Schattenblick →INFOPOOL →POLITIK → REPORT

INTERVIEW/245: NYC Climate Convergence - Ressourcenclash ...    Michael Klare im Gespräch (SB)


Ressourcenproblematik erschwert den Kampf gegen den Klimawandel

Interview mit Michael Klare am 20. September 2014 in New York



Michael Klare ist Professor für Friedens- und Weltsicherheitsstudien am Hampshire College in Massachusetts und Verteidigungskorrespondent der berühmten linken US-Zeitschrift The Nation. Seine regelmäßigen Artikel erscheinen zudem bei der Asia Times Online, Mother Jones und Foreign Policy in Focus. Er sitzt zudem im Vorstand von Human Rights Watch und der Arms Control Association. Klare gilt weltweit als führender Experte zum Thema der unheilvollen Verquickung von Energie- und Sicherheitspolitik, wozu er mehrere Bücher, darunter das 2002 erschienene "Resource Wars - The New Landscape of Global Conflict" verfaßt hat. Sein neuestes Buch heißt "The Race for What's Left: The Global Scramble for the World's Last Resources". Auf der Tagung NYC Climate Convergence am 20. September an der St. John's University im Süden Manhattans hielt Klare gleich bei drei Workshops - "Climate Change and Militarism: Following the Money and Understanding the Costs", "War and the Climate Crisis: History, Analysis and Strategic Conclusions" und "Unterstanding our Strategies to Stop War and Save the Planet" - Vorträge. Ungeachtet des vollen Programms hat Prof. Klare zwischen zwei Workshops dem Schattenblick folgendes Interview gegeben.

Lichtüberflutete Nachtaufnahme auf der berühmten Kreuzung von Broadway und 42nd Street - Foto: © 2014 by Schattenblick

Gehen bald die Leuchtreklamen am Times Square aus?
Foto: © 2014 by Schattenblick

Schattenblick: Vor einigen Jahren war Peak Oil, die Befürchtung, daß der Zenit in der weltweiten Ölproduktion bevorstehe bzw. bereits überschritten sei, das große Thema. Fracking hat jedoch derlei Ängste zerstreut. Heute scheint es, als würde mehr Öl als jemals zuvor gefördert und als wäre kein baldiges Ende des aktuellen Booms zu befürchten. Wie schätzen Sie, Professor Klare, die aktuelle Lage ein?

Michael Klare: Es gibt derzeit zwar ein reichliches Angebot an fossilen Brennstoffen, nur unterscheiden sie sich stark von jenen, die man seit dem Ende des 19. Jahrhunderts gefördert hat. Die Ölreserven, die vergleichsweise leicht zugänglich sind, weil sie auf dem Land oder in küstennahen Gewässern liegen, und leicht zu fördern und zu raffinieren sind, gehen tatsächlich zur Neige. Bei dem, was ich Easy Oil nenne, hat man in der Tat vor einigen Jahren den Förderzenit überschritten. Solche Reserven gehen inzwischen rapide zurück. Um die Produktion auf einem hohen Niveau zu halten, haben die großen Energiekonzerne Technologien entwickelt, darunter das Fracking, die es ihnen erlauben, Energiereserven, die lange Zeit als unzugänglich oder wenig produktiv galten - in der Tiefsee, in der Arktis, in Schieferformationen usw. - auf den Markt zu bringen.

Diese neuen Formen der Gewinnung fossiler Brennstoffe sind im Vergleich zu früher riskanter und bedenklicher, weil sie entweder unter schwierigen Umständen in abgelegenen Regionen der Welt oder in Gegenden stattfinden, wo ethnische, religiöse oder sonstige Konflikte toben und deshalb die Sicherheit der Mitarbeiter und die Einhaltung von Umweltschutzbestimmungen nicht garantiert werden können. Es sind also noch größere Öl- und Gasreserven vorhanden, nur wird ihre Förderung mit der Zeit immer teurer und umständlicher. Das Problem ist nicht, daß unter der Erdoberfläche keine fossilen Brennstoffe mehr liegen oder nur noch wenige. Auf der ganzen Welt gibt es zum Beispiel riesige Schieferformationen. Aber die Gewinnung von Öl und Gas daraus wird irgendwann so viel Wasser erfordern, daß sich die Produktion nicht mehr lohnt. Nicht der Mangel an Öl und Gas, sondern der zunehmende Produktionsaufwand wird es sein, der das Aus für diese Energieträger bedeutet.

