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STIGMA/002: "Sinti und Roma, die haben eine Mentalität ..." (Der Schlepper)


Der Schlepper Nr. 50 - Frühling 2010
Quartalsmagazin für Migration und Flüchtlingssolidarität in Schleswig-Holstein

"Sinti und Roma, die haben eine Mentalität ..."

Zur gewaltsamen Wirkung von Sprache und (bewegten) Bildern. Eine Auseinandersetzung mit zwei antiziganistischen Reportagen bei Radio Bremen TV im Winter 2009/2010.

Von der Gruppe polypol


Gleich in zwei TV-Beiträgen ging die Redaktion von buten un binnen [1] den Ursachen von "Anwohnerärger" [2] im Bremer Stadtteil Huckelriede nach: Ein Reporter begab sich Ende Oktober 2009 erstmals vor Ort, um die Sorgen von BürgerInnen zu hören, auf deren Drängen ein "Krisenstab" - zusammengesetzt aus bremischen BehördenvertreterInnen - eingerichtet wurde.

Als dieser nicht die erhoffte Veränderung erzielte, sendete Buten un binnen am 1. Dezember erneut. Dieser zweite TV-Beitrag ist allerdings nicht mehr im Online-Archiv des Senders abspielbar. [3] Aufgrund der "Gefahr, missverstanden zu werden", wie ein Sprecher des Senders gegenüber einer Journalistin verlauten ließ, wurde er aus dem Archiv genommen. [4]


Bloß Missverständnisse?

Als wir in der ersten Dezemberwoche unsere Kritik an der Berichterstattung von Buten un binnen öffentlich machten, ein Mitarbeiter des Europäischen Zentrums für Antiziganismus daraufhin Beschwerde beim Rundfunkpresserat einreichte, verschiedene Einzelpersonen kritische Briefe an die Redaktion schickten und schließlich in der taz ein Beitrag über den zweifelhaften Journalismus bei Radio Bremen erschien - waren wir da etwa alle nur einem Missverständnis aufgesessen?

"Ich kann Ihnen versichern, dass unserer Redaktion Antiziganismus vollkommen fremd ist", hieß es in der Antwort der TV-Abteilungsleiterin auf unsere E-Mail.

Besser hätte sie den Kern des Konflikts nicht formulieren können. Bei der Redaktion von Buten un binnen scheint es tatsächlich keinerlei Bewusstsein darüber zu geben, was antiziganistische Zuschreibungen und Stereotype sind. Gleichzeitig war ihr Reporter in der Lage, eben diese par excellence medial zu (re)produzieren. Könnte das ein Zeichen dafür sein, wie innewohnend und "normal" der Mehrheitsgesellschaft ihre eigenen Vorstellungen von "Zigeunern" [5] sind? Welche Funktion haben diese in dem vermeintlichen Nachbarschaftskonflikt?


Sofortige Benennung des "Problems"

Beim ersten, offenbar nicht zu Missverständnissen führenden Buten un binnen - Beitrag vom 27.10.2009 weiß man, die Problem-Verursachenden eindeutig zu benennen: "Roma und Sinti aus Rumänien und Bulgarien." (bb1) Diese Information stamme vom Ortsamt, welches zudem festgestellt hätte, dass in dem Haus 60 Personen leben, die dort, so der Reporter, "auf Matratzen lagern". (bb1) Aufgelistet werden sodann Beobachtungen und Vorwürfe von 5 engagierten NachbarInnen: Zu viel Leben, das auf der Straße stattfindet, aufgestapelter Sperrmüll und von zunehmender Lärmbelästigung ist die Rede.


"Waschen tun sie sich in der Telefonzelle ..."

