überzeugen, daß es sich genau umgekehrt verhält. Das Grundgesetz ist von vornherein nichts anderes gewesen als die gesetzliche Fassung der Prinzipien des demokratisch regierten Kapitalismus. Daraus werden dann Formen der Moral abgeleitet, die alle auftretenden Beschädigungen nicht auf politische und ökonomische Interessen zurückführt, sondern auf Abweichungen von Moral. Und diese Abweichungen werden dann wiederum der politischen Herrschaft als Auftrag zurückgegeben, sie hätte sich doch bitte schön daran zu halten.

Aktuelles Beispiel dafür sind die Proteste zu den Lampedusa-Flüchtlingen in Hamburg. Dort gab es ein Plakat mit der Aufschrift: "Was moralisch falsch ist, kann politisch nicht richtig sein". Da wird ein Verhältnis von Moral und Politik von der Linken behauptet, das genau diese Verdrehung ausdrückt, Politik hätte sich an Moral zu halten. Dabei verhält es sich genau umgekehrt, nämlich daß die politischen Interessen des demokratisch regierten Kapitalismus die moralischen Legitimationskriterien vorgeben. Leider fällt die Linke auf dieses Verwirrspiel weitgehend rein.

SB: Von Theodor W. Adorno stammt der Satz: "Es gibt kein richtiges Leben im falschen." Wie bewerten Sie seinen Einfluß auf eine linke Moral, die sich an Wertsetzungen wie falsch und richtig orientiert?

FH: Falsch und richtig hat mit gut und böse nichts zu tun. Falsch und richtig sind, jetzt einmal unabhängig von Adorno, Kategorien der Klassifizierung von theoretischen Urteilen, nämlich ob sie stimmen oder nicht stimmen. Gut und böse ist deren moralische Verwandlung oder moralische Einordnung. Adornos Spruch "Es gibt kein richtiges Leben im falschen" hat einerseits etwas Richtiges an sich, aber andererseits erfährt er eine moralische Interpretation, die Adorno selbst nahegelegt hat. Das Richtige an dem Spruch von Adorno ist: Wenn man die systemischen Beschädigungen der Interessen der Lohnarbeiterklasse erkannt hat und weiß, daß diese nicht ohne Angriff auf die Grundprinzipien der politischen Ökonomie des Kapitalismus zu beseitigen sind, dann wäre der reformistische Ansatz ihrer Behebung im Sinne von Adornos "kein richtiges Leben im falschen" die ständige Korrektur von Löhnen; also gerade nicht der Angriff aufs Lohnsystem. Reform beseitigt die Ursachen dieser systemischen Beschädigungen, wie sie in Ausbeutung und auch Beschäftigungslosigkeit zum Ausdruck kommen, eben nicht. Das ist das Richtige an dem Adorno-Spruch. Das Falsche und seine moralische Deutung besteht darin, daß immer ein "eigentlich" davorgesetzt wird. Eigentlich gibt es ein richtiges Leben im falschen nicht. Und dieses "eigentlich" eröffnet den Zugang zu der Frage, inwieweit es unter den Verhältnissen von zivilisierter Demokratie, die den Faschismus schon hinter sich gelassen hat, nicht doch so etwas gäbe wie die immanente Korrektur des Kapitalismus durch Reformen oder gar die Überwindung des Kapitalismus durch das Leben in autonomen Netzwerken usw.

SB: In linken Debatten wird immer wieder die Frage aufgeworfen, ob man angesichts der neofaschistischen Bedrohung nicht ein breites Bündnis bzw. eine Einheitsfront mit allen Demokraten anstreben sollte; bezogen auf die DKP hieße das ein Zusammengehen mit der Linken und der SPD. Wie beurteilen Sie dieses strategische Konzept vor dem aktuellen Hintergrund, daß die SPD stark auf die Partei Die Linke zugeht, sie regelrecht umarmt und sie in Bezug auf linke Grundpositionen wahrscheinlich dabei ersticken wird?

