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AGRAR/1487: Bundesrat zum Risikomanagement in der Landwirtschaft (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 15. Juli 2011

Bundesrat zum Risikomanagement in der Landwirtschaft

Richtige Analyse, aber Schlussfolgerung unvollständig


Der Bundesrat hat in seiner Sitzung am 8. Juli 2011 zum agrarpolitischen Bericht der Bundesregierung unter anderem festgestellt, dass das Risiko- und Krisenmanagement in der Landwirtschaft wegen der zunehmenden Preis- und Ertragsschwankungen immer stärker an Bedeutung gewinnt. Dieses Management sei vor allem eine unternehmerische Aufgabe, für die der Staat die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen müsse. Der Deutsche Bauernverband (DBV) teilt die Analyse des Bundesrates.

Die Folgerung des Bundesrates aus seiner Analyse, wonach die Rahmenbedingungen für Mehrgefahrenversicherungen verbessert und insbesondere deren reduzierte Besteuerung ermöglicht werden sollte, ist nach Ansicht des DBV folgerichtig und unterstützt eine langjährige Forderung des DBV. Allerdings können mit Mehrgefahrenversicherungen nur Ertragsausfälle abgesichert werden, aber keine Markt- und Preisrisiken.

Der DBV vermisst deshalb die noch im Bundesratsbeschluss vom 10. Juli 2009 geäußerte Forderung, landwirtschaftlichen Betrieben zu ermöglichen, in der Steuerbilanz Rücklagen zur Schaffung von Liquiditätspolstern zu bilden. Für den DBV stellt die Einführung solcher Risikoausgleichsrücklagen die Umsetzung des bäuerlichen Mottos "Spare in der Zeit, dann hast du in der Not" dar. Die beste Eigenvorsorge für Krisenzeiten ist immer noch die Schaffung ausreichender Liquiditätspolster. Vergleichbare Instrumente gibt es seit Jahrzehnten für die Forstwirtschaft und die Versicherungsbranche in Deutschland. In Frankreich dürfen dies auch landwirtschaftliche Betriebe nutzen. Für den DBV ist es deshalb unverständlich, dass der Bundesrat trotz der zutreffenden Analyse nicht seine naheliegende Schlussfolgerung zur Einführung einer Risikoausgleichsrücklage erneuert hat.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 15. Juli 2011
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
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Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. Juli 2011