Die Filmaufnahmen wollen nicht so recht die passende Bebilderung der beschriebenen unhaltbaren Zustände liefern. Das extra frühmorgens angerückte Kamerateam kann keine in Autos nächtigenden Menschen, so einer der zentralen Vorwürfe, antreffen. Der eingangs vom Reporter gestellten Frage, warum denn diese Menschen in Autos schliefen, wird im weiteren Verlauf nicht mehr nachgegangen. Dafür erfährt das interessierte Fernsehpublikum von der Frau des Friseurladens von Gegenüber: "Waschen tun sie sich in der Telefonzelle oder eben auf der Straße." (bb1) Ein weiterer Nachbar, gefragt, wovon die Bewohner des Hauses denn lebten, schildert seine Beobachtung: "Ich sehe öfter Lieferwagen, wo hinten auf die Ladefläche 10, 12, 14 Frauen geladen werden, sage ich mal. Die springen da drauf mit Kindern auf dem Arm." Er zuckt mit den Schultern und fügt hinzu: "Das sieht sehr nach Betteln aus." (bb1) Wer mag hier noch Zweifel haben? So sieht "organisiertes Betteln" aus! Wie sonst sollten im überfüllten Haus "lagernde" Roma schließlich ihren Unterhalt verdienen? Der/die FernsehzuschauerIn versteht die Schilderungen des Nachbarn, kann sie sich sogar bildlich vorstellen, so wie ja auch der Nachbar sich eben lediglich ausmalt, was "die" machen.


Die Lage soll beruhigt werden

Um der Sachlage weiter auf den Grund zu gehen, spricht der Reporter mit dem Vermieter. Dieser sieht aufgrund bestehender Mietverträge keine Veranlassung gegen seine MieterInnen vorzugehen. Als nächstes spricht der Reporter mit einer Person, die im Mehrfamilienhaus einen Mietvertrag hat. Die Kamera nähert sich einem Mann, der neben dem vor dem Haus aufgeschichteten Sperrmüll steht und die Stimme aus dem Off stellt ihn vor: "die Nachbarn erzählen, dies sei der Sippenchef". (bb1) Der Mann zeigt seine Meldebescheinigung und erklärt, dass er Arbeit habe, in einem Hähnchenmaststall. Er weist die Vorwürfe von sich, die Menschen würden im Haus schlafen, nicht im Auto. Doch da hat das Kamerateam quasi nebenbei etwas entdeckt. Gezeigt werden durchs Bild laufende Kinder, deren Köpfe unkenntlich gemacht wurden: "Da kommen Kinder. Sie sind weder im Kindergarten noch in der Schule". So der Kommentar, der bei uns eine weitere Frage aufwirft: Seit wann gibt es Kindergartenpflicht in Bremen?

Der Beitrag endet mit der Ankündigung, dass Innen- und Sozialbehörde nun versuchen, "mit einem Krisenstab die Lage zu beruhigen", die Bebilderung hierzu, ein Polizeiauto, das durch die Nollendorfer Straße fährt. In welcher Form die ressortübergreifende Arbeitsgruppe tätig ist, darüber wird in einem ebenfalls zum Thema erschienenen Artikel des Weser Kurier durch den Ortsamtsleiter informiert: Die Polizei fahre regelmäßig Streife, das Bildungsressort überprüfe die Schulpflicht der Kinder. Sozialressort, Baubehörde und Ausländerbehörde seien ebenfalls involviert. Ebenfalls geplant sei, die Feuerwehr wegen Brandschutzgefahr um Hilfe zu ersuchen. Ein stattliches Aufgebot, könnte man denken, aber, man versuche ja schließlich, so der Ortsamtsleiter, "eine Lösung im Interesse der Bürger zu finden." [6]


Rassistische Konstruktionen

An dieser Stelle eine erste Zusammenfassung der Problemlage, wie wir sie zu diesem Zeitpunkt aus dem medialen Informationsangebot zu ermitteln vermögen: In einer Straße in Bremen leben in einem Mehrfamilienhaus Menschen auf sehr beengtem Wohnraum. Der Müllcontainer ist offenbar zu klein, die Vorschriften der hiesigen Behörde bezüglich Sperrmülllagerung und -abholung wurden nicht beachtet. Vieles weist daraufhin, dass die BewohnerInnen einkommensschwach sind. Warum Armut und soziale Not, verbunden mit eingeschränktem Zugang zu Arbeitsverträgen, Bildung und den damit verbundenen Lebensperspektiven in solcher Art und Weise medial reißerisch "verkauft" werden, kann man mit schlechtem Journalismus erklären. Jedoch nur, wenn man ausblendet, dass "das Problem" bereits eindeutig personifiziert wurde. Es sind wieder mal, die vom Reporter vermeintlich politisch korrekt betitelten "Sinti und Roma aus Rumänien und Bulgarien". Es sind also die, so vermittelt der Beitrag, die im Müll leben, die sich nicht anpassen, ihre Kinder nicht zur Schule, stattdessen die Frauen mit den Kindern zum Betteln schicken.