FH: Eine neofaschistische Bedrohung sehe ich hier nicht. Ich sehe nur eine nationale Politik der versammelten demokratischen Parteien, die alles dafür tut, daß das, was organisierte neofaschistische Gesinnung ist, geächtet, ausgegrenzt, juristisch verfolgt und mit Verbotsanträgen konfrontiert wird. Diese an den Faschismus mit seiner Parteienverbotspraxis erinnernde Art der Zurückdrängung des Neofaschismus in Deutschland durch die Staatsgewalt ist von einem "Erfolg" gekrönt, der so etwas wie eine Machtübernahme durch eine NPD erst einmal ausschließt, aber gegen die rechtsextreme bis neofaschistische Gesinnung in den Köpfen von Bürgern nichts anderes unternimmt, als ihnen eine Parteilichkeit für neue Faschisten nationalistisch als undeutsch - "Das gehört sich für deutsche Bürger nicht!" - vorzuhalten. Die Frage der Einheitsfront im Kampf gegen den Neofaschismus hat meiner Erfahrung nach etwas Verhängnisvolles, weil sie die unterschiedlichen, zum Teil recht gegensätzlichen Urteile über das, was Neofaschismus heute darstellt und wie er zu kritisieren ist, ausblendet. Der immer noch gern gepflegte Ausspruch "Wehret den Anfängen" meint etwas ganz anderes als der in der linken Antifa-Szene kolportierte Satz: "Wer vom Kapitalismus nicht reden will, soll vom Faschismus schweigen". Das sind einander ausschließende Formen der Befassung mit dem Neofaschismus. "Wehret den Anfängen" bedeutet allein, daß die Demokratie von braunen Flecken bereinigt werden muß; ist also die Parteinahme für den realexistierenden, demokratisch regierten Kapitalismus des heutigen Deutschlands. Wenn die linke Antifa-Szene immer wieder behauptet, daß sie auch etwas gegen den Kapitalismus hat, dann ist das ein Bekenntnis, das mit der Fokussierung auf den Kampf gegen den organisierten Neofaschismus kollidiert.

Wenn beide Fraktionen, die bürgerlichen und die linken Antifaschisten zusammen mit allen Spielarten dazwischen, eine Einheitsfront bilden, so ist das in meinen Augen nur ein rein negativ bestimmtes Bündnis: Man ist sich in irgendeiner Form in der Ablehnung von Neofaschismus einig. Es handelt sich positiv gesehen nur um ein formelles Bündnis, das auf pure Quantität setzt und bei der ersten Nagelprobe zerfällt, weil man sich in den Gründen für die Ablehnung nicht nur nicht einig ist, sondern sich darin sogar z.T. widerspricht. Sobald aus diesem Bündnis heraus z.B. diejenige Gesinnung angegriffen wird, die im Kapitalismus mit seiner demokratischen Regierungsform die unabdingbare Lebensgrundlage darstellt, nämlich der Nationalismus eines Volkes, seine Parteilichkeit für Staat und Nation, hat man große Teile dieses Bündnisses sofort gegen sich: Man darf, heißt es dann z.B., die Leute doch nicht verschrecken, die wegen Deutschlands Ansehen gegen die NPD sind. Doch, meine ich, muß man - nicht verschrecken, aber kritisieren. Ob das dann abschreckt oder nicht, hängt an den Leuten. So einem Bündnis formeller Art, das sich auf seine große Zahl beruft, wohnt also inhaltlich ein Konglomerat von sich ausschließenden bis gegensätzlichen Positionen inne. Ich bin neulich mit einer ähnlichen Frage konfrontiert worden, und da wurde mir Spaltung vorgeworfen. Daraufhin habe ich erwidert: Ich bin kein Spalter; die Spaltung habt ihr euch selber mit eurem Bündnis eingebrockt. Die Spaltung liegt dieser sogenannten Einheitsfront selbst zugrunde. Sie ist nur in der äußersten formellen Daseinsweise eine solche, zerfällt jedoch bei der ersten Nagelprobe, wenn die Frage des konkreten Vorgehens geklärt werden soll, an ihren inhaltlichen Widersprüchen, an den ungeklärten Fragen sehr prinzipieller Natur.

Allerdings passen SPD und Die Linke für mich in das Konstrukt einer Einheitsfront gar nicht hinein, weil beide Parteien Formen der parlamentarischen Konkurrenz um Teilhabe an Macht repräsentieren. Das ist ein ganz anderer Ansatz, als wenn linke Antifas, welcher Provenienz auch immer, ihre Kräfte konzentrieren wollen, um, vielleicht sogar mit antikapitalistischem Impetus, gegen Rassismus und Ausländerfeindlichkeit vorzugehen. Da werden sie weder die SPD noch Die Linke auf ihrer Seite, sondern gegen sich haben. Diese Parteien wollen an die Macht in Deutschland - bzw. die SPD ist es jetzt - und dann vom Standpunkt des nationalen Interesses aus Ausländerpolitik und Antifaschismus betreiben. Sie haben völlig Recht, wenn Sie sagen, daß der Partei Die Linke die Umarmung durch die SPD nicht guttun würde. Ich würde es sogar härter formulieren: Die Linke braucht die SPD-Umarmung gar nicht, um sich für die Teilhabe an der Macht fitzumachen.