Michael Klare sitzt auf dem Podium und beantwortet eine Frage in Workshop 1 - Foto: © 2014 by Schattenblick

Michael Klare
Foto: © 2014 by Schattenblick

SB: Sie haben die Diskrepanz zwischen den Unsummen, welche die großen Energiekonzerne für die Erforschung und Erschließung neuer Öl- und Gasreserven ausgeben, und den Minimalinvestitionen, die sie in der Erforschung der erneuerbaren Stromerzeugung tätigen, immer wieder kritisiert. Wie erklären Sie diese Diskrepanz? Ist sie vielleicht das Ergebnis von institutioneller Unbeweglichkeit und Kurzsichtigkeit?

MK: Das Phänomen läßt sich leicht erklären. Es hängt mit den sogenannten versunkenen Kosten zusammen. Die großen Energiekonzerne haben in den vergangenen Jahrzehnten rund fünf Billionen Dollar für die Infrastruktur ihres Industriesektors ausgegeben. Dazu gehören Förderanlagen, Pipelines, Raffinerien, Schiffe, Terminals, Tankstellen usw. Mit dem Verkauf von Öl und Erdgas, den diese vorhandene Infrastruktur ermöglicht, machen sie riesige Gewinne. Und weil sie das Geld für die Infrastruktur längst ausgegeben haben, wollen sie diese so lange wie möglich benutzen und suchen deshalb nach immer neuen Öl- und Gasreserven, um sie auszulasten und daraus weitere Profite zu erzielen. Man könnte zum Beispiel den individuellen Auto- und Lastwagenverkehr auf Wasserstoffbasis umstellen. Doch dafür wäre eine ganz neue und kostenaufwendige Infrastruktur erforderlich. Daran haben die großen Energieunternehmen kein Interesse. Sie tun statt dessen alles, um ihr Geschäftsmodell, den Verkauf von Öl und Erdgas, so lange wie möglich am Leben zu erhalten.

SB: Zusätzlich zum Export von Öl und Gas, die durch Fracking gewonnen werden, wollen die USA auch, daß die hierfür erforderliche Technologie in solch unterschiedlichen Staaten wie der Ukraine, Polen und Großbritannien zur Anwendung kommt. Sie, Prof. Klare, haben in diesem Zusammenhang die USA des "petro machismo" bezichtigt. Geht es beim Export des Fracking-Modells um die Aufrechterhaltung der US-Hegemonie - politisch im allgemeinen sowie in internationalen Energiesektor im besonderen?

MK: Diese Frage hat mehrere Aspekte. Es ist nicht so, daß die US-Konzerne die Fracking-Technologie einfach an das Ausland verkaufen wollen. Statt dessen verlangen sie Joint-Venture-Partnerschaften mit Firmen in den jeweiligen ausländischen Staaten, um den eigenen privilegierten Status beizubehalten. An dieser Stelle ist ein kleiner geschichtlicher Exkurs erforderlich. In den 1970er und 1980er Jahren gab es eine Nationalisierungswelle in den ölproduzierenden Ländern wie Venezuela, Mexiko, den arabischen Staaten Nordafrikas und des Mittleren Ostens. Dadurch hat sich im Laufe der Zeit im globalen Energiesektor das Kräfteverhältnis zuungunsten der privaten westlichen Konzerne, auch International Oil Companies (IOC) genannt, zugunsten der staatlichen National Oil Companies wie Rosneft in Rußland, Pemex in Mexiko, Petrobras in Brasilien und Saudi-Aramco, dem größten NOC von allen, verschoben. Das Problem für die NOCs ist jedoch, daß sie im Grunde noch die letzten, leicht auszubeutenden Ölreserven fördern. Das Öl der Zukunft ist dasjenige, das, wie ich bereits erläuterte, aus geographischen, geologischen oder politischen Gründen schwer zugänglich ist. Die Erschließung und Förderung solcher Reserven erfordert eine ausgeklügelte Technologie, auf die die IOCs ein Monopol haben.

