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MELDUNG/192: Bessere Betreuung von Straffälligen wirkt Radikalisierung entgegen (Caritas)


Caritas Pressemitteilung vom 23. November 2018

Bessere Betreuung von Straffälligen wirkt Radikalisierung entgegen


Berlin/Augsburg, 23. November 2018. Gefängnisse können Orte der Radikalisierung und des Extremismus sein. Deshalb fordert die Katholische Bundes-Arbeitsgemeinschaft Straffälligenhilfe (KAGS) im Deutschen Caritasverband anlässlich der "Fachwoche Straffälligenhilfe" eine bessere Betreuung und Reintegration von Straffälligen.

"Für Straffällige, die im Gefängnis Ausgrenzung erfahren, können die Ideen radikaler Ideologen verlockend sein. Sie bieten ihnen ein Zugehörigkeitsgefühl und ein vermeintlich einfaches Weltbild, mit fatalen Folgen. Wir müssen Radikalisierungstendenzen im Gefängnis schneller und besser erkennen und ihnen präventiv begegnen, um das Abgleiten von Gefangenen zu verhindern", sagt Caritas-Präsident Peter Neher. Ganz wichtig sei, dass man Straffälligen "Brücken zurück in die Gesellschaft" baue.

"Haftanstalten als ein Ort der Stigmatisierten, sind für Radikalisierungsprozesse prädestiniert. Es ist notwendig, die gesellschaftlichen und individuellen Gründe einer Radikalisierung zu verstehen, um handlungsfähig zu sein. Mit unserer Fachwoche wollen wir auf wichtige Ansätze verweisen, um Extremismus wirksam entgegen zu wirken", sagt Lydia Halbhuber-Gassner, Vorstandsvorsitzende der KAGS und zuständige Referentin des Sozialdienst katholischer Frauen auf Landes-und Bundesebene.

Hassideologien sei nur mit Ehrenamtsengagement nicht entgegenzutreten. Dringend erforderlich sei es, die Prävention von Radikalisierung professionell zu organisieren. Dazu gehöre auch, die verschiedenen Formen von Radikalisierung aufzuzeigen, von der ideologischen und politischen Radikalisierung bis hin zur religiösen. Während der Fachwoche will die KAGS untersuchen, inwiefern Gefängnisse einen Rahmen für empfundene Außenseiterrollen bieten, die eine Radikalisierung im Strafvollzug begünstigen. Neben einer Bestandaufnahme der aktuellen Situation in Deutschland, werden Präventionsmöglichkeiten gegen Radikalisierung, insbesondere im Bereich der Sozialen Arbeit, vorgestellt.

Die "Fachwoche Straffälligenhilfe" findet vom 26. bis 28.11. 2018 in Augsburg statt.

Weitere Informationen unter:
www.fachwoche.de

Die KAGS ist eine Fachorganisation im Deutschen Caritasverband. Sie will die Ausgrenzung von straffällig gewordenen Menschen vermeiden und ihre Integration in die Gesellschaft fördern. Sie möchte darüber hinaus Strafe als Reaktion auf ein delinquentes Verhalten zurückdrängen und Formen der Versöhnung zwischen Tätern und Opfern unterstützen.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 23. November 2018
Deutscher Caritasverband, Pressestelle
Reinhardtstraße 13, 10117 Berlin
Telefon: 030 30 284447-42, Telefax: 030 284447-55
E-Mail: pressestelle@caritas.de
Internet: www.caritas.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. November 2018

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