SB: Die linke Bewegung befindet sich seit Jahren im Niedergang, unter anderem deshalb, weil an allen Ecken und Enden gesellschaftlicher Teilhaberschaft Karrieren winken. Wo wäre heute eine antikapitalistische Linke mit einem genuin emanzipatorischen Potential zu verorten und auf welche Grundlage müßte sie sich Ihrer Ansicht nach stützen, um nicht auf dem schlüpfrigen Abhang gesellschaftlicher Beteiligung ins arrivierte Bürgertum zu rutschen?

FH: Das "Potential" ist offenkundig und besteht darin, daß der Kapitalismus der Kapitalismus ist und die Mehrheit der Menschen für nationales Wachstum und Weltmarkterfolge benutzt - ohne daß sie etwas anderes davon haben als genau dafür zu leben. Das heißt, die arbeitenden Menschen hierzulande spüren natürlich jeden Tag, daß sie eigentlich die Opfer der sozialen Marktwirtschaft sind. Potential ist also ausreichend vorhanden. Ich sage allerdings auch nichts Neues, wenn ich darauf verweise, daß dieses Potential im Unterschied zu vielen kleinen linken Gruppierungen, die immer noch der Meinung sind, es sei auf dem Sprung zum Aufstand, leider zur Zeit wirklich keine revolutionäre Kraft birgt. Ganz im Gegenteil. Die Opfer des Kapitalismus erklären sich nämlich ihre miese Lage regelmäßig falsch: halten sie für das Resultat von betrieblichem Mismanagement, verfehlter Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik usw. und setzen darauf, daß, wenn alle in Deutschland verantwortlichen Kräfte nur ihren "wahren Aufgaben" nachkommen würden, es ihnen besser gehen würde. Diese "wahren Aufgaben" sind erfunden und haben mit dem, was Betriebe und Politik tun, nichts zu schaffen. Das ist das Ärgerliche und dagegen muß vorgegangen werden, daß diese lohnabhängigen Menschen in dem, was Politik und Wirtschaft tun, nie gewollte Interessenverfolgung, sondern immer nur Abweichung von den - erfundenen - Zwecken sehen, die sich eigentlich in und für ihre deutsche Heimat gehören würden. Linke Gewerkschafter wissen z.B. ein Lied davon zu singen, daß ihre patriotisch tickenden Kolleginnen und Kollegen dazu ermahnt werden müssen, in ihren ausländischen Mitarbeitern Kollegen und nicht Fremde, die nicht hierher gehören, zu sehen.

Leider hat sich also in dem, was Sie Potential genannt haben, hierzulande eine Form der Patriotisierung der Lohnarbeiterklasse ereignet, deren Ursachen ich jetzt nicht ansprechen will. Es ist nicht so, daß man denen bloß sagen müßte, hier ist die Organisation, ergreift sie und macht etwas daraus. Daher besteht die entscheidende Aufgabe für Linke heute darin, diese mit der Patriotisierung bzw. mit dem Nationalismus großer Teile der Bevölkerung einhergehende falsche Erklärung ihrer Lage anzugreifen. Um das noch mal an einem Beispiel zu verdeutlichen: Wenn wieder einmal eine große Entlassungswelle ansteht, hört man, übrigens auch von der Gewerkschaft, daß das am Mißmanagement läge und die Politik jetzt unbedingt Maßnahmen für die Arbeitsplatzerhaltung ergreifen müßte. Das ist die Sorte falscher Erklärung, die verdeutlicht, daß immer noch die Überzeugung vorherrscht, das Management hätte dafür zu sorgen, Arbeitsplätze zu erhalten, und die zentrale Aufgabe des Staates würde darin bestehen, Arbeitsplätze zu schaffen. Das zeugt von einem Vertrauen in den kapitalistischen Betrieb und in den bürgerlichen Staat, das von oben, von der Schule und von der medialen Öffentlichkeit mit falschen Argumenten gefüttert wird. Wenn ein Manager Leute entläßt, dann folgt er einem kapitalistischen Interesse. Er ist nicht etwa bösartig oder gierig. Und wenn der Staat in seiner Kalkulation diesen Betrieb stützt und den anderen nicht, dann immer mit Blick darauf, welcher Betrieb tatsächlich eine Funktion für das deutsche Wachstum auf dem Weltmarkt hat und auf welchen er gut und gerne verzichten kann. Die Arbeitsplatzpolitik des Staates dient von daher nicht der Sicherung von Arbeitsplätzen, sondern der Sicherung von lohnenden Arbeitsplätzen in Betrieben, die eine Weltmarktbedeutung haben.