Während die NachbarInnen der Bürgerinteressengemeinschaft allesamt als individuelle und damit bürgerliche Subjekte mit Namen präsentiert werden, werden die BewohnerInnen des Mehrfamilienhauses durch die Fremdzuschreibungen (Beobachtungen, Vermutungen) zu Objekten konstruiert. Exemplarisch und besonders feindlich wird eine Person als der "Sippenchef" präsentiert. Diese Bezeichnung ist in der medialen Berichterstattung "über Roma" häufig anzutreffen. [7] So oder so ähnlich bezeichnete Personen erscheinen als selbst ernannte "Anführer". In der so konstruierten Figur kommt zum Ausdruck, dass man es mit einer Gruppe zu tun habe, die sich den Gesetzen der eigenen, der nationalstaatlichen und demokratischen Gemeinschaft entzieht. Obwohl im Beitrag keine Straftaten benannt werden können, wird ein illegales, irgendwie kriminelles Verhalten quasi unterstellt, dem folgerichtig auch nur mit staatlicher Kontrolle beizukommen ist.


Historisch-theoretischer Exkurs

Aus welcher Tradition kommen die hier transportierten "Zigeunerbilder"? Roswitha Scholz zieht in ihrer Analyse zur Funktion des Antiziganismus, beziehungsweise des "Zigeunerstereotyps" innerhalb der bürgerlich-kapitalistischen Arbeitsgesellschaft den Schluss, "dass der 'Zigeuner' in der rassistisch-asozialen Konstruktion gewissermaßen der Allerletzte [ist], der noch unter den Überflüssigen überflüssig ist. Er stellt somit das abschreckende Beispiel schlechthin für den Normalen dar;" [8]. Damit will sie einerseits darauf verweisen, dass Antiziganismus unter den Rassismustypen häufig vergessen wird. Anderseits zeigen Ausbildung und Entwicklung des "Zigeunerstereotyps" im Laufe der vergangenen Jahrhunderte eine enge Verkoppelung antiziganistischer und kapitalistischer Strukturen. Der Verweis auf den vermeintlich faulen, sich der Disziplinierung durch geregelte Lohnarbeit entziehenden "Fremden" wurde immer wieder bedient, um Normen durchzusetzen. Derart will, so zeigen historische Beispiele, "das Zigeunerstereotyp nicht von außen kommende Feinde abwehren, sondern die eigenen Reihen von jenen säubern, die der bürgerlichen Arbeitsmoral unfähig und unwillig zu begegnen scheinen." [9]

Für die Nationalsozialisten galten Roma und Sinti und andere, die sie als "Zigeuner" definierten, gemeinsam mit beispielsweise Obdachlosen, Prostituierten, Fürsorgerempfängern, Alkoholikern, unsteten Gelegenheitsarbeitern als "Asoziale" und "Gemeinschaftsfremde". [10] Die auf rassistischer Totalerfassung basierenden Ermordungen mehrerer hunderttausend Roma und Sinti durch Erschießungen und in Gaskammern ist jedoch darüber hinaus Ausdruck einer in die Tat umgesetzten Ideologie, die in der als "Zigeuner" verfolgten Gruppe eine unabwendbare und darum auszulöschende Gefahr für den "deutschen Volkskörper" ausmachte.

In dem im Beitrag zum Ausdruck gebrachten Konflikt geht es lediglich um das Begehren einer Bremer Bürgergemeinschaft nach Aufrechterhaltung von Recht und Ordnung. Die Roma, die neuen NachbarInnen, könnten als Ausdruck einer Krise gelesen werden. Sie werden mit Armut, gesellschaftlichem Verfall und Rechtsverstößen assoziiert und sie kündigen vielleicht auch den eigenen Wohlstandsverlust im Zuge weltweiter Krisenveränderungen an. Darauf reagieren einige der StraßenbewohnerInnen mit Alarmiertheit, mit Empörung und vor allem mit Abwehr.

"Dann hat man die Nase irgendwann gestrichen voll."

