Schattenblick →INFOPOOL →POLITIK → SOZIALES

ARBEIT/443: Nepal - Weniger Kinderarbeit, aber mehr Mädchen in gefährlichen Jobs (IPS)


IPS-Inter Press Service Deutschland gGmbH
IPS-Tagesdienst vom 27. Januar 2011

NEPAL: Weniger Kinderarbeit - Doch mehr Mädchen in gefährlichen Jobs


Berlin/Katmandu, 27. Januar (IPS) - In Nepal ist die Kinderarbeit auf dem Rückzug. Doch müssen immer mehr Mädchen unter gesundheitlich gefährlichen Bedingungen schuften, wie die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) berichtet, die in Kürze ihre Studie zum Thema vorstellen wird.

Die ILO schätzt die Zahl der nepalesischen Kinder und Jugendlichen zwischen fünf und 17 Jahren auf 7,7 Millionen. 1,6 von ihnen gehen Tätigkeiten nach, die nach internationalen Standards als Kinderarbeit zu bezeichnen sind. Das sind eine Million weniger als noch 1999. Landesweit leisten fast 24 Prozent oder 911.000 Mädchen Kinderarbeit. Die Gefahr für sie, Arbeiten zu verrichten, die ihnen seelisch und körperlich schaden, ist 50 Mal höher als für die 911.000 in Nepal beschäftigten Jungen.

Lokale Kinderrechtsorganisationen wie 'Child Workers in Nepal' (CWIN) berichten, dass auch die seit 2006 verbotene 'Kamlari'-Praxis, Mädchen als Arbeitskräfte zur Begleichung der Familienschulden zu 'verleihen', auf dem Rückzug ist. Bezahlt gemacht hätten sich Kleinkredite für die betroffenen Familien und finanzielle Hilfen der Regierung, heißt es. Verbreitet ist die Praxis vor allem im Osten Nepals, wo Mädchen als Haushaltshilfen eingesetzt werden.

CWIN zufolge ist Kinderarbeit häufig eine Folge des Menschenhandels. Auf diese Weise werden viele Mädchen zur Arbeit als Haushaltshilfen, Bettlerinnen, Teppichweberinnen und Prostituierte gezwungen. Rund ein Fünftel aller nepalesischen Opfer des Menschenhandels sind CWIN zufolge Mädchen unter 16 Jahren. (Ende/IPS/kb/2011)


Links:
http://www.irinnews.org/Report.aspx?ReportID=91735
http://www.cwin.org.np/

© IPS-Inter Press Service Deutschland gGmbH
vormals IPS-Inter Press Service Europa gGmbH


*


Quelle:
IPS-Tagesdienst vom 27. Januar 2011
IPS-Inter Press Service Deutschland gGmbH
vormals IPS-Inter Press Service Europa gGmbH
Marienstr. 19/20, 10117 Berlin
Telefon: 030 28 482 361, Fax: 030 28 482 369
E-Mail: redaktion@ipsnews.de
Internet: www.ipsnews.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Januar 2011