Den Leuten diesen Zusammenhang von Systeminteresse und ihrer Ausbeutung klarzumachen, wäre die zentrale Aufgabe, wobei ich die Lohnarbeiterabteilung gar nicht so eng fasse. Dazu gehören alle Menschen, die einkommensabhängig arbeiten. Ich bin nach wie vor der Meinung, daß genau dies die Kritik am Kapitalismus ausmacht. Große Teile der Linken haben sich von diesem Gedanken verabschiedet, sind vor allen Dingen mit sich selber beschäftigt und schmoren im eigenen Saft. Ihre Publikationen leben vom Bezug auf sich selber und den daraus folgenden Streitereien. Und wenn sie irgendwo eine Form des Protestes entdecken, sei es gegen Hartz-4, Entlassungen oder Lohnkürzungen, dann sind sie schon so begeistert über die Beschwerde an sich, daß sie die Argumentation und den Inhalt der Beschwerde gar nicht mehr zur Kenntnis nehmen. Ich bin der Meinung, daß man eine Beschwerde nicht ungeprüft gutheißen darf, sondern zuallererst nach der Stichhaltigkeit der Beschwerde fragen muß. Wenn sie nicht stichhaltig ist, dann muß man den Leuten auch sagen, daß sie mit dieser Argumentation nicht nur von ihrer Beschwerde nicht wegkommen, sondern den Zusammenhang bloß affirmieren, aus dem heraus ihre Beschädigung passiert, indem sie sich ausgerechnet an diejenigen mit einer Forderung zur Verbesserung ihrer Lage wenden, die für die Misere, aus der sie herauswollen, verantwortlich sind. Nötig ist eine Kritik, die den Leuten klarmacht, daß sie mit einer falschen Argumentation im Vertrauen auf einen patriotischen Staat an ihrer Lage, die ihre Not hervorbringt, nicht nur nichts ändern werden, sondern sich ihr weiter in idealistischem Vertrauen unterwerfen.

SB: Subsumieren Sie unter die Menschen, die sich an einer nationalen Lösung ihrer Probleme orientieren, auch die Masse des Hartz-4-Subproletariats? Marx sprach von einem "Lumpenproletariat". Ist diese Sicht überhaupt noch zeitgemäß oder läßt sich gerade in der Gruppe der ökonomisch Ausgegrenzten, die nur noch wenig zu verlieren haben, am ehesten das Potential für eine soziale Widerständigkeit verorten?

FH: Nein, überhaupt nicht. Die einzige Möglichkeit, aus der einkommensabhängigen Beschäftigung, wenn man denn begriffen hat, was der Grund der eigenen Beschädigung ist, eine greifende praktische Konsequenz zu ziehen, besteht immer nur darin, die Arbeit, für die man eingestellt ist und die für den Betrieb und darüber hinaus für die Nation von eminenter Bedeutung ist, zu verweigern. Daraus folgt umgekehrt: Alle diejenigen, die beschäftigungslos sind, also das sogenannte Prekariat, sind ohne dieses Mittel. So vernünftig es auch ist, daß sie sich zusammentun und überlegen, wie sie ihre Lage beurteilen können, ein praktisches Mittel, die Herrschaft unter Druck zu setzen, besitzen sie nicht. Ihnen würde es nur helfen, wenn die andere, beschäftigte Abteilung der Arbeiterklasse tatsächlich ihre Arbeit aufkündigt.

SB: Gilt das Ihrer Ansicht nach auch für die Länder des Mittelmeerraums,wie Griechenland, Spanien und die Türkei, wo es weit größere Proteste als in Deutschland gab?

Feerk Huisken im Interview - Foto: © 2013 by Schattenblick

Konzentriertes Gespräch in den Räumen des Hamburger VSA-Verlages
Foto: © 2013 by Schattenblick

FH: Das Prinzip ist dasselbe, auch wenn die Streiks dort unten nicht nur das Prekariat erfassen, sondern alle Beschäftigten betreffen, die Opfer der brutalsten Sparmaßnahmen sind, die man sich im Mittelmeerraum überhaupt nur vorstellen kann.