Prof. Klare hält Vortrag am Stehpult in Workshop 2 - Foto: © 2014 by Schattenblick

Foto: © 2014 by Schattenblick

Die IOCs haben diese Technologien entwickelt, weil sie aus dem Geschäft mit dem leicht zugänglichen Öl hinausgedrängt worden sind. Als sie ihre Zelte im Mittleren Osten abbrechen mußten, blieben ihnen als Betätigungsfelder nur die Tiefsee, die Arktis und Schiefer übrig. Damals haben sie die neuen Technologien entwickelt, um überhaupt im Geschäft zu bleiben, aber wegen des Rückgangs der vorhandenen Mengen an leichtzugänglichen Reserven haben sie nun plötzlich wieder das Zepter in der Hand. Denn die NOCs können ihre schwer zugänglichen Reserven - Beispiel Rosneft in der Arktisregion oder Petrobras im Tiefseegraben vor der Küste Brasiliens - ohne die Hilfe westlicher Privatkonzerne nicht auf den Markt bringen. Das Kräfteverhältnis hat sich also wieder in Richtung der IOCs verschoben. Im Austausch gegen den Zugang zu der Technologie verlangen die IOCs eine Besitzbeteiligung an den Reserven der NOCs. Darum hat das Parlament in Mexiko vor kurzem eine Verfassungsänderung verabschiedet, die eine teilweise Privatisierung von Pemex ermöglicht. Dahinter steckt die Absicht, eine Zusammenarbeit von Pemex mit ausländischen, technologiestarken Partnern zu ermöglichen.

SB: Hinter dem neuen Kalten Krieg zwischen NATO und Rußland, der neuen Asien-Ausrichtung der US-Außen- und Sicherheitspolitik, auch "Asia Pivot" genannt, dem sunnitisch-schiitischen Konflikt in Syrien und im Irak sowie den anhaltenden Spannungen zwischen Israel und Palästina - Stichwort Gaza-Offensive - steckt der Kampf um verfügbare Öl- und Gasreserven. Sie haben in ihren Artikeln all diese Fälle behandelt. Könnten Sie bitte das Phänomen des zunehmenden Kampfes um die fossilen Brennstoffe kommentieren?

MK: In vielen Fällen haben sich diese Konflikte zugespitzt, weil auf dem Land die Reserven langsam zu versiegen begonnen haben. Die noch zu erschließenden Öl- und Gasfelder liegen zum guten Teil unter dem Meer und damit häufig in Regionen, wo der genaue Verlauf der Grenzen ungeklärt bzw. umstritten ist. Das hängt damit zusammen, daß sich in vielen Fällen die Grenzen der exklusiven Wirtschaftszonen, die 200 Seemeilen entlang der Küste eines jeden Staates verlaufen, überschneiden. Ein gutes Beispiel ist das Südschinesische Meer, das die Volksrepublik China fast komplett als ihre exklusive Wirtschaftszone beansprucht. Dagegen wehren sich die anderen Anrainerstaaten, Vietnam, Malaysia, Indonesien, Brunei und die Philippinen, energisch. Gleichzeitig liefern sich China und Japan einen gefährlichen Streit um unbedeutende Felsen im Ostchinesischen Meer, weil an dessen Boden ebenfalls größere Öl- und Gasvorkommen vermutet werden. Der Streit um die Off-shore-Reserven Asiens läßt dort den Militarismus aufblühen. Alle Beteiligten rüsten auf, um gegebenenfalls mit Waffengewalt ihre Ansprüche geltend zu machen.

Aus dem gleichen Grund ist vor kurzem der Dauerstreit zwischen Argentinien und Großbritannien um die Hoheit über die Falkland-Inseln wieder aufgeflammt. Gegen Probebohrungen britischer Energieunternehmen innerhalb der exklusiven Wirtschaftszone um die Falkland-Inseln im Südatlantik läuft die Regierung in Buenos Aires seit Monaten Sturm. Im östlichen Mittelmeer streiten sich Israel, Palästina, der Libanon, Zypern, die Türkei und Griechenland um den Zugang zu den dort befindlichen, angeblich sehr großen Gasvorkommen. Der Streit sorgt für zunehmende Spannungen zwischen Athen und Ankara und soll ein Aspekt der großen Gaza-Offensive Israels in diesem Sommer gewesen sein.