Am 1.12.2009 geht Buten un binnen erneut mit dem Thema auf Sendung. Die ZuschauerInnen sollen nun offenbar darüber informiert werden, wie die Behörden in der Lösung des "Problems" vorangekommen sind. Einer der Nachbarn bringt die Stimmung der Interessengemeinschaft auf den Punkt: "Wenn man das den ganzen Tag sieht, dieses Problem, denn es ist ein Problem, dann hat man die Nase irgendwann gestrichen voll." (bb2) Eine Frau wird gefragt, ob sie die Gefahr einer "Hetzkampagne" sehe. Dies wird verneint, vielmehr müsse man "jetzt einfach endlich einmal etwas tun". (bb2)


Antiziganismus ein heikles Thema

Die nächste Sequenz: NachbarInnen und BehördensprecherInnen haben sich zu einer gemeinsamen Sitzung in der Gaststätte "Keglerheim" versammelt. In einzelnen Wortbeiträgen wird über bislang Unternommenes berichtet und es werden geplante Gespräche angekündigt, unter anderen mit BewohnerInnen des Hauses. Ein Sprecher der Polizei formuliert auf Nachfrage des Reporters die Essenz der bisherigen polizeilichen Ermittlungen: "Das ist kleinste Kriminalität und keine verwertbare Straftat dabei." (bb2)

Die NachbarInnen stellt all dies nicht zufrieden, weshalb sie der Reporter nun fragt: "Lässt sich das Problem noch lösen?" "Diese Sinti und Roma die sind immer ein Clan gewesen. Die können sich nicht auseinander reißen und Wohnungen beschaffen. Da wollen die ja gar nicht hin. Die wollen zusammen sein." (bb2), weiß eine zu berichten und eine ebenfalls ältere Dame erklärt: "Ich wohne hier über 70 Jahre in der Straße, aber sowas haben wir noch nie gehabt." (bb2) Der Beitrag endet damit, dass die NachbarInnen, enttäuscht und frustriert den Nachhauseweg antreten.


Das Experten-Hearing

Im Buten un binnen Studio werden an diesem Abend die ausgestrahlten Bilder live ausgewertet. Die Moderatorin befragt dazu den Reporter zu seinen Einschätzungen. Der gibt zu bedenken: "Was da passiert ist legal", denn, "das sind EU-Bürger", woraus er den Schluss zieht: "da muss es schon ziemliche Anforderungen geben um die Menschen da raus zu ekeln aus den Häusern." (bb2) Die Aussage des Polizeisprechers interpretiert er unter Bezugnahme auf dessen Gesichtsausdruck: "Ich glaube schon, dass die Polizei davon ausgeht, dass da kriminelles Potential ist." (bb2)

Das ist schließlich allen Beteiligten von Anfang an klar gewesen. Alle Versuche, "das Problem" zu lösen, schlagen aus Sicht des Reporters dennoch fehl, denn: "Sinti und Roma, die haben eine Mentalität. Die wollen in der Gruppe, dem Clan auch zusammen sein." (bb2) Damit hat sich der Reporter als selbsternannter Experte, indem er seinen eigenen Beitrag noch einmal kommentieren darf, unverhohlen zum Sprachrohr der Interessengemeinschaft gemacht und bringt die Botschaft auf den Punkt: Eine vermittelnde Lösung gibt es nicht und zwar aufgrund der unveränderlichen Eigenschaften der "Anderen". Sie müssen weg, das kann da die einzige Schlussforderung sein.

Nachdem Kritik an den Beiträgen öffentlich geworden ist, gibt Buten un binnen zu bedenken, es mit einem "heiklen Thema" zu tun zu haben, jedoch: "Relevante Themen werden nicht tabuisiert" und Buten un binnen sei "aus Tradition unverdächtig, dumpfe Vorurteile zu verbreiten"(taz).

Sich als mutig darzustellen, weil vermeintliche Tabus nicht gescheut würden, ist im Zusammenhang mit Rassismusvorwürfen häufig anzutreffen. Antiziganismus hat jedoch genauso wenig wie Rassismus oder Antisemtismus mit Tabubruch zu tun. Es geht nicht darum ein generelles Kritikverbot negativer Verhaltensweisen von Menschen zu erteilen. Im vorliegenden Fallbeispiel basiert die "Anklage" jedoch auf Zuschreibungen, die verallgemeinert werden. Weil diese Vorstellungen von jener vermeintlichen "Mentalität" seit Jahrhunderten kulturell weitergegeben wurden und viele Roma durch anhaltende Verfolgungen und Diskriminierungen fortwährend ins gesellschaftliche Abseits gedrängt werden, sind diese in den Köpfen der Mehrheitsgesellschaft so präsent und so "wirklich".