SB: Die DKP betrachtet die Gesellschaft wesentlich als ein vom monopolkapitalistischen Interesse beherrschtes, im Klassenkampf befindliches System. Würden Sie dieser Analyse zustimmen, wenngleich man argumentieren könnte, daß die größten Kapitalkonzentrationen nicht unbedingt die Hauptsachwalter der herrschenden Strukturen sein müssen? Man denke etwa an die bürokratische und technische Intelligenz, die zwar nicht zu den Eigentümern, wohl aber zu den privilegierten Teilhabern gehört und daher ein Eigeninteresse daran hat, daß die Gesellschaft weiter so funktioniert, wie sie es tut. Ähnliches gilt auch für die Kernbelegschaften, die schon aus Sorge um ihren Arbeitsplatz gegen das Gros der bereits Ausgegrenzten stehen. Könnte es nicht sein, daß die sozialen Verhältnisse heutzutage ganz anders sortiert sind als diejenigen, anhand derer der Klassenkampf vor 100 Jahren ausgetragen wurde?

FH: Deswegen habe ich vorhin den vorbelasteten Begriff des Proletariats weggelassen und von einkommensabhängig Beschäftigten geredet. Dazu gehören auch Informatiker, die um ihren Arbeitsplatz fürchten. Darunter fällt natürlich auch die technische Intelligenz, die an Schaltstellen der Gesellschaft innerhalb des Betriebes, aber auch innerhalb des Staates sitzt und dadurch z.B. die Möglichkeit hätte, durch ihren Eingriff erpresserisch wirksam zu werden.

Die DKP macht immer noch denselben Fehler wie eh und je, der übrigens auch der gesamten politischen Ökonomie des realen Sozialismus zugrunde gelegen hat. Die weit verbreitete Fehlkonstruktion, daß man für die Opfer parteilich sein müßte, gilt aber nicht nur für die DKP. Daß die einkommensabhängig Beschäftigten, also diejenigen, die für Lohn und Gehalt arbeiten gehen müssen, Opfer sind, ist völlig klar, und auch, daß man diesen Zustand kritisieren und möglichst aufheben will. Daraus aber den Schluß zu ziehen, daß es auf diese Klasse oder Gruppe, oder wie man sie nennen will, als arbeitende Klasse schwer ankäme, wenn der Kapitalismus abgeschafft ist, ist ein heftiges Fehlurteil. Die Parteilichkeit für sie und daraus folgernd der Aufbau eines Arbeiter- und Bauernstaats, in dem die Arbeiterklasse durch Ableistung von noch viel mehr Arbeit befreit wird, ist das Gegenteil von dem, was ich mir unter Befreiung von Lohnarbeit vorstelle. Das ist der Übergang von der falschen Kritik des Kapitalismus zum Proletkult mit den entsprechenden ärgerlichen Konsequenzen, wie es das System der DDR gekennzeichnet hat und dort zu so brutalen Formen wie der Auszeichnung "Held der Arbeit" geführt hat. Jemanden für die Ableistung eines Arbeitsübersolls zu feiern, halte ich für einen zynischen Standpunkt. Dabei käme es auf der Grundlage der entwickelten Produktivkräfte überhaupt nur darauf an, die Arbeit zu reduzieren, damit die Leute möglichst viel Freizeit haben, um etwas mit den Produkten anfangen zu können, die sie geschaffen haben. Statt dessen ist es umgedreht worden. An diesem proletkultischen Standpunkt hält die DKP immer noch fest.

Die Theorie des staatsmonopolistischen Kapitalismus in ihrer alten Fassung, daß der Staat ein Dienstleister an den Monopolen sei, war nie richtig und ist auch heute nicht richtig. Natürlich gibt es sogenannte Drittweltländer etwa in Zentralafrika, in denen ein einziger Multi das, was dort an Staat existiert, in der Hand hält und diktieren kann, was zu geschehen hat. Aber in den Zentren des Kapitalismus ist es nach wie vor so, daß der Staat die Bedingungen setzt, unter denen Kapital - ob groß, klein oder mittel - Geschäfte macht. Nur unter diesen Bedingungen kann das Kapital nach außen antreten. Jede Weltmarktaktion eines nationalen Kapitals setzt in doppelter Weise Staatsaktivität voraus.