Klare in Nahaufnahme beim Interview - Foto: © 2014 by Schattenblick

Foto: © 2014 by Schattenblick

SB: Sie haben in ihren Schriften sowie auf der NYC Climate Convergence für eine verstärkte Zusammenarbeit vor allem der Großmächte plädiert, um die schlimmsten Folgen des Klimawandels noch abzuwenden. Man hat aber leider den Eindruck, daß sich die Militärs in den wichtigsten Industriestaaten mit der drohenden Klimakastastrophe längst abgefunden haben und sich auf eine deutliche Zuspitzung des Kampfes nicht nur um die Energiereserven, sondern auch um Wasser und Nahrungsmittel vorbereiten. Ist diese Sicht zu pessimistisch? Was meinen Sie?

MK: Die US-Geheimdienste, die Weißes Haus und Pentagon beraten, befassen sich seit langem intensiv mit der Frage des Klimawandels und dessen potentiellen Folgen. Sie verfolgen die globalen Trends, werten die laufenden Studien des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) sowie der International Energy Agency (IEA) aus und kommen zu dem Schluß, daß die internationale Staatengemeinschaft es nicht schaffen wird, die Erderwärmung unter dem angepeilten Ziel von einer Zunahme um maximal zwei Grad Celsius zu halten. Sie rechnen damit, daß der Temperaturanstieg weit darüber hinausgehen und katastrophale Folgen - Überschwemmungen, schwere Stürme, Dürren, Hungersnöte, immer mehr Kriege, massive Flüchtlingsströme et cetera - nach sich ziehen wird. Folglich bereitet sich das US-Militär auf das schlimmstmögliche Szenario vor. Man kann das Pessimismus oder Defätismus nennen. Aber alle Daten über den Konsum von fossilen Brennstoffen lassen kein Nachlassen, sondern eher eine Zunahme erkennen, wodurch das Ziel der Begrenzung des globalen Temperaturanstieges auf maximal zwei Grad Celsius zur Fata Morgana wird.

SB: Steckt hinter dem Streben des Pentagon nach "full spectrum dominance", das heißt nach der Aufrechterhaltung des Vorsprungs der US-Streitkräfte auf dem Land, zu Wasser, in der Luft, im erdnahen Weltraum sowie im Cyberspace, vielleicht die Sorge um die schweren Verwerfungen, die der Klimawandel in den kommenden Jahren mit sich bringen wird? Demnach ließen sich aufgrund der absoluten Überlegenheit des US-Militärapparats größere Kriege vermeiden und mögliche Konkurrenten wie die EU, China und Rußland eher in eine Zusammenarbeit mit dem Ziel einbinden, gemeinsam die schlimmsten Auswirkungen der Katastrophe zu kontrollieren - Stichwort Aufstandsbekämpfung, Steuerung von Flüchtlingsströmen durch militärische, humanitäre und logistische Notmaßnahmen et cetera.

Klare im Interview - daneben am Tisch ein Computer und sein neuestes Buch - Foto: © 2014 by Schattenblick

Foto: © 2014 by Schattenblick

MK: Ich bin mir nicht sicher, ob die Überlegungen im Pentagon ganz so weit gehen. Das US-Militär sieht die Welt in Kategorien der möglichen Bedrohungen und Gefahren. Die US-Generalität betrachtet den Aufstieg Chinas, das Wiederstarken Rußlands, das zunehmende Chaos im Nachbarland Mexiko infolge des dortigen Krieges unter den Drogenbanden und viele andere Dinge, darunter auch den Klimawandel, mit Sorge. Ihre Maxime lautet, sich auf eine ganze Reihe von potentiellen Szenarien vorzubereiten, damit die US-Streitkräfte in welcher Situation auch immer stets obsiegen werden.

SB: Wie könnte, Ihrer Meinung nach, der Übergang zu einer Gesellschaft mit wenig CO2-Ausstoß gelingen?