Jeder Stimmungsmache wie der von Buten un binnen, die gerade deshalb so bedrohlich ist, da sie an anderen Orten auch aktuell immer wieder in offen artikulierten Hass, physische Gewalt und Morde umschlägt, muss konsequent entgegengetreten werden. Es ist höchste Zeit (den medialen) Antiziganismus als solchen immer wieder zu benennen und zu bekämpfen. In Bremen hat sich in Folge der TV-Berichte eine Gruppe von Roma, Sinti und anderen Interessierten getroffen, die gemeinsam weitere Aktivitäten zu dem Thema initiieren will. Dieser Artikel ist auch Ausdruck der dort geführten Diskussionen.


polypol ist ein Zusammenschluss einer Handvoll Menschen aus der bremischen antirassistischen Bewegung, die seit einigen Jahren in Kontakt mit Roma stehen, die sich seit einigen Jahren gegen Abschiebungen und andere Widrigkeiten selbst organisieren.
polypol@gmx.net


Anmerkungen

[1] Buten un binnen ist eine Fernsehsendung, die von der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt Radio Bremen produziert wird und das Regional- und Lokalmagazinen für die Freie Hansestadt Bremen (Bremen und Bremerhaven) darstellt.

[2] "Anwohnerärger in Huckelriede" ist Titel des Beitrags vom 27.10.2009. Anzusehen unter:
www.radiobremen.de/fernsehen/buten_un_binnen/video10558-popup.htm.
Im Folgenden werden die Zitate mit (bb1) im Text kenntlich gemacht.

[3] "Anwohner im Widerstand", 1.12.2009. Den VerfasserInnen dieses Textes liegt eine Aufnahme vor, die auf Anfrage bei Radio Bremen kostenpflichtig zu bestellen ist. Zitate hieraus werden im Text mit (bb2) gekennzeichnet.

[4] Anna Glas: "Aus Tradition unverdächtig", taz, 23.12.2009. Im Folgenden (taz)

[5] Dieser wie auch das weibliche Format ist Produkt der über Jahrhunderte immer wieder erschaffenen und weitererzählten Vorstellungen und Bilder der Mehrheitsgesellschaft. Die Anführungszeichen sollen unsere Distanz zu diesem Begriff deutlich machen, wissend um die verletzende Wirkung, die für manche Menschen von ihm ausgehen kann. Ein bloßes Ersetzen des Begriffs durch "Sinti und Roma" ist immer dann trügerisch, wenn die Vorstellungen und Bilder übernommen werden und einfach weiter pauschal über "die anderen" gesprochen wird.

[6] Maren Beneke: "Streit um Lärm, Müll und Leben auf der Straße", Weser Kurier, 31.10.2009; im Folgenden werden die Zitate hieraus im Text mit (WK) gekennzeichnet.

[7] Änneke Winckel: Antiziganismus. Rassismus gegen Roma und Sinti im vereinigten Deutschland. Münster, Unrast, 2002, S. 117ff.

[8] Roswitha Scholz: Antiziganismus und Ausnahmezustand. Der "Zigeuner" in der Arbeitsgesellschaft, in: End u.a.(Hg.), Antiziganistische Zustände. S. 32. (Herv.h. i. O.)

[9] Wulf D. Hund, Das Zigeuner-Gen, in: Ders.: Rassismus: Die soziale Konstruktion natürlicher Ungleichheit, Münster, 1999, S. 85.

[10] Wolfgang Ayaß: "Asoziale" im Nationalsozialismus, in: Sedlaczek u. a. (Hgs.): "Minderwertig" und "asozial". Stationen der Verfolgung gesellschaftlicher Außenseiter, Zürich, 2005. S. 52.


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Quelle:
Der Schlepper Nr. 50 - Frühling 2010, Seite 20-23
Quartalsmagazin für Migration und Flüchtlingssolidarität in
Schleswig-Holstein
Herausgeber: Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein e.V.
Oldenburger Str. 25, 24143 Kiel
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veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Juli 2010