Erstens ist der Weltmarkt selbst nichts Staatsunabhängiges. Es gibt keinen, von Staatsinterventionen freien Weltmarkt. Weltmarkt heißt immer auswärtiger Markt, auf dem ein Staat dafür sorgt, daß seine Kapitalisten auswärts Reichtum abziehen können. Das heißt aber, der Staat muß mit einem anderen Staat in Verbindung treten und für die vertragliche Voraussetzung sorgen, daß seine Kapitale auf fremden Märkten mit dortigen Betrieben konkurrieren und dort Kaufkraft oder Rohstoffe abschöpfen können. Das ist die Vertragsabteilung zwischen Staaten, ohne die es keinen auswärtigen Handel, also auch keinen Weltmarkt gibt. Zweitens: Die andere Abteilung erleben wir, wenn sich die Staaten über die Art und Weise der Abrechnung der Geschäfte untereinander ins Benehmen setzen. Denn die Gültigkeit für nationales Geld hört an der Grenze auf. Dafür zu sorgen, daß das eine Geld kompatibel mit dem anderen ist, stellt eine Staatsaffäre dar. Da müssen sich Staaten einigen - auf Golddeckung, feste Wechselkurse oder freie. In diesen beiden Grundlagen sind Monopole heutzutage immer noch abhängig davon, daß die Staaten der Metropole ihnen die Voraussetzungen für ihre weltweiten Geschäfte liefern. Nach innen gilt das ohnehin. Die Sicherung von Eigentum ist nach wie vor die zentrale nationale Gewalttat, die es dem Kapital ermöglicht, z.B. jeden am Werktor daraufhin zu kontrollieren, ob er eine Schraube mitgenommen hat oder nicht. Diese Eigentumssicherung ist die elementare, gewaltsame, staatliche Absicherung des Geschäftsgangs für jedes Kapital nach innen, ob groß oder klein.

SB: In der Linken gab es früher eine ausgeprägte Wissenschaftskritik, in der die Technologieentwicklung ebenso hinterfragt wurde wie die Biomedizin. Davon ist heute fast nichts mehr übriggeblieben. Wäre es in Anbetracht der beschleunigten Entwicklung der informationstechnischen Systeme als einer neuen Art der Produktionsweise nicht eminent wichtig, jetzt aus linker Sicht einen Diskurs darüber anzustoßen und nach Möglichkeiten für eine Gegenposition zu suchen?

FH: Das scheint mir nicht nur bezogen auf die neueren Wissenschaftsbereiche notwendig zu sein, sondern gilt ganz generell. Nicht nur in den Geisteswissenschaften, sondern auch an der Art und Weise, wie hierzulande Naturwissenschaften bis in die neueren Abteilungen hinein gelehrt werden, ist eine Kritik erforderlich. Ich lasse jetzt einmal die Forschung weg und konzentriere mich auf die Lehre, die allemal darauf ausgerichtet ist, Nachwuchs für jene Abteilung der technischen, ökonomischen, juristischen, pädagogischen und journalistischen Elite zu produzieren, die dazu beiträgt, daß dieser kapitalistische Laden so läuft, wie er im Augenblick leider wunderbar läuft.

Wissenschaftskritik wäre für mich in allen Bereichen unter einer doppelten Frage geboten. Erstens: Wozu laßt ihr euch eigentlich ausbilden und welche Funktion übt ihr nachher aus, die euch in besonderer Weise vor denjenigen privilegiert, die ihr kontrolliert, deren Lehrer ihr seid und die ihr als Ökonomen oder Juristen zu mehr Rentabilität im Betrieb erpreßt? Wozu werdet ihr eigentlich ausgebildet? Macht euch darüber Gedanken, ob ihr euer Leben lang Kindersortierer sein oder als juristischer oder betriebswirtschaftlicher Berater der Optimierung von Ausbeutung zuarbeiten wollt und so weiter und so fort? Zweitens: Überlegt euch einmal, ob das, was euch beigebracht wird, nicht genau dazu paßt, was später die gesellschaftliche Funktion eures Berufes als Teil der Elite ist. Und wenn das so ist, dann müßt ihr das als Fehler in der Wissenschaft, als falsche Wissenschaft deutlich machen, vielleicht sogar die Wissenschaft insgesamt kritisieren.

Das ist in den Geisteswissenschaften viel einfacher als in den Naturwissenschaften. Bei den reinen Naturwissenschaften geht es erst einmal wirklich nur darum, daß die Erkenntnisse richtig sind, die Gesetze stimmen. Dort geht Wissenschaftskritik gleich auf die Funktion dieses richtigen Wissens. Hierzulande wird nämlich keine naturwissenschaftliche Erkenntnis praktisch, wenn sich nicht Kapitalisten finden, die ein Geschäftsinteresse damit verfolgen, oder Staaten, die ihr Interesse an Absicherung ihres Gewaltmonopols damit verbinden (Rüstung, Infrastruktur...).