MK: Die Antwort liegt auf der Hand. Wir müssen den Konsum fossiler Brennstoffe drastisch reduzieren und gleichzeitig die Solarenergiegewinnung hochfahren. Es stellt sich lediglich die Frage, wie wir das konkret bewerkstelligen. Ich denke, daß wir gesellschaftlich den Konsum von CO2-haltigen Energieträgern ächten müssen wie wir das vor rund zwanzig Jahren mit dem Rauchen von Zigaretten begonnen haben. Das Rauchen von Zigaretten erhielt ein gesellschaftliches Stigma, als die Menschen die gesundheitlichen Kosten erkannten. Setzt sich die Erkenntnis, wie sehr der Verbrauch CO2-haltiger Energieträger die Umwelt belastet und das Überleben der Menschheit gefährdet, durch, wird dieses Verhalten gesellschaftlich um so schneller nicht mehr vertretbar sein. Das Geschäft wird sich für die Öl- und Gaskonzerne wird nicht mehr rentieren und sie werden sich nach anderen Bestätigungsfeldern umschauen müssen. Leider sind wir, gesamtgesellschaftlich gesehen, hiervon noch ein gutes Stück entfernt.

SB: Sie haben heute auf der NYC Climate Convergence wiederholt von der absoluten Notwendigkeit einer Zusammenarbeit zwischen den USA, China und Rußland gesprochen, um das Problem des Klimawandels in den Griff zu bekommen. Zusammen mit Brasilien, Indien und Südafrika gehören Rußland und China zur Gruppe der BRICS-Staaten. Erwarten Sie von diesem Staatenbund, der in gewissem Sinne als Gegenmodell zur NATO konzipiert wurde, einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel oder ist nicht von den Wirtschaftsprogrammen dieser Länder mit zum Beispiel dem Bau gigantischer Stauseen im Himalaya und im Amazonas eher das Gegenteil zu befürchten?

MK: Das Problem bei allen fünf BRICS-Staaten ist, daß in ihren Volkswirtschaften der Abbau bzw. die Gewinnung von Rohstoffen eine Schlüsselrolle spielt. Man bedenke die Wichtigkeit des Öl- und Gashandels für Rußland oder des Diamanten- und Gold-Geschäfts für Südafrika. Hinzu kommt, daß sie große Bevölkerungen haben, für deren Versorgung sie das westliche Entwicklungs- und Wachstumsmodell einschließlich des hohen Konsums CO2-haltiger Brennstoffe verfolgen. Dieser Weg führt nicht zur Linderung des Problems des Klimawandels, sondern im Gegenteil zu seiner Verschärfung. Jeder Versuch, sie am Beschreiten dieses Wegs zu hindern, ist zum Scheitern verurteilt. Die Schwellen- und Entwicklungsländer weisen auf den Reichtum des Westens hin und pochen auf ihr Recht, das gleiche Entwicklungsmodell, das unsere Gesellschaften reich gemacht hat, zu verfolgen. Folglich sollten wir uns im Westen bereit dazu zeigen, auf einen Teil unseres Reichtums und unseres Konsums zu verzichten, damit sich die Lebenstandards bei uns denen der Schwellen- und Entwicklungsländer angleichen. Auf diese Weise könnte es uns gemeinsam gelingen, den Energieverbrauch pro Kopf im weltweiten Durchschnitt zu senken und somit in die Nähe der Klimaziele zu gelangen, welche die Wissenschaftler des IPCC empfohlen haben.

SB: Wir bedanken uns, Michael Klare, für dieses Gespräch.

Plakat für den People's Climate March mit halb versunkener Freiheitsstatue - Foto: © 2014 by Schattenblick

Infolge der Ressourcenkriege geht auch die Freiheit baden
Foto: © 2014 by Schattenblick


Bisherige Beiträge zum New Yorker Klimagipfel im Schattenblick unter
www.schattenblick.de → INFOPOOL → POLITIK → REPORT:

BERICHT/185: NYC Climate Convergence - Treffen der Streitbaren ... (SB)
BERICHT/186: NYC Climate Convergence - Umwelt- und Sozialfragen eine Fracht ... (SB)
BERICHT/187: NYC Climate Convergence - Taktisch ermüdet... (SB)
INTERVIEW/240: NYC Climate Convergence - Nur zu schaffen ohne Waffen ...    Tamara Lorincz im Gespräch (SB)
INTERVIEW/241: NYC Climate Convergence - Auf Augenhöhe ...    Michael Schwartz im Gespräch (SB)
INTERVIEW/243: NYC Climate Convergence - Da geht doch was ...    Judith LeBlanc im Gespräch (SB)
INTERVIEW/244: NYC Climate Convergence - Das Wagenburg-Dilemma ...    William Hartung im Gespräch (SB)

22. November 2014