Leider gibt es diese Wissenschaftskritik im Augenblick fast überhaupt nicht mehr. Das liegt daran, daß sich die Universität in den letzten 20 Jahren grundsätzlich verändert hat und die Studierenden in ein System preßt, in dem sie sich in der Konkurrenz untereinander durchsetzen müssen, um die Vorgaben von Bachelor und eventuell Master zu erfüllen, und zwar ohne den eigenen Verstand noch in der Richtung, wie ich es gerade angedeutet habe, anzustrengen. Statt dessen gibt es seit geraumer Zeit einen studentischen Protest, der sich vorbehaltlich einiger Ausnahmen vor allen Dingen darum kümmert, wie man diese Konkurrenzbedingungen innerhalb des Studiums verbessern kann. Dazu gehören Forderungen wie "Wir brauchen mehr Bücher, wir brauchen mehr Profs, wir brauchen mehr Geld". Aber niemand fragt: "Was bringen mir eigentlich mehr Profs? Was bringen mir mehr Profs bei?" Die Verbesserung der Konkurrenzbedingungen ist das zentrale Moment, um das sich fast alle Bildungsproteste heute drehen, und nicht, was eigentlich notwendig wäre, dafür zu sorgen, nicht in dieses Raster gepreßt zu werden.

SB: Die gesellschaftlichen Konkurrenzbedingungen werden heute immer stärker dahingehend zugespitzt, daß der einzelne sich selbst in Eigenleistung zu optimieren hat. Diese Kultur der Selbstoptimierung beinhaltet zugleich ein Bezichtigungsmoment, denn wer versagt, soll selbst daran Schuld sein. Wie könnte man Menschen, die sich in dieser Art von Zirkelschlüssigkeit bewegen und funktionsfähig gemacht werden sollen, klarmachen, daß es nicht an ihnen liegt, wenn sie die sozioökonomischen Anforderungen nicht erfüllen?

FH: Das entscheidende Stichwort haben Sie mit der Konkurrenz gegeben. Konkurrenz ist - in Anführungszeichen gesprochen - eine verteufelt widersprüchliche Angelegenheit, und zwar unabhängig davon, in welcher restriktiven Form sie erscheint. Sie ist deswegen eine verteufelt widersprüchliche Angelegenheit, weil jeder in die Konkurrenz geschickt wird, sei es in der Schule, in der Universität, auf dem Arbeitsmarkt oder im Betrieb, unter der Maßgabe, du hast es mit deiner eigenen Leistung selbst in der Hand, etwas aus dir zu machen; aber gerade das stimmt so nicht. Es hängt gar nicht allein von der Leistung des Einzelnen ab, was aus ihm wird, die Leistung des Einzelnen findet vielmehr darin ihre Anerkennung, daß sie sich gegen andere durchsetzt. Leistung wird immer nur im Leistungsvergleich erbracht und bewertet. D.h. aber daß Leistung für den Einzelnen nur zielführend ist, wenn sie andere hinter sich läßt. Man muß nicht gut sein, fleißíg, sondern besser als andere, um in der Konkurrenz etwas zu werden; man muß mit seiner Anstrengung für die Absurdität sorgen, daß andere, die dasselbe wollen, Konkurrenzverlierer werden. Das herzustellen hat man aber selbst nicht in der Hand, sondern das wird von denen entschieden, die an den Konkurrenzresultaten insgesamt ein Interesse haben. Das macht u.a. die Konkurrenz so ekelhaft. Das Urteil, du hast es selbst in der Hand, oder der Sinnspruch "Jeder ist seines Glückes Schmied" stimmen einfach nicht. Konkurrenz heißt nicht: Jetzt leiste ich etwas und dann habe ich nachher für mein Leben ausgesorgt. Nein, das Maß der Leistung bzw. der Durchsetzung in der Konkurrenz gegen andere ist immer nur: Finde ich einen Job auf dem Arbeitsmarkt - auf dem sich viele Konkurrenten tummeln? Und ob ich etwas finde, hängt überhaupt nicht von mir ab, sondern davon, was an Angeboten von Staat und Kapital offeriert wird.

Das heißt aber zugleich, daß das Resultat der Konkurrenz insgesamt und das Interesse all derer, die ihr Fortkommen nur über den Leistungsvergleich in der Konkurrenz bewerkstelligen können, gar nicht zusammenfällt. Im Gegenteil. Es können ja gerade nicht alle Sieger des Vergleich sein. Was dabei herauskommt, wenn sie die Schule oder Universität verlassen, hat mit ihrem Interesse gar nichts zu tun: Dem Staat geht es mit der Konkurrenz im Bildungsbereich um die Bestückung des Arbeitsmarktes mit einem Angebot von qualitativ und quantitativ sortierten, ausgebildeten Menschen für vorgefundene Funktionen. Doch das hat wirklich niemand im Sinn, wenn er mit dem Lernen in Schule oder Hochschule anfängt. Der will möglichst gut abschneiden, um nachher in der Hierarchie der Berufe möglichst weit oben zu landen. Zweck der staatlich veranstalteten Konkurrenz dagegen ist es, diese Hierarchie insgesamt passend zu bestücken.

Daß das Versagen als eigene Schuld ausgewiesen wird, ist nichts anderes als die Umkehrung des falsch verstandenen Leistungsprinzips. Man müßte den Leuten eigentlich klarmachen, was der Sinn der Konkurrenz ist, in die sie sich hineinbegeben. Ich habe immer noch viel mit Studierenden zu tun, obwohl ich gar nicht mehr an der Universität tätig bin, und auch mit Schülern. Die wissen selber, daß eine gute Note nichts anderes ist als das Resultat eines Vergleichs ihrer Leistung mit der aller anderen Leistungen. Und wenn die Leistungen aller anderen besser sind, dann wird ihre Leistung entsprechend schlechter. Der Modus der Konkurrenz ist das kapitalistische Verteilungsprinzip. Und den Leuten wird eingeredet wird, es ginge in ihr um sie und was aus ihnen würde, hänge von ihrer individuellen Leistung ab. Noch mal: Das ist in doppelter Hinsicht falsch. Weder hängt es allein an ihnen, denn ihre Leistung ist immer nur das Mittel der Sortierung zwischen allen Konkurrenten, noch kommt es am Ende in der Konkurrenz darauf an, daß das Interesse des einzelnen Konkurrenten bedient wird, sondern allein darauf, daß der Arbeitsmarkt und die Interessen der Abnehmer, der Betriebe zufriedengestellt werden.

SB: Herr Huisken, vielen Dank für das ausführliche Gespräch.


Fußnoten:

[1] http://www.fhuisken.de/gegenrede.html

[2] http://www.schattenblick.de/infopool/politik/report/prbe0176.html

[3] http://kapitalismus-in-der-krise.de/

Beiträge zur Veranstaltungsreihe "Bürgerliche Herrschaft in der Krise" im Schattenblick unter INFOPOOL → POLITIK → REPORT:

BERICHT/165: Herrschaft in der Krise - Wo steht der Feind? (SB)
BERICHT/166: Herrschaft in der Krise - Mangel, Druck und Staatsräson (SB)
BERICHT/168: Herrschaft in der Krise - Zweckform Euro (SB)
BERICHT/173: Herrschaft in der Krise - Die Mehrheitslogik (SB)
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BERICHT/175: Herrschaft in der Krise - Populismus, Funktion und Konsequenzen (SB)
BERICHT/176: Herrschaft in der Krise - Krieg der Janusköpfe (SB)
INTERVIEW/196: Herrschaft in der Krise - Bündnisse der Arbeit, Hans-Peter Brenner im Gespräch (SB)
INTERVIEW/197: Herrschaft in der Krise - der Lackmustest, Markus Bernhardt im Gespräch (SB)
INTERVIEW/198: Herrschaft in der Krise - türkisch-linke Bündnisfragen, Duran Kiymazaslan im Gespräch (SB)
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INTERVIEW/201: Herrschaft in der Krise - Wo der Mumm fehlt! Wolfgang Erdmann im Gespräch (SB)
INTERVIEW/202: Herrschaft in der Krise - Ratio des Mehrgewinns, Andreas Wehr im Gespräch (SB)
INTERVIEW/204: Herrschaft in der Krise - Horizont der Mühen, Dr. Heinz-Jürgen Schneider im Gespräch (SB)
INTERVIEW/205: Herrschaft in der Krise - Kampfverstand und Korrektur, Jürgen Lloyd im Gespräch (SB)
INTERVIEW/206: Herrschaft in der Krise - Kurden, Menschen, Repression, Wolfgang Struwe im Gespräch (SB)
INTERVIEW/207: Herrschaft in der Krise - Probleme und Parolen, Phillip Becher im Gespräch (SB)

8. Januar 2014